Narin Arslan POVEnes hatte mich heute früh aufgeweckt. Ich musste direkt an das Gespräch von gestern denken, aber gleichzeitig wollte ich nicht nachfragen. Jetzt war sowieso nicht der richtige Zeitpunkt. Enes wollte unbedingt, dass ich ihm beim Rasieren seines Bartes helfe. Wir waren im Badezimmer und ich saß in dem großen Waschbecken. Er stützte seine Arme rechts und links von mir ab und kam mir näher. Ich nahm den Rasierschaum und schmierte es auf sein Gesicht. Er starrte mich die ganze Zeit an.
„Suratımda bir şey mi var? (Habe ich was im Gesicht?)", fragte ich nach und nahm die Rasierklinge.
„Çok güzelsin (Du bist sehr schön).", sagte er plötzlich. Ich lächelte und fing langsam an seinen Bart zu rasieren. Ich versuchte vorsichtig zu sein, weil ich es zum ersten Mal machte.
„Beweg dich nicht.", meinte ich, weil ich Angst hatte, ihn zu verletzen.
„Was wenn, hm?", fragte er amüsiert. Ein Grinsen bildete sich in seinem Gesicht, seine braunen Augen wanderten über meine.
„Keserim seni (Ich schneid dich auf).", sagte ich bedrohlich, aber konnte mein Lachen nicht verkneifen.
„Çok korktum (ich habe Angst bekommen).", sagte er ironisch und lächelte. Als ich dann fertig war, legte ich alles beiseite.
„Oldu mu? (Ist es [gut] geworden?).", fragte ich und ging vom Waschbecken runter. Meine Beine hätten geschmerzt, wenn ich da länger gesessen hätte. Enes schaute sich währenddessen im Spiegel an und nickte.„Geht fit.", meinte er und wusch sich sein Gesicht. Als ich dachte, er würde sich abtrocknen, machte er mich plötzlich nass. Weil es unerwartet war, kreischte ich etwas auf.
„Enes!", rief ich. Er lachte mich aus. Ich wollte so tun als wäre ich wütend, aber bei seinem Anblick fiel mir das extrem schwer. Sein Lächeln benebelte mich, ich konnte mich nur darauf fokussieren. Als ich mich raffte, machte ich ihn ebenfalls nass.
„Tamam tamam ist gut.", gab er nach und zog mich an der Taille zu sich. Automatisch legte ich meine Arme um seinen Nacken. Dieses Gefühl war so schön. Ich wollte mir diesen Moment für immer merken, einspeichern, nie loslassen.„Woran denkst du schon wieder?", fragte er mich. Ich realisierte, dass ich in meinen Gedanken vertieft war.
„An diesen Moment.", gab ich zu. Er lächelte. Wenn es eine Sache gab, die ich an ihm wirklich mochte, dann war es sein Lächeln; weil ich genau wusste, dass wenn er hier rausgeht, ein ganz anderer Enes wird. Und ich bevorzugte diesen viel mehr. Er legte seine Hand sanft auf meine Wange und fuhr mit dieser auf und ab. Er strich paar Strähnen weg, die von meinem Dutt rausgekommen waren. Darauf landeten seine Lippen auf meinen. Meine Hände verschwanden in seinen Haaren und ich erwiderte den Kuss. Als wir uns dann schweratmend voneinander lösten, presste er seine Stirn an meine.„Öyle güzel bakarsan bana, ben de öperim böyle (wenn du mich so schön anschaust, dann küsse ich dich auch).", sagte er. Mein Herz schlug schneller. Was stellte er bloß damit an? Ich konnte nicht aufhören zu lächeln. Nach paar Sekunden entfernte ich mich von ihm. Genau in dem Moment klopfte es an der Tür.
„Junge mach mal schneller!", rief Doğan, weshalb ich lachen musste. Enes schloss für einen Moment seine Augen und atmete tief ein und aus. Er öffnete sie wieder und ging auf die Tür zu, um es aufzumachen.
„Ne var lan ne var?! (Was gibt's?!)", zischte er. Mich amüsierte es,wie er immer wütend wurde, wenn uns jemand störte. Es war auch lustig anzuschauen.
„Tuvaletim geldi, yere mi yapsaydım? (ich muss auf Toilette, hätte ich auf den Boden machen sollen [oder was]?)", sagte Doğan und fuchtelte mit seinen Händen rum.
„Koskocaman evde başka tuvalet mi kalmadı?! (Gibt es keine andere Toilette in diesem großen Haus?!)", fragte Enes aufgebracht.
„Ist gut jetzt.", unterbrach ich die zwei lachend und ging an ihnen vorbei. Ich ging runter ins Wohnzimmer, wo direkt Emirhan auf das Büro deutete. Es war wohl Zeit für ein weiteres Gespräch. Nachdem wir uns alle versammelt hatten, begann Emirhan zu sprechen.„Wir sollten uns bereit machen, Arslan ist bestimmt noch wütend. Er wird uns das heimzahlen wollen.", wir nickten.
„Wir sollten vielleicht mehrere auf unsere Seite ziehen.", schlug Ahmet vor.
„Das würde uns zu viel Zeit kosten. Wir sollten nur die Wichtigsten holen, wie Yılmaz.", sagte Enes.
„Wie gehen wir als nächstes vor?", stellte Ahmet eine Frage. Das fragte ich mich auch. Ich überlegte was ich noch so über die dreckigen Sachen von meinem Vater wusste.
„Er arbeitet ja mit Drogen. Ich glaube ich erinnere mich noch wo die Lagerhalle war.", meinte ich nachdenklich.
„Wo er das verkauft meinst du?", fragte Doğan.
„Nein. Wo er es herstellen lässt.", sagte ich und schaute alle an. Die Jungs fingen an zu grinsen.
„Jackpot.", sagte Enes und zwinkerte mir zu.
„Dann wissen wir ja was als nächstes gemacht wird.", fügte er noch hinzu.
„Wir sollten vielleicht mit Yılmaz zusammenarbeiten was das angeht. Wir können ihn somit auch Geld anbieten.", meinte Emirhan und legte uns ein Blatt vor, wo einige Beträge standen. Er erklärte uns wie viel Geld wir machen würden durch seinen geschätzten Angaben von Drogen, die im Lager sein könnten. Als Beispiel nahm er den Betrag von Drogen, die wir an meinen Vater verloren hatten; und das war sehr viel.
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güzelim. || mero ff
FanfictionIN BEARBEITUNG [Ausschnitt] Ich rannte, und rannte, und rannte, bis ich vor ihm stehen blieb und ihm in die Augen schaute. „Bunu neden yaptın be güzelim?" (Wieso hast du das getan, meine Schöne?) „Es tut mir leid." flüsterte ich. Ob er es hören kon...