41. Auf der Couch mit Marlene

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Ava

Während Ellen bei Dr. Andová war,...rief mich Dr. Andreesen an, um mir mitzuteilen das kurzfristig ein Termin am nächsten Tag freigeworden wäre und ob ich diesen gleich nutzen wollte.
Natürlich sagte ich zu, auch wenn mir die Idee, einem wildfremden Menschen äußerst persönliche und intime Dinge aus meinem Leben zu erzählen, noch immer nicht so recht gefallen wollte.
Ich sagte mir selbst ständig, daß es sein Job wäre sich die Probleme und Sorgen anderer Menschen anzuhören........aber dennoch....,egal...ich brauchte Hilfe.
Also warum nicht von jemandem der völlig unvoreingenommen und erfahren in dieser Hinsicht war.

In der Nacht kuschelte sich Ellen seufzend, von hinten an mich und hielt mich fest umarmt......etwas das Sie in unserem bisherigen Zusammenleben noch nie getan hatte und mich daher gleichermaßen erstaunte und  überglücklich machte.
Es gab mir neuen Mut und ließ meine Hoffnung wachsen, daß wir diese Hürde in unserem Leben, gemeinsam überwinden würden und so genoß ich Ihre Nähe und schlief zufrieden in Ihren Armen ein.

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"Soll ich dich begleiten mein Schatz...?" fragte mich Ellen leise als ich mir meine Jacke überzog.
Ich lächelte sie an und küsste Ihre Nasenspitze.
"Nein mein Liebling....ich schaffe das schon....ich möchte das du dir einen schönen entspannten Nachmittag machst....und futter mir nicht alle restlichen Brownies weg!"

Sie grinste mich verschlagen an und hob verschwöhrerisch eine Braue..
"Ich werde es versuchen.....mal sehen ob es mir gelingen wird.....!"
Ich lächelte Sie glücklich an, von mir aus könnte Sie sämtliche Brownies aufessen, wenn es Sie glücklich machte und ich Ihr dadurch Ihr wunderschönes Lächeln zaubern konnte.
Und jetzt lachte Sie sogar Ihr herrlich, herzhaftes Lachen, während Sie sich über meinen gespielt entrüsteten Gesichtsausdruck amüsierte.

"Ohhhh....Ava....meine kleine SchmollPrinzessin.....ich lasse dir einen übrig.....oder einen halben......mal sehen!"

Innerlich grinsend, gab ich weiter die tief Entrüstete zum Besten und winkte Ihr drohend mit dem Zeigefinger.
Kichernd trat Sie ganz nah an mich heran, schob meine winkende Hand beiseite und nahm mein Gesicht in Ihre Hände.
Nun wieder ganz ruhig, sahen wir uns gegenseitig tief in die Augen....bis Sie leise das Schweigen brach....

"Ich liebe dich Ava und ich bin so stolz auf dich und unendlich dankbar, das ich dich habe."
Ich schluckte kurz..
"Und bevor wir jetzt hier noch lange rumstehen und noch zu heulen anfangen, machst du dich auf den Weg zu Dr. Andreesen und ich mich auf den Weg in die Küche... Abmarsch!!"

"Jawohl Frau Merck!"kicherte ich frech, küsste noch schnell Ihre süßen Lippen und machte mich auf den Weg.

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Dr. Andreesen bewohnte ein schickes kleines Haus am äußersten Stadtrand umgeben von Wiesen auf der einen Seite und einem Buchenhain auf der anderen.
Wirklich sehr schön und sehr friedlich hier....so wie bei mir, am anderen Ende der Stadt.
Lächelnd trat ich durch das kunstvoll gestaltete, schmiedeeiserne Tor und folgte den grauen Schieferplatten, die mir den Weg über den sorgsam gestutzten Rasen, zur Haustür wiesen.
Den Finger über dem Klingelknopf schwebend, zögerte ich kurz, atmete noch ein paarmal durch, fasste mir dann schließlich doch ein Herz und klingelte.

"Frau Reuther....Guten Tag.....!"
empfing mich Dr. Andreesen fröhlich...
"Kommen Sie doch bitte herein......hier entlang in die gute Stube...sozusagen!"

Sein Händedruck war fest und Vertrauenserweckend warm und seine blauen Augen von zahlreichen Lachfältchen umgeben.
Ich folgte dem schätzungsweise Mitt bis Endvierziger  durch den hellen Flur und in das rechts davon angrenzende Zimmer, das einer Bibliothek glich und in dem ich mich gleich wohlfühlte.

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt