6. Kapitel

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Narin Arslan POV

Er kam wütend auf mich zu und packte mich am Nacken. Ich war die ganze Zeit am schreien. Er drückte mich fest an den Spiegel, sodass es fast hinter mir zerbrochen wäre. Meine Mutter kam dazwischen und versuchte uns auseinander zu nehmen.
„Ich bring dich um, wenn du das noch einmal machst!", schrie ich.

Ich fühlte wie ich geschüttelt wurde und wachte dadurch auf. Meine Sicht war verschwommen, weil ich wohl im Schlaf geweint hatte. Ich schaute mich um. Wo bin ich?
„Lass mich los!", sagte ich während mir noch Tränen liefen.

„Ich bin's Enes. Du brauchst keine Angst haben, du bist in Sicherheit.", sagte er mit einer ruhigen Stimme. Erst dann erinnerte ich mich wieder an gestern und wieso ich hier war. Er zog mich in eine Umarmung. Ich erwiderte es, obwohl ich wusste, dass ich es am Morgen bereuen würde. Vor allem, weil ich zugelassen hatte, dass er mich so schwach sieht. Aber grade brauchte ich die Nähe eines anderen.

„Enes..", flüsterte ich um zu realisieren, dass ich nicht alleine war.
„Burdayım. (Ich bin hier)", sagte er und entfernte sich. Er strich mir paar Haare aus dem Gesicht. Ich hatte mich etwas beruhigt und schaute auf meine Hände.

„Alles gut? Ich kann auch hier bleiben, wenn du willst.", sagte er weshalb ich ihn anschaute. Ich wollte nicht, dass er sich darauf was einbildete. Ich schüttelte mit dem Kopf.

„Alles gut, ich hatte nur einen schlechten Traum. Du brauchst nicht hier bleiben, aber danke.", meinte ich. Ich war immer noch müde. Diese ganzen Alpträume machten mich echt fertig. Wann würde das ein Ende haben? Enes nickte nur verständlich und ging aus dem Zimmer. Ich legte mich wieder hin, weil ich mich vorher etwas aufgerichtet hatte. Ich starrte auf die Decke. Was würde eigentlich passieren, wenn mich keiner beruhigen würde? Ich hätte nicht aufhören sollen meine Tabletten zu nehmen..

Am Morgen wachte ich durch die Sonnenstrahlen auf, die auf mein Gesicht schienen und mich somit nervten. Als ich mein Handy vom Nachttisch nehmen wollte, sah ich wie Meral auf der Couch saß und noch am schlafen war. Oh mein Gott. Ist er wirklich die ganze Nacht hier gewesen? Wieso machte er das? Ich hatte doch gesagt, dass ich das nicht brauche. Ich setzte mich auf dem Bett hin und machte ein Bild von ihm. Könnte ich vielleicht später gebrauchen. Da ich keine besonderen Nachrichten bekommen hatte, stand ich auf und ging in das Badezimmer. Ich zog meine Sachen von gestern an. Anschließend ging ich zurück ins Zimmer. Meral war immer noch am schlafen. Jemand klopfte an der Tür. Ich ging auf die Tür zu und öffnete diese. Es war die Frau von gestern.
„Das Frühstück ist fertig Frau Arslan.", sagte sie mit einem Lächeln. Ich nickte lächelnd und schloss die Tür. Ich ging auf Meral zu und setzte mich neben ihn. Er sah schon süß aus, ganz anders als wenn er wach ist und sich mit diesen ganzen dreckigen Sachen beschäftigte. Aber ich bin auch nicht besser..

„Meral hadi uyan. (Wach auf)", sagte ich und rüttelte etwas an seinem Arm. Er murmelte was vor sich hin. Ich verdrehte meine Augen und rüttelte stärker an seinem Arm.
„Uyansana. (Wach doch auf)", sagte ich schon fast genervt. War der ein Tiefschläfer oder was?

„Geceleri Enes, gündüzleri Meral miyim? (Bin ich abends Enes und morgens Meral?)", fragte er mit einem Grinsen und öffnete seine Augen. Ich konnte nicht glauben, dass er das grade echt gesagt hatte.

„Seni uyandırmaya çalışanda kabahat. (Ist meine Schuld, dass ich dich versuche aufzuwecken)", sagte ich und stand auf. Kurz bevor ich das Zimmer verließ, hörte ich noch wie er „Tamam tamam (okay)" sagte. Ich ging den Weg, den ich gestern kam, einfach zurück und gelangte somit zum Esszimmer. Die Jungs saßen schon am Tisch. Ich setzte mich zu ihnen.

„Günaydın. (Guten Morgen)", sagte ich. Die Jungs schauten mich mit einem komischen Blick an.
„Günaydın da, orası Enes'in yeri. (Guten Morgen, aber das ist Enes sein Platz)", sagte Doğan. Ich grinste.
„Öyle mi? So wie es aussieht sitze ich aber hier nh. (ist das so?)", sagte ich frech. Da wir vom Teufel sprachen, kam er auch schon. Die Jungs schauten ihn direkt an. Meral machte nur ein Handzeichen, dass es okay sei und setzte sich einfach neben Ahmet. Ich bemerkte die geschockten Gesichter und musste lachen. Wir begannen zu frühstücken. Die Jungs schienen echt lustig zu sein. Ich konnte mich auf jeden Fall mit ihnen verstehen. Nach dem Frühstück klärten wir noch Sachen über unsere Pläne, bis ich mich entschied zu gehen. Wir hatten schon etwas an unseren Plänen gearbeitet. Ich bedankte mich bei den Jungs und verließ das Haus. Ich fuhr zu mir nach Hause.

Enes Meral POV

„Was willst du machen?", fragte mich Emirhan.
„Sie auf unsere Seite ziehen, eine von uns machen.", sagte ich während ich meine Waffe nahm. Mir war klar, dass wir sie brauchten. Wir könnten durch Narin Arslan an so vieles gelangen und das würde ich auch nutzen.

„Deswegen hast du nix am Esstisch gesagt.", sagte Ahmet grinsend. Ich nickte einfach. Wenn das was sie wollte Aufmerksamkeit und Nähe war, dann würde sie es auch bekommen. Hauptsache ich kriege am Ende das was ich will.

„Macht euch bereit. Wir fahren gleich los. Der Hurensohn hat bis heute nicht bezahlt.", sagte ich. Irgendeiner musste mir noch Geld zurückzahlen. Wir machten uns auf den Weg. Ich parkte und stieg mit den Jungs aus. Ich klopfte an seiner Haustür.

„Hast du mich vermisst?", fragte ich grinsend als er die Tür öffnete. Er schaute mich ängstlich an und tritt zurück. Wir gingen rein.

„Ich bin da, um das zu holen was auch mir gehört.", meinte ich ernst.
„I-ich hab das Geld noch nicht.", stotterte der Typ dessen Namen ich mir nicht mal gemerkt hatte. Ich lachte.
„Das ist nicht mein Problem.", sagte ich und ging paar Schritte auf ihn zu. Er schaute sich um. Er sah so aus als würde er überlegen wegzurennen. Ich zog meine Waffe raus und richtete es auf ihn.

„Wenn du das Geld nicht zurückzahlen kannst, dann hättest du das an erster Stelle nicht nehmen sollen.", sagte ich ihm in die Augen schauend. Er sagte nichts; sondern nahm mit schneller Geschwindigkeit die Vase, die auf einer Kommode stand, und schmiss es auf mich zu. Rechtzeitig konnte ich mein Gesicht mit meinen Armen verdecken. In dieser Zwischenzeit rannte er zum Balkon. Wir rannten ihm hinterher. Er hatte eine Waffe in der Hand und zielte auf mich. Kurz bevor er vom Balkon sprang ertönte der Laut von der Waffe und ich spürte einen Schmerz in meinem Arm. Die Jungs hatten ihn auch angeschossen.

„Ahmet, Doğan geht ihm nach.", meinte ich und sie machten es direkt. Ich zischte als Emirhan mir seine Jacke auf die Wunde drückte.
„Lass uns zurückfahren. Die Jungs regeln das schon.", sagte er und ich nickte einfach. Wir fuhren zurück. Zuhause zog ich erstmal mein Oberteil aus, damit Emirhan mich verarzten konnte. Gott sei dank war das keine richtige Wunde.

„Dieser Bastard. Wenn ich den in die Finger kriege.", zischte ich wütend. Genau in dem Moment hörte ich die Tür aufgehen. Ich schaute dahin und sah den Spast, der es gewagt hatte mich anzuschießen. Ich ging auf ihn zu.

„Hat dir mein Geld geschmeckt?", fragte ich grinsend.
„Denn meine Faust wird dir besser schmecken.", fügte ich hinzu und meine Faust landete in seinem Gesicht.

„Du wirst mich nicht umbringen.", sagte er schweratmend. Er konnte seine Augen grad noch so aufhalten.
„Und warum nicht?", fragte ich grinsend.

„Ich weiß was über Arslan. Narin Arslan."

güzelim. || mero ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt