Kapitel 32

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Hope POV
Da stand einfach Derek?! Emily grinste mir von der Tür aus zu und ich lief los. Beachtete mein Umfeld nicht. Er wollte mir schon einige Schritte entgegen kommen, da warf ich mich in seine Arme. Tränen schossen mir in die Augen.

"Du bist hier.", murmelte ich an seinem Hals und klammerte mich an ihn. Egal wie viel sich gerade in meinem Leben veränderte. Er war immer noch mein Derek. Auf ihn konnte ich mich verlassen. Ungläubig löste ich mich kurz vom ihm.

"Was tust du hier ?", fragend sah ich ihn an und er schmunzelte.

"Naja, also du hast mir meine Mailbox so vollgeheult, da dachte ich mir ich Besuch dich lieber, anstatt per Telefon zu reden.", mir stiegen die Tränen in die Augen und ich legte wieder meine Arme um ihn.

"Du bist so ein Arschloch, du hast dich in den letzten Tagen so seltsam verhalten. Ich dachte schon du würdest mich vergessen und ignorieren.", bei meinen Worte drückte ich ihm verheult den Finger in die Brust. Er lachte nur laut auf und räusperte sich, als er hinter mich sah. Scheiße, erst jetzt bemerkte ich, dass Paul immer noch hinter mir war. Ich löste mich erneut von Derek und drehte meinen Kopf zu Paul. Jener sah ganz und garnicht begeistert aus. Er zitterte und ich fürchtete er würde sich verwandeln. Stattdessen ballte er die Fäuste und kam mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck auf uns zu. Derek versteifet sich und trat einen Schritt nach hinten. Überfordert was ich tun solle, sah ich zu Emily, doch sie sah genauso ratlos aus. Paul kam kurz vor mir entfernt zum stehen und zog mich zu sich. Was soll das ? Besitzergreifend legte er einen Arm um meine Taille. Gänsehaut bildete sich, aber das war mir egal. Klar, irgendwo ganz tief im inneren gefiel mir die Berührung, doch er sendet Derek und allen anderen Signale die einfach nicht stimmen und ich wollte mich lösen, doch sein Griff verstärkte sich nur. Sein Gesichtsausdruck änderte sich von undefinierbar zu süffisant.

"Ich bin Paul, du musst Derek sein?", fragte er mit einem Lächeln, wo es mir kalt über den Rücken lief. Er hielt Derek seine freie Hand hin. Derek straffte sich und richtete sich auf. Er war eigentlich ganz groß, wirkte jedoch neben Paul deutlich harmloser.

"Genau.", beantwortete er mit einem Nicken und schüttelte Paul die Hand. Beide hielten sich an der Hand und lieferten sich ein starr Duell. Schnell löste ich mich doch von Paul und ging dazwischen. Nun lagen beide Blicke auf mir.

"Derek, echt schön, dass du hier bist. Du bist sicher hungrig. Wir können drinnen ja gucken, ob es irgendwas gibt.", schlug ich vor um die Stimmung zu lockern und die beiden zu entzweien. Ich wand mich komplett zu Derek und lächelte verkrampft.

„Kommst du?", fragte ich ihn und wunderte mich über die immer noch in den ineinander geschlungenen Hände. Als Derek meinen Blick bemerkte löste er seine Hand von Pauls, wischte sie sich kurz an der Hose ab und legte dann einen Arm um meine Schulter. Ich hörte ein leises Knurren und drehte mich um und wenn Blicke töten könnten, würde Derek jetzt schon lange tot unter der Erde liegen. Dann wanderte Pauls Blick zu mir und ich sah, wie sich etwas in seinen Augen veränderte. Wie als würde er eine Entscheidung treffen, die nur er hören konnte, nickte er sich selbst kurz zu.

„Wiedersehen Hope.", verabschiedete er sich, drehte sich um und lief wieder in die Richtung aus der wir gekommen sind.

„Der ist ja ein wahrer Sonnenschein und das ist der Typ von dem du mir erzählt hast ?", fragte er, während er uns ins Haus dirigierte. Emily, welche nun auf der Hollywoodschaukel vor dem Haus saß, bemerkte ich garnicht so richtig.

"Ja, normalerweise ist er wenigstens etwas besser gelaunt.", lachte ich schlapp und lief in die Küche.

„Kann ich mir wirklich total vorstellen!", erwiderte er sarkastisch und schnappte sich ein Apfel.

„Was tust du eigentlich hier? Du hast dich die letzten Tage so wenig gemeldet!", sagte ich aufgebracht und schnappte mir auch einen Apfel.

„Ich musste das alles hier planen. Deshalb habe ich mich so wenig gemeldet. Ich wollte dich überraschen und ich musste weg von zuhause. Die Sache mit Stella setzt mir zu.", bedrückt legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.

"Tut mir echt leid, was da passiert ist", sprach ich nach kurzer Stille.

"Dir muss das nicht leid tun, es kam einfach ziemlich plötzlich, klar habe ich meinen Stress mit ihr gehabt, doch ich hab nie mit sowas gerechnet. Vor allem nicht mit meinem besten Freund. Es ist wie in einem verdammten Film. Ich kam da rein und verstand die Welt nicht mehr. Ich hab direkt die versteckten Kameras gesucht.", aufgebracht fuhr er sich durch die dunklen Haare und schnaufte. Schnell nahm ich ihn in meine Arme. Das ist echt heftig. Von der Freundin mit dem besten Freund betrogen worden zu sein, ist etwas, was ich niemanden wünsche.

"Wir wäre es mit einem Film und Popcorn ? Ich kann auch Kakao machen, oder wir gehen etwas hier rum und ich zeig dir die Gegend?", schlug ich vor und biss von meinem Apfel ab.

"Hört sich gut an, lass uns das einfach so in der Reihenfolge machen, wie du es gerade aufgezählt hast.", müde lächelte er und drückte mich nochmal feste, bevor er mich losließ.
Wir liefen zusammen ins Wohnzimmer, ich schaltete den Fernseher an und drückte ihm die Fernbedienung in die Hand. Dann flitzte ich schnell in die Küche und durchsuchte die Schränke nach Popcorn. Als ich schließlich ganz in der Ecke eine Packung fand, die man in der Mikrowelle machen konnte, tat ich dies auch und bereitete den Kakao zu. Mit allen Sachen bepackt lief ich wieder zu Derek und schmiss mich neben ihm, nachdem ich alles abgestellt hatte. Er hatte sich für den Film „Dirty Dancing" entschieden und ich musste lachen.

„Mein Liebeskummer Film ?", fragte ich spitzbübisch und zog eine Augenbraue amüsiert hoch.

„Ja! Auch Männer dürfen Liebeskummer haben und dann ist nunmal Dirty Dancing der beste Film dafür", verteidigte er sich lachend. Ich schüttelte nur belustigt den Kopf.

Als der Film vorbei war und ich mental am Ende war, weil ich immer, aus unerfindlichen Gründen, bei dem Film weinen muss, entschlossen wir uns etwas spazieren zu gehen. Wie öffneten gerade die Tür, als Leah total in Derek reinlief und als sich ihre Blicke trafen, änderte sich Leah's Gesichtsausdruck drastisch.

Es sah so aus, wie man sich liebe auf den ersten Blick vorstellt.

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Bis(s) die Zeit stehen bleibt || langsame Updates, Paul lahote ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt