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„Ach Mäuschen, guck mal, deine Freunde in der Kita sind bestimmt ganz schön traurig, wenn du nicht wiederkommst. Dann kannst du ihnen allen erzählen, was du tolles erlebt hast. Dass du mit einem Flugzeug geflogen bist, auf einer Hochzeit getanzt hast und neue Freunde in Finnland kennen gelernt hast." Plötzlich war sie hellwach. „Mami, ist Samu auch mein Freund?" Mit ihren kleinen kullerblauen Samu Augen sah sie mich an und sofort wurden meine Knie weich bei dem Gedanken daran, dass ich ihn ab jetzt halbwegs regelmäßig sehen würde. „Wenn du möchtest, bestimmt, mein Schatz." „Au ja." Sie strahlte glücklich. „Samu bringt uns heute zum Flughafen, dann kannst du ihn ja fragen, ob er dein Freund sein möchte." „Oh ja, Mami, das mach ich." Ich konnte mir schon jetzt Samu's glückliches Gesicht vorstellen, wie Lauri vor ihm stand und ihn das fragen würde. Bestimmt wäre er ganz gerührt.

Ruck Zuck ging der Vormittag auch rum und um Punktzehn Uhr klingelte es an der Tür. Ria ging hin und ich hörte Samu's Stimme auf dem Flur. Gerade zog ich den Reißverschluss von meinem Koffer zu und hievte ihn vom Bett. Samu tauchte im Türrahmen auf. „Lass mich das machen." Er nahm mir den Koffer ab und stellte ihn erstmal in den Flur. Lauri kam ebenfalls aus der Küche und begrüßte Samu stürmisch. „Moi, pikku satuprinsessa", begrüßte er sie. Lauri lachte. „Hihi, das sagt Onkel Osmo auch immer zu mir." Bäähm. Wieder so ein Tiefschlag. Ich schaute in Samu's Gesicht und für Sekundenbruchteile sah ich die verletzten Gefühle wieder in seinem Gesicht. Dann, kaum merklich für Lauri und die anderen hatte er sich wieder im Griff. „Du bist ja auch eine kleine Prinzessin", sagte er und stupste ihr liebevoll gegen ihr Stupsnäschen. Osmo kam ebenfalls in den Flur und ich runzelte die Stirn. Was ging denn nunvor sich. „Hey, grüßte er in die Runde. Samu hat mir erzählt, dass er euch heute zum Flughafen bringt und da dachte ich, ich bring euch mal schnell den Kindersitz für Lauri vorbei." Samu sah ihn ungläubig, beinah fassunglos an. „Du hast einen Kindersitz für Lauri?" Osmo merkte, dass er Samu damit gewissermaßen vor den Kopf gestoßen hatte und schaute nun beschämt zu Boden. „Ja, hab ihn extra für sie gekauft. Kannst ihn gern haben, Hapa, ok?" Ich beobachtete die  beiden Bandkollegen und Freunde. Was für eine besch.... Situation. Samu wollte keinen Streit vom Zaun brechen und riss sich zusammen. „Cool, danke", sagte er deshalb nur kurz. „Dann mal los, habt ihr alles?", wandte er sich an mich. „Ja, bin bereit." Wir gingen alle zusammen nach draußen, wo es jede Menge Umarmungen, Küsschen und auch ein paar Tränen zum Abschied gab. Schließlich saßen Samu, Lauri und ich endlich im Auto. Doch die Stimmung war irgendwie gedrückt. 

The right one (Anna & Samu Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt