44. sieht aus, wie der Orinoko ...

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Drei Wochen später

Ava

Der folgende Tag, nach jeder Infusion, war mitunter immer der schlimmste, was Ihre Übelkeit und das Erbrechen betraf....und Ihr nicht annähernd so wirkungsvoll helfen zu können, so wie ich das gerne würde....machte mich so verdammt wütend.
Ellen benutzte mitlerweile Kinderzahnpasta, weil die Schärfe der Minze in den normalen, Ihr im Mund brannte und Sie zum würgen brachte.....wie irgendwie fast alles.
Es war zum aus der Hautfahren!!
Mahlzeiten zubereiten und zu essen, war zu einem wahren Spießroutenlauf geworden.
So sehr sogar, das Sie Zeitweise einfach gar nichts aß, um sich nicht erbrechen zu müssen........was aber nur zur Folge hatte, daß Sie trocken würgte,....was bei weitem noch schlimmer war....und auch nicht die eigentliche Ursache beseitigte

"Ellen...bitte....das hat doch so keinen Sinn, was du da machst.....! Den Brechreiz verhinderst du damit nicht!!" bat ich Sie inständig, woraufhin Sie mich anfuhr..

"Na das ist für dich ja leicht zu sagen...du musst ja auch nicht dauernd über der Kloschüssel hängen und dir die Seele aus dem Leib kotzen oder...?"

"Nein muß ich nicht, aber ich höre dich......"
"Oh...entschuldige...es tut mir leid,das dich meine Übelkeit belästigt....!" Ihre Stimme triefte vor bitterbösen Sarkasmus.

Ich atmete mehrfach hintereinander durch, ein Tipp den mir Dr. Andreesen gegeben hatte, für Momente wie diesen.
"Was ich eigentlich sagen wollte war, ich höre dich.......und es tut mir so verdammt leid, das ich dir nicht wirklich helfen kann...!"

Ellen seufzte und sah zerknirscht weg.....

"Ellen......Liebling....bitte....ich finde einen Weg.....wir finden einen Weg...ok....?"

Ich streichelte vorsichtig über ihren Arm..
"Es...tut...mir leid .....Ava....!" flüsterte Sie fast,  "Ich wollte đich nicht so anschreien,  aber ich konnte mich einfach nicht bremsen!
Es ist nur so verdammt.....frustrierend.....weißt du?"

"Das ist es auch für mich.....!" antwortete ich leise...
"Ich werde Dr. Andová anrufen....!"murmelte Sie und ging die Treppe hoch, blieb aber auf halbem Weg stehen...

"Es tut mir wirklich leid Ava.....!"
Dann verschwand Sie in Ihr Zimmer und ich ließ mich kraftlos auf die Couch fallen.
Mir war klar das Sie viele der Dinge die Sie mir ab und an um die Ohren knallte, nicht so meinte und das Ihre Moodswings durch eine miese Kombi aus Frust, Medikamenten, Ihrem allgemeinen Unwohlsein und Wut über Ihre derzeitige Gesamtsituation, herrührten.
Aber dennoch.....es wurde auf die Dauer echt zermürbend..........so sehr sogar....daß meine Arbeit darunter zu leiden begann....und Ergo, musste ich schleunigst etwas unternehmen.

Zufälligerweise hatten unsere Therapeuten zur selben Zeit, etwas für uns frei und somit setzte ich Ellen bei Ihrer ab, um dann direkt zu meinem, weiter zu fahren.

Ellen

"Guten Tag Ellen, schön Sie wieder zu sehen,...auch wenn die Umstände wohl alles andere sind...nicht wahr..?"

"Brilliant erkannt,....Frau Doktor....wirklich!! Ihr Studium hat sich mehr als bezahlt gemacht!!" schnappte ich aufgebracht.....bei ihrer doch freundlich gemeinten Begrüßung und es tat mir augenblicklich leid.

"Bitte entschuldigen Sie...ich....ich...wollte das nicht....!" seufzte ich kleinlaut, während ich ihr in das Lavendelzimmer folgte.

"Es muß Ihnen nicht leidtun.. Im Gegenteil, ich finde es gut wenn Sie etwas aus sich herausgehen, Dampf ablassen. Sie fühlen sich nicht wohl und haben jedes Recht dazu, dies auch kundzutun...!"

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt