Teil 165

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In Berlin angekommen, nahmen wir unsere Koffer in Empfang und ich gönnte uns ein Taxi nach Hause. Meine Eltern wollte ich nicht anrufen und bitten, uns vom Flughafen abzuholen. Ich war einfach zu müde und kaputt vom Flug und dem Abschied, als das ich jetzt noch die Kraft gehabt hätte, mir die Vorträge darüber anzuhören, wie schlecht Samu doch für mich sei und dass es ja wohl nicht mein Ernst sein könne, wieder zu ihm zurück zu gehen.Nein, das wollte ich mir wirklich nicht antun, also biss ich in den sauren Apfel und gab lieber ein paar Euros aus, die ich eigentlich nicht unbedingt übrig hatte. Samu würde jetzt schimpfen, wenn er das wüsste, er hätte mir mit Sicherheit das nötige Geld umgehend gegeben, aber trotz allem wollte ich das nicht. Er hatte so schon die letzten Tage so viel für uns und vor allen Dingen für Lauri ausgegeben, wenn ich allein an das Spielzeug dachte, welches wir für sie gekauft hatten. Aber er hatte mir nicht erlaubt, auch nur wenigstens einen Teil der Summe an der Kasse zu begleichen. Mir fiel das wirklich schwer. All die Jahre hatte ich für uns beide allein gesorgt und jetzt wollte er das unbedingt tun. Riku hatte mir versichert, wie wichtig das für ihn sei, wie glücklich ihn das machte, endlich was für Lauri und auch für mich tun zu können und ich sollte mir nicht so einen Kopf darum machen, aber ich konnte nicht aus meiner Haut. Aber ich freute mich so für die beiden, dass sie ihr Glück gefunden hatten und jetzt sollte noch ein Baby kommen. Es war einfach eine so schöne und auch gleichzeitig irgendwie dramatische Geschichte. Doch wir alle hatten die Vergangenheit hinter uns gelassen und auch Samu hatte Ria voll und ganz an der Seite von Riku akzeptiert und die beiden waren auch befreundet. Ich hing meinen Gedanken nach und hatte gar nicht bemerkt, dass wir vor der Haustüre hielten. Lauri war in meinem Arm eingeschlafen. Ich bezahlte das Taxi. Der Fahrer stellte mir wenigstens freundlicherweise die Koffer in den Flur, sodass ich zuerst die Kleine in ihr Bett tragen konnte. Dann schaffte ich nacheinander die Koffer hoch. Ich war wirklich ziemlich erschöpft. Ich zog mir was Gemütliches an. Auf das Auspacken hatte ich heute keine Lust mehr. Mit einem Glas Wein und meinem Handy setzte ich mich auf's Sofa und schrieb Samu eine Nachricht. „Moi sydämeni, me ollaan kotona taas. Kaipaan sinua niin paljon. 1000 suukkoa, Anna." Kurze Zeit später kam schon eine Nachricht zurück. „Kaipaan sinua ja Lauria myös. Rakastan teitä,tule pian Helsinkiin, Anna. En voi odottaa enää...1.000.000 suukkoa takaisin."  (Hallo, mein Herz, wir sind wieder zuhause, ich vermisse dich so sehr, 1000 Küsse, Anna) (Ich vermisse dich und Lauri auch, ich liebe euch, komm bald nach Helsinki, Anna, ich kann es nicht mehr erwarten, 1.000.000 Küsse zurück) 

The right one (Anna & Samu Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt