Kapitel 26

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Hope POV

Ich musste mehrmals schlucken bevor ich die Haustür aufschloss. Was zur Hölle ist da gerade passiert ? Dreh ich durch ? Werde ich verrückt? Langsam ließ ich alles Revue passieren. Also, ich bin joggen gegangen und dann hingefallen. Dabei hab ich mir Gesicht und Knie aufgeschrammt und dann kam auf einmal Goldener Nebel aus meinen Händen und dann waren die Wunden nicht mehr da. Dann seh ich einen Wolf der so groß ist wie ein Bär, denke das war's mit meinem Leben und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen "heile" ich diesen Wolf auch noch.
Kopfschmerzen setzten dröhnend ein. Super, ich drehe durch! Oder ich hab mir den Kopf angeschlagen und das war alles nur ein Traum. Ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu verdrängen. Das schlimmste ist, dass ich niemanden etwas davon erzählen kann. Sie würden denken ich bin verrückt, was ich sogar vielleicht bin. Obwohl, ein Verrückter würde niemals zugegeben, dass er ein Verrückter ist, oder ? Ich hing schnell meine Jacke an den Hacken und streifte mir meine Schuhe ab. Fast schon Hüpfend kam mir Emily entgegen.
„Hope, da bist du ja! Mach dich fertig und geh duschen. Ach ja und nehme dir was warmes mit. Wir werden heute Abend ein Lagerfeuer machen!", grinste Ems und huschte wieder zurück in die Küche. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und schleppte mich die Treppen hoch. Lagerfeuer also. In meinem Zimmer angekommen schnappte ich mir eine Jeans, einen weißen Rollkragen Pullover und den schwarzen Hoodie von Gestern, da ich keinen anderen sauber hatte. Außerdem schnappte ich mir neue Unterwäsche und schlüpfte schnell ins Bad um zu Duschen. Warmes Wasser prasselte auf mich hinab und wischte die Sorgen erstmal hinfort. Fertig mit dem duschen machte ich das übliche. Anziehen, Haare föhnen, schminken. Ich trug Mascara auf und deckte meine Augenringe mit etwas Concealer ab. Schnell noch etwas Gloss und ich war fertig. Ich kämmte meine Haare, welche mir in weichen Wellen über die Schulter fielen. Zufrieden mit meinem Ergebnis schnappte ich mir mein Handy und ging wieder nach unten. Ich entschied Emily zu helfen, welche gerade ein paar Kleinigkeiten zu essen einpackte. Sie grinste mich an, als sie mich bemerkte. Dann schob sie mir einen anderen Korb zu.
"Der ist schon fertig. Den kannst du zu Seth und Leah Bringen. Du weißt doch noch wo sie wohnen, oder ?", fragte sie mich.
"Klaro!", erwiderte ich und schnappte mir den Korb. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und griff nach meiner dickeren Jacke. Ich zog gerade die Tür hinter mir zu, als ich auch schon in jemanden rein lief.
"Oh, entschuldige!", erklang sofort die Stimme von Rachel. Ich schüttelte nur lachend den Kopf und winkte ihre Entschuldigung ab.
"Kein Problem, ich hab auch nicht so aufgepasst. Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich sie.
„Ich hab ehrlich gesagt dich gesucht. Ich muss noch mit dir reden.", antwortete sie daraufhin vorsichtig. Mir wurde Eiskalt. Hatte Paul ihr erzählt was zwischen ihm und mir war ? Langsam nickte ich und ging mit ihr an meiner Seite los.
„Also-" fing sie an „ich wollte dir nochmal ganz alleine danken. Was du für mich getan hast ist unfassbar und eigentlich kann ich dir garnicht genug danken.", beendete sie. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich sah sie an. Sie trug eine Bandage um den Hals und darüber ein Halstuch, damit der Verband nicht so auffällig war. Kurz überlegte ich.
„Jeder hätte das doch getan, oder ?", fragte ich sie daraufhin.
„Naja, die meisten wären wahrscheinlich in eine Art Schockstarre gefallen, hätten nur rumgeschrien oder das falsche getan. Der Arzt meinte die Brenneseln waren eine gute Idee. Auch die Johannisbeeren. Woher wusstest du das?", sie sah mich interessiert an.
„Ich lese gerne und irgendwann hab ich mal ein Buch über Kräuter und Pflanzen gelesen. Außerdem war ich eine stolze Pfadfinderin!", grinste ich und stupste sie kurz an. Wir lachten beide und setzten unseren Weg schweigend fort. Schlechtes Gewissen machte sich in mir breit und ich seufzte.
„Ich muss dir was sagen. Es geht um Paul.", fing ich an, doch sie unterbrach mich.
„Ich weiß es schon. Jacob hat mir davon erzählt, aber du musst wissen, dass bei der Sache nicht du schuld bist. Du wusstest nicht mal, dass es mich gibt. Ich weiß ja wie Paul auf andere Frauen wirkt. Ich kann es dir also nicht übel nehmen. Er ist schuld. Jedoch kam ich noch nicht dazu mit ihm zu reden. Er geht mir irgendwie aus dem Weg.", erläuterte sie mir und mir stiegen die Tränen in die Augen. Als sie die Tränen bemerkte streichelte sie meinen Arm.
„Ich dachte du würdest mich jetzt hassen.", hauchte ich und versuchte die Tränen runterzuschlucken.
„Och Hope, wie gesagt es ist nicht deine Schuld und wenn du mir hier und jetzt versichern kannst, dass da von deiner Seite keine Gefühle sind und da nie wieder was sein wird, dann kann ich das ganze vergessen.", sie lächelte und ich erwiderte es.
„Ok", versprach ich ihr, doch es fühlte sie ganz falsch an. Daraufhin hackte sie sich bei mir ein.
„Du fühlst doch nichts für ihn, oder ?", fragte sie mich nach einer Weile. Aus dem Gedanken gerissen antwortete ich nur.
„Nein, da waren nie Gefühle.", doch stimmt das ? Sind da wirklich keine Gefühle ? Und selbst wenn! Er hat eine feste Freundin die auch meine Freundin ist. Freundschaften sind wichtiger! Ich richtete mich auf. Ich werde ihn schon vergessen. Da bin ich mir sicher!
Nach einer Weile in der wir weiter gegangen waren und kein Worte gewechselt hatten, sah ich sie von der Seite an. Sie war hübsch. Ihre weichen Züge schmeichelten ihren Augen. Fragend sah sie mich an.
"Wie kommt es, dass du wieder hier bist ?", fragte ich sie dann nur.
"Ich wollte meinen Dad und meinen Bruder überraschen. Naja und Paul aber er hat eher mich überrascht.", antwortete sie gelassen. Ich überlegte.
"Wie war es denn ? Also als ihr zusammen wart und du noch hier gewohnt hast ?", stellte ich daraufhin einer der Fragen die in meinem Kopf waren.
"Er war ein totaler Frauen Aufreißer. Hier mal eine und dann da. Eine meiner Freundin stand auf ihn und hat mich gezwungen mit ihm und einem Freund auf eine Art Doppel Date zu gehen. Als wir da waren hat es mehr zwischen ihm und mir gefunkt, als bei meiner Freundin und ihm. Danach haben wir eine Weile uns getroffen und dann hat er mich gefragt, ob ich seine Freundin sein will. Es war wirklich alles perfekt. Wir machten beide unseren Schulabschluss. Ich wollte, dass er mit mir kommt. Weg von hier, doch er benahm sich eine Zeit lang ziemlich seltsam. Ich dachte erst er geht mir fremd, aber mir haben seine Freunde versichert er tue es nicht. Als es dann Zeit für mich war zum College aufzubrechen, hab ich ihn um eine Pause gebeten. Ich wollte nicht an La Push gebunden sein, verstehst du ? Er hat eingewilligt. Ja, und vor ein paar Wochen hab ich ihn angerufen, weil ich ihn vermisst habe und wir haben gesagt, dass wir gucken was sich ergibt.", seufzend sah sie mich an. Das musste erstmal sacken. Also waren sie garnicht so richtig zusammen ? Seltsam alles.
"Und wie ist es jetzt wo du hier bist?", harkte ich nochmal nach.
"Er ist anders als früher. Ich höre nicht mehr so viele Witze. Er wirkt nicht mehr so locker, weißt du ? Als Jacob mir das erzählt hat, hatte ich schon geahnt, dass da irgendwas mit ihm war. Du musst wissen, zwischen Paul und mir war immer irgendeine Bindung die man sich nicht erklären konnte. Die ist nun weg. Das es nicht mehr dasselbe sein wird wie früher weiß ich, jedoch hoffe ich, dass es wieder so werden kann.", antwortete sie mir, ihre Augen funkelnd.
"Wie war Er so ? Als du ihn kennengelernt hast?", fragte sie mich plötzlich überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet.
"Also, Er war ganz so wie du ihn beschrieben hast. Sarkastisch, ein Riesen Ego und anfangs einfach nur ein Arschloch. Es wurde aber die letzten Tage ein wenig besser. Wir waren vorgestern am Strand und da war er total locker und hat glücklich gewirkt. Gerade geht er mir aus dem Weg, aber ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.", ich grinste sie an. Sie grinste zurück und wir setzten unseren Weg weiter. Angekommen bei den Clearwaters, waren nur Seth, Sue und Leah da. Ich stellte den Korb in die Küche und begrüßte alle herzlich. Seit Harrys Tot herrscht im Hause Clearwater bedrückte Stimmung. Vor allem bei Sue. Ich fragte schnell, ob ich irgendwo helfen könne. Sie bat mich ein paar Sachen rauszutragen. Ich schleppte gerade zwei große Wasserkästen, als ich von hinten angetippt wurde. Pauls große Erscheinung ragte vor mir auf. Oh Gott. Ich nahm tief Luft und sah ihn abwartend an.
„Können wir reden ?", fragte er mich schon fast kleinlaut. Ich nickte und ging in die Richtung in die er grob gezeigt hatte um zu reden. Das kann ja mal was werden.

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Hallöchen meine Lieben,
Entschuldigung, dass ihr so lange auf das Kapitel warten musstet. Ich war irgendwie nie ganz zufrieden mit meinen Sätzen und hab sie tausendmal umgeschrieben. Entschuldigung ebenfalls für den Cliffhanger, aber das Kapitel wäre sonst noch länger geworden. Hoffe ihr versteht das.
Liebe Grüße May <33

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Bis(s) die Zeit stehen bleibt || langsame Updates, Paul lahote ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt