48. El Romantico

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Ava

Martha und ich hatten uns, nach dem ich meine anfänglichen Ressentiments ablegte,...sehr ausführlich unterhalten.

"Ava,...was fällt Ihnen zu Intimität ein?"
Ich räusperte mich...

"Nunja,.....das was den meisten Menschen so spontan hierzu einfallen würde natürlich, aber auch mehr.......ich finde unser abendlichen Kopfmassieren zum Beispiel sehr schön....!"
"Glauben Sie, das Sie Ihr.....Wirkungsfeld..."
Sie schmunzelte..
"....erweitern könnten....?"

Ich sah Sie erst Stirnrunzelnd an, bevor mir klar war was Sie meinte und nickte grinsend.
"Na klar.......das würde ich sogar liebend gerne.....aber ich bin mir nicht sicher ob Sie das möchte,....und ich will Sie ja zu nichts drängen,...verstehen Sie Martha?"
"Ja das tue ich,.....aber Sie sollten Sie auch nicht überfallen,  sondern sich Stück für Stück vorarbeiten und anhand Ihrer Körpersprache und Ihrem Verhaltens, wissen wie weit Sie gehen können."
Ja das leuchtete mir ein.
Ellen vermißte mich, vermißte unser Intimleben.......und mir ging es genauso!

"Aber, wird Sie nicht all Ihre Energie brauchen um zu heilen?" wandte ich ein.
"Nunja.....!" grinste mich Martha verschmitzt  an.
"......Sie liebste Ava, sorgen dafür das Sie sich nicht anstrengt, sondern ausschließlich genießt......verstanden?"
"Klar und deutlich!"
"Und außerdem....hat nicht nur Lachen...eine heilende Wirkung. Es gibt aber ein paar Dinge die zu beachten wären....!"
"Ich bin ganz Ohr...!" grinste ich und rückte bis zur Sesselkante vor.
"Wegen der Zytostatika in Ihrem System, die Sie zwangsläufig auch ausscheidet vermeiden Sie bitte Zungenküsse...weil es für Sie selbst nicht gut wäre...!"
Ich nickte eifrig, da die Chemo Ellen's  Mundschleimhäute ziemlich arg betroffen hatte....waren Ihr diese Art Küsse sowieso schon unangenehm.
"ALLE Arten von Zungenküsse Ava.!!!!" grinste Sie nun mehr als zweideutig und ich zog errötend meine Mütze tiefer in die Stirn.
Martha lehnte sich entspannt zurück....und zählte auf...

"Kein Oralverkehr, keine Zungenküsse und keine Penetration! Verstanden???!"
Ich nickte....immer noch rot wie eine Tomate, in meinem Fall eine Eiertomate.
"Verstanden!!!"
"Können Sie damit klarkommen und trotzdem Intimität schaffen?"
"Aber sicher......! Bisher hatte ich zwar noch nicht die Gelegenheit dazu gehabt, Ihr zu zeigen wie viele Wege nach Rom führen, aber das werde ich dann jetzt tun.......und das seeehr gerne."
Martha lächelte...
"Und bedenken Sie Ava, momentan ist eher der Weg das Ziel."

Ich sprang hochmotiviert und voller Tatendrang aus dem Sessel und warf mich voll dramatisch in Pose.

"Do not despair, have no fear....
Your's truly, El Romantico is here..!"

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Ellen

Nervös wie vor einer Prüfung, war ich durchs ganze Haus gewandert.
Wo blieb Ava denn nur?
Es war schon früher Abend!
War Sie etwa so sehr geschockt, wegen dem was Martha ihr, in meinem Auftrag alles erzählte????
Trieb Sie sich jetzt irgendwo Ziellos herum, um nicht mit mir allein sein zu müssen?
Scheiße!!
Verdammt!
Wahrscheinlich hatte ich alles nur noch schlimmer gemacht!
Ich huschte ins Bad, machte mich schnell Bettfertig....und verkroch mich anschließend niedergeschlagen, in meinem Zimmer.

Mit angezogenen Beinen saß ich auf meiner Schlafcouch und starrte mismutig ins Leere...als es leise an der Tür klopfte und Ava in Schlafsachen hereintrat.

Langsam kam sie näher, bis sie vor mir stehenblieb, mir lächelnd ihre Hände entgegenstreckte und mich auf die Füße zog.

"Tztztztz......Liebling.....du bist falsch abgebogen....!" raunte sie leise in mein Ohr
"Scheint so........führst du mich dann bitte an den richtigen Ort...Schatz??"
antwortete ich ebenso leise...und erschauerte, als ich Ihren Atem an meinem Hals verspürte.

Ava

Das Gespräch mit Martha war sehr hilfreich gewesen und half mir, meine Liebste besser zu verstehen.....diese grauenhafte Krankheit raubte Ihr soviel Lebenskraft und die Chemo sollte nicht auch noch den Rest auffressen....ich würde Ihr soviel Kraft wie möglich geben und Sie sich dabei wieder wie eine Frau....eine begehrenswerte Frau fühlen lassen......denn das war Sie nach wie vor, auch wenn Sie dies selbst nicht erkannte.

Ich nahm Sie bei der Hand und führte Sie in unser Schlafzimmer.....dort schlug ich die Decke auf Ihrer Seite zurück, setzte mich breitbeinig hin und klopfte mit der flachen Hand auf die Matratze zwischen meinen Schenkeln.

Ellen

Mir war sofort klar, was Sie mir mit diesem Zeichen sagen wollte,... also setzte ich mich langsam zwischen ihre Beine und lehnte mich mit meinen Rücken an ihre Brust...während mein Herz wild pochte.
Sanft rieb sie ihre Wange an meinem Kopf....küsste mein Ohr und hauchte an meinen Hals...

"Vertrau mir Liebling......ich liebe dich......dir muß nichts....absolut gar nichts peinlich sein vor mir. Du bist die Liebe meines Lebens und ich will dich für immer glücklich machen...ok?"

"Jaaaaaa...Avaa....!" flüsterte ich und spürte ihre Hände, die massierend und streichelnd, über meine kahle Kopfhaut wanderten.
Das war zwar schon zu so etwas wie einem abendlichen Ritual geworden, aber heute war es irgendwie anders.
Ava's Finger fuhren sanft über meinen Kopf und streichelten meine Ohren, strichen über mein Gesicht, während ihre Lippen federleichte Küsse auf meinem Hinterkopf und Nacken verteilte.
Ich seufzte.....!
Es fühlte sich soooo unfassbar schön an...Ava so nah zu spüren.
Ihre Hände lagen mitlerweile flach auf meiner Stirn und drückten meinen Kopf auf ihre linke Schulter.

"Ohhhhh....Ellen...Liebling....meine wunderschöne Ellen....!" raunte sie mir leise zu,....während sie sanft und langsam Ihre Lippen knabbernd über mein Ohr und an meinem Hals hinab wandern ließ.
Meine Hände auf ihren Schenkeln, rutschten unruhig hin und her,....schoben dabei unabsichtlich die Hosenbeine ihrer Shorts höher...bis sie auf nackte Haut stießen und sich darin verkrampften.
Ihr Aufstöhnen....vermischte sich mit meinem....

"Ohhhhhhhhhh....Avaaaaaaaaa.........!!" keuchte ich atemlos und lehnte meinen Kopf noch weiter zurück...

Ava

Mmmmmm...Ellen's Finger in meinen Oberschenkeln vergraben,...erregten mich so sehr....und als Sie Ihren Kopf noch weiter zurückbog....nahm ich die Gelegenheit wahr und küsste sanft Ihre Kehle....

"Ohhhhh....Ellen mein Herz.....ich liebe dich soo sehr......!"
Meine Hände strichen über Ihre Schultern, fuhren an Ihren Armen entlang, glitten über Ihre Handrücken.....hielten sie fest,...legten sie um Ihren Körper....und so umarmte ich Sie ohne Sie direkt zu berühren.
Hielt Sie nah,...hielt Sie fest....

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Ellen

Nach dieser sehr sinnlichen und sehr entspannenden IntensivKuschelaktion schlief ich, mit dem Gefühl tiefster Geborgenheit....glücklich in Ava's Armen ein und wachte am nächsten Morgen mit einem Lächeln auf meinen Lippen, genauso wieder auf.

Meine Ava...meine süße, süße Ava.....der strahlende Lichtblick in meinem Leben.....
Meine Kraftspenderin....im wahrsten Sinne des Wortes, oder besser gesagt des Namens....denn das bedeutete er......und das bedeutete sie mir.
Denn Kraft würde ich heute wieder brauchen...... die zweiwöchige Erholungspause war vorbei und der zweite Zyklus würde beginnen.

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Ich beobachtete wie die Schwester, die Nadel in den Port stach und die Infusion startete.
Eine neue Portion Hulkpower lief durch den Schlauch und in meinen Körper hinein.

"Liebling ich hab etwas Musik für dich dabei, wenn du magst..!" sagte Ava leise während sie mich zudeckte.
"Ohjaaa...das wäre schön.!"

Sie kramte kurz in einem Seitenfach meiner Tasche und zog einen Discman hervor.

"Ich liebe dich meine Süße." hauchte Sie sanft an mein Ohr, küsste meine Nasenspitze, setzte mir die Kopfhörer auf und schaltete das Gerät ein, während Sie grinsend in ihrem Sessel Platz nahm.

Die Musik setzte ein......und ich lächelte ....es war das Lied das Ava damals auf der Fensterbank gehört hatte.....aber...und jetzt riss ich erstaunt meine Augen weit auf....
Es war nicht Boy George der da sang, sondern Ava......meine süße Ava sang für mich.

Ellen  BAND 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt