Emotions (HP/Severus Snape FF)

Kapitel 18

Weihnachten war viel zu schnell vorüber, und nach einigen Tagen verblasste der Zauber langsam. Die Schüler, die die Ferien im Schloss verbracht hatten, begannen langsam, wieder mehr Zeit in der Bibliothek zu verbringen und Hausaufgaben zu erledigen. Auch kam das Thema ZAGs bei den Fünftklässlern und UTZs bei den Siebtklässlern wieder auf.
Mit einigen Mädchen aus ihrem Jahrgang saß Hannah fast den ganzen Tag, häufig bis spät abends, in der Bibliothek oder im Gemeinschaftsraum, um zu lernen.
„Man kann nicht früh genug anfangen, sonst ist man kurz vorher überfordert. Als meine große Schwester vor zwei Jahren ihre ZAGs gemacht hat", erzählte ein schwarzhaariges Mädchen, neben der Hannah in Geschichte der Zauberei saß, „hatte der halbe  Jahrgang kurz vor den Prüfungen einen Zusammenbruch. Die haben sich damals alle Beruhigungsmittel von Madame Pomfrey holen wollen, aber die verteilt das nicht wie Bonbons. Also haben die welche von Snape geklaut. Danach hatte der halbe Jahrgang auch noch Nachsitzen."
„Von Snape sollte man besser nichts klauen, der kann ungemütlich werden", fügte wer anders hinzu.
„Ich finde ihn" - sie hatte erst immer sehr gemütlich sagen wollen, rettete sich aber im letzten Moment noch, „gar nicht so schlimm."
„Ich mag ihn sehr gerne. Er ist immer so...so...ich weiß auch nicht, aber er ist so ....toll", schwärmte Jules vor sich hin.
Hannah schnaubte nur verächtlich. Konnte dieses Mädchen nicht einfach Ruhe geben?

„Warum lernst du denn jetzt schon, es ist doch noch ewig hin bis zu deinen Prüfungen. Und deine Noten sind doch auch super". Beschwerte Severus, als sie eines Nachmittags mit Büchern beladen zu ihm ins Büro kam.
„So lang ist es auch nicht mehr. Außerdem...Alle denken immer, mir fliegt alles zu, und alles fällt mir total leicht. Aber in Wirklichkeit bis ich immer gestresst, ich bin...ein einziger geballter Haufen Stress:"
„Umso wichtiger, dass du dich hin und wieder mal ausruhst. Ich könnte dir dabei helfen, weißt du?", sagte er mild lächelnd und zog sie in eine feste Umarmung.
Seufzend lehnte Hannah sich an ihn.
„Wahrscheinlich hast du recht. Ich sollte einfach - ", begann sie, wurde aber von einem Klopfen unterbrochen.
„Schnell, warte im Flur", raunte Severus ihr zu und schob sie eilig in den kleinen Korridor, der zu seinen privaten Räumen führte.
Hannah versuchte an der Tür zu lauschen, aber sie war so dich, dass sie kein Wort verstand. Sie erkannte jedoch Jules Stimme.
Genervt verdrehte Hannah die Augen. Was wollte die denn hier?
Kurze Zeit später trat Severus zu ihr in den Korridor.
„Es war Miss Davis. Sie hat mir Pralinen gebracht", sagte er und hielt eine pinke Schachtel hoch. Er sah ein bisschen verloren aus, als wisse er nicht, was er damit anfange sollte, aber auch ein wenig geschmeichelt.
„Pralinen?", wiederholte Hannah verwundert.
„Ja, Pralinen. Auf die Idee hättest du durchaus auch kommen können", sagte er gespielt schnippisch.
„Wäre das nicht eigentlich dein Part gewesen? Außerdem habe ich dir Lebkuchen geschenkt. Du liebst Lebkuchen", gab Hannah zurück.
Er lächelte und nickte zustimmend.
„Und eine Decke", fügte sie hinzu.
„Und eine Decke", wiederholte er, dann zog er sie an sich, strich ihr sanft eine Haarsträhne hinters Ohr, und küsste sie.
Hannah war ein bisschen überwältigt davon, wie innig und intensiv der Kuss war. Sie lies ihre Bücher fallen, sodass sie sich über den Boden verteilten und seitenweise Notizen heraus fielen und durch die Luft flatterten.
Sie mussten beide lächeln, doch keiner von ihnen machte Anstalten, den Kuss zu unterbrechen um sie aufzuheben.

Am nächsten Morgen beim Frühstück kam Hannahs Eule, ein kleiner brauner Vogel, mit einem Brief zu ihr. Er war von Eric und Emily. Verwundert öffnete sie ihn. Die beiden hatten ihrem Weihnachtsgeschenk einen ziemlich ausführlichen Brief  beigelegt, den sie schon beantwortet hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet, so schnell wieder von ihnen zu höre, sie alle waren keine begeisterten Briefeschreiber.

Hallo Liebes, stand dort in Emilys Handschrift,
Wir hatten nicht vor, dir so schnell wieder zu schreiben - immerhin mag keiner von uns Post allzu gerne - aber es ist ziemlich wichtig.
Wie du weißt haben wir einen neuen Zeugen gefunden, der genau weiß, was an jenem Tag in der Winkelgasse passiert ist. Es handelt sich um eine Frau, die an jenem Tag mit ihrem Mann und ihrer Schwester dort war und in den Kampf verwickelt wurde. Sie hatte damals eine Aussage abgegeben, aber anscheinend einem Todesser in unseren Reihen, denn ihre Aussage verschwand und ihre Erinnerung, die sie damals ebenfalls bereitgestellt wurde, war nirgends zu finden.
Zum Glück hatte sie sie damals ebenfalls in einer Phiole an einem sicheren Platz aufbewahrt und uns erneut zur Verfügung gestellt. Und mit dieser Erinnerung konnten wir sehr viele bisher noch nicht aufgeklärte Morde auflösen. Die meisten Täter sind bereits in Askaban, doch einige noch nicht.
Zudem haben wir Informationen zum Mörder deiner Eltern. Deswegen werden wir nächsten Freitag nach Hogwarts kommen, um mit dir zu reden. Es ist bereits alles mit Dumbledore abgesprochen.
Wir freuen uns sehr, dich diese Ferien noch zu sehen, selbst wenn es nur für einen Tag ist.
Wir lieben dich,
Emily und Eric

Ihr Herz begann zu klopfen wie verrückt. Sie hatte sich lange gewünscht, endlich zu wissen, wer ihre Eltern umgebracht hat, doch mittlerweile hatte sie es aufgegeben. Es war zehn Jahre her, an jenem Tag sind viel wichtigere Dinge passiert, es war einfach undenkbar.
Doch nun hatten sie ihn anscheinend doch noch gefunden.
Würde er bestraft werden? Oder war er bereits verurteilt worden?
Es konnte sogar jemand vom Widerstand gewesen sein, immerhin war ihre Mutter eine bekannte Toodesserin gewesen. Zum Glück war es bereits Mittwoch, wegen des Wetters, es war immer noch kalt, und es schneite hin und wieder, hatte ihre Eule anscheinend länger gebraucht.
Als sie Severus am Abend davon erzählte war dieser irritiert.
„Normalerweise reden Eltern erst mit mir, bevor sie sich an Dumbledore wenden...", meinte er.
„Vielleicht dachten sie, es würde mich so sehr mitnehmen, dass ich vielleicht ein paar Tage vom Unterricht freigestellt werden muss oder so...", vermutete Hannah.
„Auch mein Job", sagte er nur kurz angebunden.
„Sie werden sich schon etwas dabei gedacht haben, sie sind meine Eltern und wollen nur das beste für mich. Hat ganz sicher nichts mit dir zu tun", versuchte Hannah ihn zu besänftigen.
Er schnaubte nur verächtlich.
Hannah sah fragend zu ihm auf, sie saß mit dem Rücken an das Sofa gelehnt, auf dem er saß, auf dem Boden.
Er schüttelte nur den Kopf und vertiefte sich wieder in sein Buch.

In dieser Nacht fingen die Alpträume an. Eher gesagt kamen sie wieder. Und es waren auch eher Erinnerungen als Träume. Es war die Erinnerung an den Tag, an dem ihre Eltern starben.
Sie saah sie ieder und wieder in einem grünen Lichtblitz verschwinden, und sie wenige Sekunden später wieder daraus auftauchen, tot.
————

Hey, ich wollte kurz ein paar Worte sagen, die außer mir wahrscheinlich niemanden interessieren, aber trotzdem....
Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Mädchen über den gesamten Harry-Potter-Fandom (und wie toxisch es hier mitunter geworden ist, wenn man vor fünf Jahren schon dabei war fällt es durchaus auf, wie sehr man hier teilweise für seine Meinungen oder seinen Crush gehatet wird, was ehrlich gesagt ein bisschen traurig ist, weil Harry Potter für viele ein Safe Place ist/war), und an einem Punkt meinte sie, wie sehr es sie befremdet, dass Pädophilie hier so sehr normalisiert wird. Deswegen hier ein kurzer Reminder/ein Statement:
-Ich unterstütze Pädophilie nicht und möchte es keinesfalls normalisieren
-Pädophilie ist kein Teil der LGBTQ+-Community
-Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern, insbesondere wenn die Schüler minderjährig sind, sind unangebracht.
Fanfictions waren für mich immer etwas, um der Realität gänzlich zu entfliehen, weil man sich grundsätzlich nicht an Regeln halten muss (ehrlich, es interessiert niemanden, was für Scheiße ich hier schreibe, und ich schreibe es für mich, nicht für irgendjemand anderes oder so), und nichts was ich jemals auf Wattpad geschrieben oder gelesen habe, habe ich in irgendeiner Form mit irgendeiner Realität in Verbindung gebracht. Daher habe ich eine Weile vergessen, dass es Leute gibt, die das nicht so strickt trennen können oder wollen, insbesondere mitunter sehr junge Leute. Deswegen wollte ich auch noch einmal kurz einige Dinge erwähnen:
-Sexuelle Gewalt, wie sie hier in einigen Fanfictions beschrieben wird, ist nicht romantisch/nur romantisch, wenn es abgesprochen ist und beide Partner sich vorher über Risiken etc. Informiert haben.
-Wenn eine ältere Person sexuelles Interesse an euch zeigt, besonders wenn ihr noch jung/minderjährig seid, ist es wahrscheinlich ratsam, sich von diese Person fern zu halten.
-Traumata, Posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen, selbstveerletzendes Verhalten, Daddy-Issues, Essstörungen, Suizidgedanken und vieles andere, was hier auf Wattpad häufig angesprochen wird, sind ernst zu nehmende Krankheiten oder Verhaltensstörungen o. Ä., und müssen daher ernst genommen werden. Und auch wenn es sehr hilft, eine Beziehung löst diese Probleme nicht (ich spreche an dieser Stelle aus Erfahrung, ich habe Erfahrungen mit allen genannten Punkten gemacht, und obwohl Beziehungen alles ein bisschen weniger Scheiße gemacht haben, waren sie nicht der Weg zur langfristigen Besserung), also denkt bitte nicht, eine Beziehung würde diese Probleme lösen, nur weil ihr das tausende Male auf Wattpad gelesen habt.
DIES IST KEINE GENERELLE KRITIK AN DIESER PLATTFORM!
Ich liebe Wattpad, und das wird wahrscheinlich auch so leiben, aber dies waren einige Punkte, die ich kurz loswerden wollte.
Normalerweise bin ich nicht so ein Moralapostel (im Gegensatz, alle die mich kennen würden mich als morally gray einstufen...), aber diese Dinge waren mir persönlich einfach wichig.
Ich hoffe, ich bin euch nicht allzu sehr auf die Nerven gegangen und ihr nehmt euch meine Worte trotzdem zu Herzen. Ich weiß, dass die meisten von euch recht jung sind, und ich möchte im Prinzip nur, dass es euch gut geht.
Zur „Entschädigung" bekommt ihr ein drittes Kapitel heute.
(Falls die Frage aufkommt: Nein, ich werde diese Geschichte nicht abbrechen, ich werde sie wie geplant zu Ende schreiben)