Teil 171

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Schließlich fuhr ich meinen PC herunter, packte meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zur Kita. Ich hatte beschlossen, den Vorschlag von Christian in die Tat umzusetzen und holte Lauri heute einmal früher als sonst ab. Sie freute sich sehr und als ich ihr verkündete, dass wi rjetzt ein Eis essen und danach auf den Spielplatz in den Park gehen würden, war sie überglücklich. „Du bist die beste Mama der Welt", verkündete sie lautstark und drückte mich fest. Ich grinste, unter diesen Umständen war es wohl nicht schwer den Titel „beste Mama der Welt" von einer fast fünfjährigen zu ergattern. Wir setzten uns mit unserem Eis auf die Bank am Spielplatz und genossen die Sonne. Als Lauri fertig war, sprang sie auf und nahm gleich das Wasserspiel, was es dort gab, in Beschlag. Mir war klar, dass ich sie danach heute Abend auf jeden Fall in die Wanne würde stecken müssen, aber das war mir egal. Ich war einfach zu glücklich, um mich über irgendetwas aufzuregen. Meine Gedanken wanderten zu Samu. Was er wohl gerade machte? Ich wusste, dass heute Abend eine Show in Helsinki anstand. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass sie wohl gerade den Soundcheck machen würden. Ich kramte mein Handy aus der Handtasche hervor und schrieb ihm eine Nachricht. „Mein Schatz, ich habe mit meinem Chef gesprochen, es ist mehr als gut gelaufen. Ich bin so erleichtert. Jetzt muss ich nur noch mit Mama und Papa sprechen. Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß heute Abend. Rockt das Haus. Ich liebe und vermisse dich, Anna." Dann drückte ich auf Senden. Ich rechnete nicht damit, dass er mir sofort antworten würde. Mikko war streng, auf der Bühne galt die Regel, keine Handys, auch nicht beim Soundcheck und in der Hosentasche. Er forderte volle Konzentration von den Jungs. Meine Gedanken gingen weiter in Richtung Zukunft. Dieses Mal würde ich tatsächlich den Schritt wagen und ohne Job nach Helsinki gehen. Wir hatten beschlossen, dass ich Lauri für den Neustart in einem neuen Land, auch wenn es natürlich auch ihr Heimatland war, voll und ganz unterstützen würde und erst, wenn sie dort hundertprozentig angekommen war, dann würde ich mich dort auch wieder in Ruhe nach Arbeit umsehen. Mir gefiel diese Art der Abhängigkeit zwar nicht, aber Samu sah das natürlich ganz anders. Das wusste ich und er hatte es mir auch mehrfach versichert, dass es für ihn natürlich und selbstverständlich sei, auch finanziell für seine Familie einzustehen, auch wenn das natürlich das geringste Problem war, bereitete es mir ein wenig Unbehagen. Aber es war so entschieden und es war ok für mich. Endlich würden wir eine richtige Familie sein wie Ria und Riku und bald mit ihrem Baby...naja, nicht ganz, wir waren nicht verheiratet. Fast wären wir es damals gewesen, aber es hatte nicht sollen sein. Wahrscheinlich hatte Samu diesen Gedanken über all die Jahre beiseite geschoben. Damit hatte ich mich schon öfter befasst. Ein wenig machte mich das traurig, aber wir würden auch so glücklich werden, dessen war ich mir absolut sicher. 

The right one (Anna & Samu Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt