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„Eve ist schon auf dem Weg", informierte Samu mich, als er das Handy wieder in die Hosentasche gesteckt hatte. „Wow, das ist wirklich lieb von ihr." Lauri kam angelaufen und ich nahm sie hoch zu mir auf den Arm. „Weißt du was, mein Schatz? Mama möchte heute Abend gern zum Konzert von Samu und Onkel Osmo gehen und Eve kommt her und passt auf dich auf." „Wer ist Eve?" fragte sie mich. „Du hast sie gestern bereits kennen gelernt. Weißt du nicht mehr? Sie hat mir dir gespielt bei der Hochzeit." „Ach ja", ihre Augen leuchteten auf. „Bringt sie mich dann auch ins Bett?" „Na klar", sagte Samu dann. „Sie singt dir auch ein Schlaflied oder liest dir was vor. Das kann sie nämlich ganz toll. Und ich muss das wissen. Eve ist nämlich meine Mama und hat mir, als ich so klein war wie du, auch immer was vorgesungen oder –gelesen." „Hm, Eve ist deine Mama?" fragte Lauri nochmal ungläubig. „Na sicher. Jeder hat doch eine Mama. Ich auch, wenn ich schon groß bin", versicherte er ihr nochmal. „Ja, und auch einen Papa", sagte Lauri dann, „aber ich kenne meinen nicht. Mama hat gesagt, dass sie sich mit ihm gestritten hat, als ich noch in ihrem Bauch war." Autsch, das saß. Ich zuckte innerlich zusammen und war auf alles gefasst. Ich sah wieder den puren Schmerz in Samu's Augen, aber für Lauri riss er sich zusammen und antwortete ihr: „Meine Mama und mein Papa haben sich auch nicht mehr so gut verstanden, als ich klein war. Ich habe auch ganz lange keinen Kontakt zu meinem Papa gehabt. Deswegen weiß ich, wie das ist und verstehe dich gut, du kleine Maus." „Vielleicht lerne ich ihn ja mal kennen", meinte Lauri unbekümmert. „Würdest du das denn gern?" hakte Samu nach. „Na klar, wenn er so nett ist wie du." Lauri strahlte ihn förmlich an und ich sah, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Ich mag dich auch, sehr, du kleine Süße." Puh, das war ja nochmal gut gegangen. Ich dachte wirklich, Samu liest mir jetzt und hier vor Lauri die Leviten. Riku kam aus dem Haus, seine Sachen unter dem Arm und ihm folgte Osmo. „Na los, Hapa, schwing deinen Hintern ins Auto. Sonst gibt's Ärger von Mikko." „Das will ich nicht riskieren. Tschüß Lauri, bis bald." „Tschüß Samu." Die Jungs stiegen ins Auto und fuhren los. Wir standen in der Auffahrt und winkten dem Auto hinterher. 

The right one (Anna & Samu Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt