55. Gewonnen

719 64 7
                                    

Ava

Laut Dr. Andreesen, war es völlig normal das Marlene auch Hausbesuche machte, wenn sie das für notwendig hielt.

Wie sie jedoch den Weg quer durch die ganze Stadt, zu uns gefunden hatte und das auch noch unversehrt, trotz Ihres Handicaps blieb uns allen ein Rätsel und Ihr großes Geheimnis.

Das wichtigste war jedoch, was Sie bewirkte......Sie lenkte Ellen von Ihren Strapazen ab, spendete Ihr schnurrend Trost und zeigte Ihr, das auch ein "unvollständiger" Körper wunderschön und Liebenswert war.

Ich war mir ziemlich sicher das erst Marlene, meine Liebste hiervon restlos überzeugen konnte.

Die schnurrende Therapeutin blieb und begleitete uns die restlichen zwei Wochen der mehr als anstrengenden Zeit und war am dritten Tag der ersten Regenerationswoche, dann genauso plötzlich wieder verschwunden, wie Sie erschienen war.

Panisch rief ich Dr. Andreesen an, der mir aber gut gelaunt mitteilte, das seine pelzige Assistentin wieder wohlbehalten und wie immer halbverhungert in seiner Küche vor Ihrem Napf saß und den schlechten Service bemängelte.

Ganz erleichtert überbrachte ich Ellen die gute Nachricht und brachte Marlenes "Zubehör" in den Keller,...wer weiß vielleicht würden wir die Sachen ein anderes mal brauchen.

Ellen

Endlich war die Tortur vorbei.....die wie ich so oft dachte nie enden würde!

Es war vorbei....endgültig!

Dr. Martini bestätigte uns dies....nach den abschließenden Untersuchungen, auf deren Ergebnisse wir stets mit großer Angst warteten.

Aber als er uns fröhlich lachend mit dem letzten Ergebnis, bescheinigte das ich Krebsfrei war und wir alles überstanden hatten.....fiel mir eine solch große Last von den Schultern, wie ich es kaum beschreiben konnte.

Minutenlang lagen Ava und ich uns weinend vor Erleichterung und Glück in Dr. Martini's Büro, in den Armen.

Ich hatte es geschafft!

WIR hatten es geschafft!

Zusammen,...wie Ava es mir zu Beginn versprochen hatte....meine unglaubliche tapfere und wunderbare Ava.....die Liebe meines Lebens.

Nachdem wir diese phantastische Neuigkeiten erhielten, fuhren wir auf kürzestem Weg zu Martha, bei der ich mich herzlichst bedankte für alles was Sie für mich und für uns getan und bewirkt hatte.

"Ich freue mich soooo unglaublich sehr liebste Ellen, liebste Ava....!" lachte sie uns an und wischte mehrfach verstohlen mit dem Ärmel Ihrer Bluse über ihre Augen.....als wir sie wieder aus unserer Umklammerung freigaben.

"Wie sieht denn nun die weitere Vorgehensweise aus,.....Ihr Lieben..?"

"Nun....ich werde noch zwei Wochen zuhause verbringen und danach vier Wochen zur Reha fahren und dann beginnt endlich unser Leben so, wie es immer sein sollte."

*****************************************

Ava

Die erste Woche ohne Ellen, war grausam....so alleine hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Trotz der ganzen Strapazen, der schweren und verzweifelten Momenten in diesen vergangenen neun Monaten, hatten wir doch auch durchaus unsere schönen Phasen und waren immer mehr zusammengewachsen. Und jetzt so urplötzlich auseinandergerissen zu werden, schmerzte höllisch.

Natürlich ließ ich nichts davon, bei unseren abendlichen Telefonaten durchsickern, sondern erfreute mich an Ellen's stetigem Erfolg, auf Ihrem Weg zur vollständigen Genesung und half stattdessen Dr. Andreesen, wohlgerüstet für den nächsten Winter zu sein.

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt