8. Kapitel

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Enes Meral POV

Nach einer Weile klopfte ich an die Tür und sah, dass sie schon fertig im Bett war. Ich ging auf sie zu und setzte mich hin. Sie sah erschöpft aus, was auch unter diesen Umständen normal war. Es musste schwer sein von der eigenen Familie so behandelt zu werden. Sowas kannte ich garnicht. Meine Familie war stets an meiner Seite gewesen. Für sie würde ich sterben und sie für mich.

„Iyi misin? (Gehts dir gut?)", fragte ich nach. Sie nickte einfach. Egal wie scheiße es ihr ging, sie versuchte es nie zu zeigen. Auch wenn wir uns nicht lange kannten, war das das Einzige was ich festgestellt hatte. Sie versuchte immer stark zu bleiben. Das war eigentlich bemerkenswert.

„Ich bin einverstanden.", sagte sie entschlossen.
„Womit?", fragte ich etwas verwirrt.
„Mit dir zu arbeiten.", sagte sie. Ich schaute sie schmunzelnd an.
„Tamam güzelim, aber du solltest dich jetzt ausruhen. Das war kein leichter Tag für dich.", meinte ich. Sie verdrehte ihre Augen, welche leicht angeschwollen waren. Sie hatte wohl geweint. Ich wollte sie irgendwie nicht alleine lassen. Was wenn sie wieder schlecht träumt? Eigentlich sollte ich all das nicht denken, es war nicht richtig..

„Nenn mich nicht so.", sagte sie ernst. Ich seufzte.
„Wir reden morgen über alles. Jetzt schlaf.", sagte ich und stand auf. Ich ging auf die Tür zu und verließ das Zimmer. Nach einer Stunde ging ich erneut in das Zimmer und schaute ob sie am schlafen war. Ich setzte mich auf die Couch und nahm die Zigarettenschachtel aus meiner Hosentasche. Ich zündete eine Zigarette an und fing an diese zu rauchen. Ich betrachtete ihre schlafende Figur. Sie sah so zerbrechlich aus. Nachdem ich die Zigarette fertig geraucht hatte stand ich auf und ging auf sie zu. Ich nahm die Decke und deckte sie zu, weil es neben ihr war. Ich kniete mich zu ihr und bemerkte, dass sie sich in den Schlaf geweint hatte. Ich wollte vorher wissen wie ihre Bindung zu ihrer Familie war, aber ob ich es immer noch wissen wollte wusste ich nicht mehr. Ich seufzte, stand auf und setzte mich wieder auf die Couch. Ich verbrachte die ganze Nacht dort, bis ich wegen der Sonne vom Schlaf gerissen wurde. Da Narin noch am schlafen war ging ich aus dem Zimmer. Sie wollte ja nicht, dass ich bei ihr bleibe.

Narin Arslan POV

Am Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Höchstwahrscheinlich vom Weinen. Ich schaute auf mein Handy. Berat hatte mich angerufen. Ich grinste, ignorierte den Anruf, stand auf und machte mich im Badezimmer frisch. Danach ging ich ins Esszimmer. Die Jungs waren schon am sitzen. Ich setzte mich zu denen.

„Günaydın. (Guten Morgen)", sagte ich lächelnd.
„Günaydın yenge.", sagte Ahmet worauf ich meine Augen verdrehte.
„Hör auf damit.", sagte ich leicht genervt.
„Ignorier ihn einfach.", meinte Doğan und gab ihm wieder einen Nackenklatscher, weshalb ich lachte.

Nachdem Frühstück setzten wir uns alle ins Büro. Wir hatten einiges zu besprechen. Meral fing an zu reden.
„Dein Vater hat bestimmt schon die Leiche von gestern gefunden und bemerkt, dass du verschwunden bist."

„Berat, meine rechte Hand, hat mich schon angerufen. Das heißt, die haben es schon mitbekommen. Ihr müsst wissen, dass ich die meisten Aufgaben durch Berat bekomme und nicht direkt von meinem Vater. Also ist er recht wichtig.", ‚sogar wichtiger als ich' dachte ich mir.

„Das Gute ist, dass sie noch nicht von uns wissen. Die denken du hast es alleine gemacht.", redete Meral weiter.
„Dabei wissen sie garnicht wer hinter dir steht.", sagte Emirhan.
„Neben mir.", korrigierte ich ihn.
„Wenn wir zusammen arbeiten, dann steht nicht einer hinten oder vorne, sondern wir stehen nebeneinander.", sagte ich ernst und schaute alle an. Sie schauten mich begeistert an und stimmten zu.

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass ab sofort alles härter sein wird. Sie werden dich versuchen zu zerstören, vor allem nachdem die erfahren, dass du mit uns bist. Ich bin einer der größten Feinde  deines Vaters Narin. Du musst das wissen.", sagte er an mich gerichtet. Ich nickte.

güzelim. || mero ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt