17. Kapitel

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Narin Arslan POV

Ich bin so voll mit Gedanken, die mich zu ertrinken schienen, aber gleichzeitig auch so leer ohne jegliche Emotionen, dass ich nicht mehr weiter wusste. Auf der einen Seite war meine kaputte und stressige Familie, mit der ich mich auseinandersetzen musste, und auf der anderen Seite war der Mann, der für mich Gefühle hatte und die Möglichkeit eine glückliche Beziehung zu starten. Jedoch kam es mir so vor als würde ich mir selbst nichts gönnen, als würde ich gutes nicht verdienen. Woran lag das? Wusste ich nicht. Nachts vor allem erinnerte ich mich immer wieder an Sachen, die ich eigentlich vergraben wollte. Das waren Erinnerungen, die es aber immer wieder schafften hochzukommen; Sachen, die mich kaputt machten. Ich konnte meinen Bruder nicht sehen, der andere verstand mich kaum. Ich hatte jeden verloren, der mir mal wichtig war, aber ich lebte weiter. Manchmal stellte ich meinen Willen um zu leben in Frage. Dann fiel mir aber ein wie viel ich erlebt hatte, um so zu leben wie ich es wollte. Ich hatte so viel aufgegeben, dass es unfair wäre, wenn ich aufhören würde zu leben. Ich musste weitermachen.

„Narin? Hörst du überhaupt zu?", fragte mich Ahmet, weshalb ich ihn anschaute. Ich nickte einfach. Ich war zu tief in Gedanken versunken, dabei hatte ich das Gespräch vergessen.

„Alles klar. Ich weiß was ich machen muss.", sagte ich nachdenklich. Wir wollten den Plan von Emirhan durchführen. Eigentlich war das wie ein Experiment. Die Jungs waren ja der Meinung, dass sich mein Vater um mich kümmern würde, wenn ich in Gefahr wäre. Aus dem Grund hatten sie sich was ausgedacht. Ich war mir schon fast sicher, dass wir scheitern würden. Mein Vater war schon immer ein herzloser Mensch gegenüber seiner Familie gewesen; aber anderen würde er direkt helfen. So einer war er. Das Unwichtigere ging für ihn irgendwie vor.

„Dann lasst uns alles vorbereiten.", sagte Meral und stand auf. Währenddessen ging ich auf mein Zimmer und machte mich bereit.

 Währenddessen ging ich auf mein Zimmer und machte mich bereit

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Danach ging ich runter. Die Jungs warteten wie immer auf mich.

„Wollen wir los?", fragte ich und sie nickten. Wir stiegen in das Auto ein und fuhren zu einem Lager. In dem Lager befand sich ein extrem kalter Raum, wo ich hinging. Ich verabschiedete mich von den Jungs bis auf Meral, der noch blieb.

„Du weißt ich kann das jeden Moment abbrechen?", sagte er. Er war an der Wand angelehnt und seine Hände waren in seinen Hosentaschen.
„Alles wird gut, keine Sorge.", meinte ich und versuchte zu lächeln. Ob es geklappt hatte wusste ich nicht so genau. Meral seufzte nur und öffnete mir die schwere Tür. Ich ging rein und setzte mich auf den Boden. Ich zog meine Knie an mich. Da mein Vater direkt erkennen würde wenn ich was vorspiele, wollten wir alles real angehen. Der Raum war mega kalt. Meral schloss die Tür und ich wusste, dass er die Stufe der Kälte erhöhte. Es war so kalt, dass mein Atem wie Rauch rauskam. Ich zitterte auch. Da ich in letzter Zeit sowieso in meiner eigenen Welt war, ließ mich das noch mehr überlegen. Was wenn mein Vater wirklich nicht kommen würde? Wie würde ich mich fühlen? Würde mich das überhaupt verletzen? Ich seufzte. Während ich hier war, müssten die Jungs schon längst eine Nachricht und das Video von mir, welches Meral gemacht hatte bevor er ging, an meinen Vater gesendet haben. Die wollten alles dramatisch wie möglich machen. Als wurde ich entführt oder verschwunden, sodass mich keiner finden konnte. Nicht mal Meral. Aber Meral würde mich immer finden. Ich hoffte einfach, dass mein Vater trotzdem in diese Falle fiel. Mittlerweile war mir arschkalt und ich versuchte mich wirklich zusammenzureißen. Ich wurde plötzlich so müde und wollte nur noch schlafen. Würde überhaupt noch jemand kommen?

güzelim. || mero ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt