10. Happy hour....

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Ava

Ohhhhh....Nein Sonja....meinen Platz bekommst du nicht mehr, du hattest deine Chance.
Ich seufzte und konnte nun nach Herzenslust Ellen's Hintern in der wirklich heißen Jeans bewundern....während Sie an der Tafel stand und schwungvoll schrieb.

Und dann fiel mir siedend heiß meine Übersetzung für Sie ein, und die Anspielungen die darin enthalten waren.
Solange ich nur sporadisch auf Sie traf, wäre das alles nur halb so wild, aber jetzt wo wir uns möglicherweise täglich sehen würden,.......verdammt noch mal ich winkte nicht nur mit dem berühmten Zaunpfahl, sondern schon mit dem ganzen Zaun.
Sonja war der Meinung gewesen und überzeugte mich, das ich etwas auf Konfrontationskurs gehen sollte und das hatte ich auch getan.....tatsächlich hatte ich dieses mal den Text quasi in Briefform verfasst, einen Brief an Sie...!
Eindeutiger ging's kaum....
Aber so wie Sie sich benahm, bestand die vage Möglichkeit, das Sie noch gar nicht zum Lesen gekommen war und ich musste nur schnellstmöglich vor Ihr in Ihrem Büro sein,um ihn wieder mitzunehmen.
Schöne Scheiße!!

Ellen

So langsam aber sicher begann ich mich an die Montagsüberraschungen zu gewöhnen,....aber die von heute, hatte es definitiv in sich....!
Ich hatte gerade noch Zeit meinen Kaffee auszutrinken und ins Lehrerzimmer hinüber zu eilen, um mir Isoldes Lehrplan und das Englischbuch aus ihrem Fach zu holen.
Adé ruhiger Morgen.....and hello and good morning.....isn't it nice to be back in class?
Ich grinste in mich hinein, denn irgendwie freute ich   mich schon, schließlich war ich in erster Linie Lehrerin,....und das mit Leib und Seele.
Der Aufstieg zur Direktorin, war eine möglicherweise, einmalige Chance die ich nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte.
Also packte ich  die Gelegenheit beim Schopf, als ich vor einem Jahr das Angebot bekam und wechselte als Englisch&Erdkundelehrein vom Gymnasium nebenan, zur Direktorin der Realschule hierher.
Ich bereute diesen Schritt nicht im geringsten.....Clara und Claus waren die meiste Zeit ohnehin im Internat und Clemens wohnte praktisch in seiner Kanzlei, also gab es nichts wirklich was mich bremsen könnte......und so stand ich nun vor ganz neuen Herausforderungen, die mir auch Spaß machten, aber das lehren fehlte mir doch schon arg.
Tja, damit war es ja dann wohl erst einmal vorbei........wie schön!

"Frau Nonnengässer, bitte koordinieren Sie alle meine weiteren Termine ab jetzt mit meinem Stundenplan!"
"Aber natürlich, Frau Merck!"
"Dankeschön.....!"

Etwas wehmütig warf ich noch einen Blick zurück in mein Büro und zu dem ungeöffneten Umschlag auf meinem Schreibtisch.
Schnell ging ich nochmals zur Kaffeemaschine, schaltete sie aus, griff noch nach zwei Kulis und stopfte Buch, Plan und einen Müsliriegel, aus meiner Beuteschublade, in meine Tasche bevor ich mein Büro verließ.
Verdammt....ich war noch gar nicht dazu gekommen Ava's Übersetzung zu lesen und dabei hatte ich mich doch so sehr darauf gefreut.
Seufzend schloß ich die Tür und eilte den Flur hinunter.
Frau Nonnengässer war schon vorgegangen um, der Klasse Bescheid zu geben......wo musste ich denn überhaupt hin....?
Fiel mir ein und ich warf einen schnellen Blick auf meinen Stundenplan....
und blieb abrupt stehen.......ich musste zur 10A............zu Ava!
Ich schluckte kurz und lief dann lächelnd und beschwingt weiter......und freute mich auf ihre Himmelblauen Augen.

Und in diese wunderschönen Himmelblauen Augen sah ich jetzt.
Natürlich,....saß Ava direkt vor mir, wie hätte es auch anders sein können.
Sie war dezent schockiert, als ich hereinkam und kam danach auch kaum mehr aus dem Lächeln heraus......oh Ava....sweet Ava....

Ava

Ich hatte Sonja während Ellen an der Tafel geschrieben hatte, ein Briefchen zugesteckt, mit der Bitte Ellen nach der nächsten Stunde, irgendwie aufzuhalten....damit ich vor Ihr im Büro sein konnte.
Als dann endlich der Gong zur großen Pause schlug, stürzte ich praktisch als erste zur Tür hinaus....und rannte den Gang entlang und die Treppe hoch....
"Ava....wie gut das du gerade da bist....würdest du mir bitte kurz helfen...?"
Dadurch das ich so früh los gesprintet war, befanden sich noch nicht so viele Schüler in den Gängen,...oft genug wurden wir noch von redseligen Lehrern aufgehalten....und ich lief natürlich der erstbesten, Lehrkraft mit einem Hilfebedürfnis vor die Füße.
Na suuuuper!!!!
Mein Blick ging hektisch zwischen Frau Hügel und dem Lehrerflur hin und her, aber "grundlos" ablehnen konnte ich schlecht und sagen das ich einen heißen Brief an meine Direx abfangen musste leider auch nicht.....also packte ich den größeren der beiden Kartons meiner Biolehrerin und latschte ihr genervt hinterher.
Kaum hatte die fröhlich vor sich hinplappernde Frau Hügel die Tür zum Exponatenraum geöffnet, zwängte ich mich an ihr vorbei, stellte meinen Karton ab und subtrahierte mich eiligst aus dem Raum.

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt