35. Phase zwei....Trauer

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Ellen

Mir war durchaus bewußt, das Ava's wütende Worte, nur dieser verdammten Misinformation geschuldet waren.
Das........und Clemens' perfidem Plan, der zu hundert Prozent aufgegangen war.
Ja Ava,... ich hasste auch!
Ich hasste Clemens!
Ich hasste mein Leben!
Und vor allem hasste ich mich und meine feige Dummheit!
Auch jetzt viele Jahre später und........ trotz allem was passiert war,.....in Ava's Armen liegen zu können,....schmerzten mich Ihre Worte weniger, als das Wissen wie sich die Liebe meines Lebens, damals gefühlt haben musste.
Ava's Hand strich sanft über meinen Arm und ich atmete tief durch, legte den Brief beiseite und öffnete den zweiten.

An die Frau die mich nicht mehr liebt, sofern Du das jeh wirklich getan hast...

Ich habe Dich geliebt, aus ganzem Herzen und mit jeder Faser meines Seins.
Auch wenn Dir das egal zu sein scheint...
Auch wenn wohl niemand glaubt, das ein naives Kind wie ich, hierzu in der Lage sein könnte........ich war es!!
Ob ich es jeh wieder sein kann?
Nein!!
Ob ich es jeh wieder sein will?
Nein!
Meine ganze Liebe hatte Dir gegolten, aber Sie war Dir wohl nicht gut genug, nicht wertvoll genug,.........einfach nicht genug!

Ich hatte Dir versprochen, auf Dich zu warten,....
Ich hatte Dir versprochen, Dir meine Welt zu Füßen zu legen,...
Ich hatte Dir versprochen, Dir alles zu geben was Du brauchen würdest,...

Scheinbar war das alles nicht genug,...
Scheinbar war ich Dir nicht genug,...

Nun....ich habe nichts mehr zu geben.....denn ich bin leer

Ava

Ellen keuchte laut auf und schlug sich Ihre freie Hand vor den Mund.

"Liebling...bitte....du mußt das nicht tun. Ich war ein wütender, trauernder Teenie....."

Ellen drehte sich aufgebracht zu mir um und schnappte mit Schmerzverzerrtem Blick, scharf nach Luft.
Verdammt, war es wirklich sinnvoll, diese schlimme Zeit,.....die schlimmste Zeit in unserem Leben,....wieder aufzurollen?
Vor allem jetzt,...in Ihrem Zustand!!
Sie kniff, heftig durch die Nase schnaufend, Ihre Augen fest zusammen und umklammerte meinen Unterarm mit stählernem Griff.
Als die Schmerzwelle abebbte, löste ich mich vorsichtig von Ihr, huschte ins Bad und nahm einen Teil Ihrer Schmerztabletten mit nach unten.
Dieses mal äußerte Sie keinen Protest und nahm die Tablette die ich Ihr gab.

"Ich glaube das reicht......."
Ellen ergriff meine Hände....
"Nein Ava...!" erwiderte Sie noch leicht angestrengt
"Erstens,...warst du kein wütender Teenie,.... sondern eine zutiefst verletzte junge Frau! Eine wunderbare junge Frau...die wunderbarste überhaupt!"

Sie hob meine Hände langsam an Ihr Gesicht und küsste beide.....und ließ sie wieder sinken......ich schluckte ergriffen.

"Und zweitens, will ich noch die beiden anderen lesen! Bitte..!"

Ich gab seufzend auf, sorgte für Teenachschub und nahm wieder hinter meiner Liebsten Platz, die sich wie zuvor an mich schmiegte und erschauerte als meine Arme Sie umfingen und ich Ihr Haar küsste.

Mit einem tiefen Schnaufen lehnte Sie sich zurück und öffnete den dritten Umschlag.

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt