AvaDen Flug nach London erlebte ich durch einen dichten Nebelschleier und damit war nicht die dunstige Luft gemeint, sondern der Nebel in meinem Kopf.
Kurzfristig fehlte mir die Luft zum atmen, mein Brustkorb fühlte sich an wie zusammengeschnürt, mein Herz war zerrissen und ich fühlte mich leer.
Sie hatte mich aufgegeben.....nach, nicht nur einem Tag.
In der Nacht zuvor, hatten wir noch große Pläne geschmiedet, uns unsere Liebe geschworen und uns geküsst......geküsst als wäre es das letzte mal...!
Hatte sie es etwa schon da gewusst?
Irgendwie konnte ich mir das nicht wirklich vorstellen, das konnte sie mir doch nicht absichtlich antun wollen oder etwa doch?
Warum Ellen?
Warum nur?
Warum, was hatte ich denn nur falsch gemacht..?Als ich gegen Mittag in Heathrow landete, war ich ein Wrack und sah auch dementsprechend aus.
"Ohhhh dear.....Ava you Look terrible! Was your flight that bad now....Luv?"Ich schluchzte tief auf und fiel dem jungen Mann der mich angesprochen hatte, erleichtert in dessen ausgebreiteten Arme, durch meine verheulten Augenlider hätte ich ihn kaum gefunden.
Malcolm hatte sich kaum verändert, in den drei Jahren, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten....als er im Rahmen eines Schüleraustauschs und eher durch einen Zufall bei mir und meiner Familie gelandet war.
Denn in seiner eigentliche Gastfamilie hatte es einen Todesfall gegeben und so kam der schlacksige Brite, über einige Umwegen eben zu uns.
Malcolm war ein Jahr älter als ich und megacool,...ich meine Hey,....er kam aus London!
Seine Eltern hatten darauf bestanden, das ich sie auf jeden Fall irgendwann einmal besuchen kommen sollte,....und jetzt nach drei Jahren, war es endlich soweit....und nun klammerte ich mich schluchzend an ihn unfähig zu reden, während er mir beruhigend über den Rücken streichelte."From the looks of this, i'm guessing....lady- love-problems? Don't fret deary.....Dr. Malcolm has exactly what you need!"
Daran wagte ich zwar arg zu zweifeln, aber es war mir egal, alles war mir egal!
Nachdem wir mein Gepäck eingesammelt hatten, bestiegen wir den Zug und fuhren die knapp dreißig Kilometer Richtung Essex.
Malcolm und seine Familie wohnten in der Kleinstadt Brentwood in einem schnuckeligen kleinen Haus in der Nähe eines idyllischen Sees.....aber für solche Details hatte ich im Moment so gar keinen Kopf.
Ich riss mich zusammen und gab mir die größte Mühe,die überaus herzliche Begrüßung von Mac's Eltern, entsprechend zu erwidern, was mir aber natürlich nicht einmal annähernd gelang.
Mac's Mutter hatte meine Gefühlslage schnell erfasst und steckte mich erstmal ins Bett, wo ich dann auch sehr zu meinem Erstaunen fast sofort einschlief.Gegen Abend weckte mich Mac dann und teilte mir mit, das es Zeit für meine Medizin wäre.
Obwohl ich eigentlich keinen wirklichen Appetit hatte, zwang ich die Sandwiches die Mac's Mutter extra für mich hergerichtet hatte, in mich hinein und schwang mich danach in mein coolstes Partyoutfit, denn es war an der Zeit die Londoner Clubszene unsicher zu machen.
Und so setzten wir uns kurz darauf, in den nächsten Zug Richtung downtown und zogen von Club zu Club.Ich konnte nicht gerade behaupten den größten Spaß zu haben, denn den hatte ich tatsächlich nicht,....aber ich hoffte bei ausreichender Lautstärke, würde ich nicht ins denken und grübeln verfallen.
Aber auch das funktionierte nicht so wirklich....
Beim dritten Club, handelte es sich um eine leerstehende, ehemalige Fabrikhalle, in der eine gigantische Raveparty lief...eigentlich nicht meine Musikrichtung, und die wummernden Beats aus den Boxen verursachten mir schon Kopfschmerzen, aber vielleicht würde mich das wenigstens von meinen Gedanken an Ellen befreien.Und dann verlor ich mitten in dem feiernden Mob und flackernden Lichtern Mac aus den Augen.
Dafür entdeckte ich jedoch die Bar und obwohl ich wusste das ich nicht viel vertrug, fand das erste Ale ziemlich schnell meinen Magen......mir war so ziemlich alles egal.....Hauptsache ich konnte irgendwie meinen Schmerz betäuben und nicht an Sie denken.
Und dann stieß ich auf Roddy, der mir "Vitamintabletten" anbot, mit denen ich die ganze Nacht durchfeiern könnte.
Das klang doch super, nur her damit....und schwupps....spülte ich die kleine gelbe Pille mit dem Smilie drauf, mit meinem zweiten Ale runter...!
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Ellen BAND 6
RomanceAva ist 18 und stinkfaul. Deswegen musste sie schon 2 Ehrenrunden drehen, .....aber nun ist das Maß voll und Ava muß vom Gymnasium zur Realschule wechseln. Hier trifft sie auf Ellen........Englisch&Erdkundelehrerin und ihre Direktorin.