Kapitel 21

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(Deine Sicht)

Ich saß noch immer an dem Bett von Levi und hob mich daran fest. Die Kopfschmerzen wurden nicht besser und ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus.
Dieses Gefühl hatte ich zuvor noch nie.
Es fühlte sich anders an. So warm und kribbelnd. Das war nicht gerade das allerbeste Gefühl was man haben konnte. Sondern eher das Gegenteil. Dieses Gefühl was sich in mir breit gemacht hatte, fühlte sich nicht richtig an und unerfahren, neu. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, im Bett geblieben zu sein.

"(Y/N)?", riss mich Hanji aus meinen Gedanken und hatte meine volle Aufmerksamkeit, die ich ihr im Moment durch die Schmerzen geben konnte.
"Ist alles in Ordnung?" Sie war auf einmal so ruhig und ernst. Das war bei Hanji nicht gerade oft zu sehen.
Ich nickte und lies von Levis Decke ab und setzte mich wieder aufrecht hin.
"Idiotin, du kannst uns nichts vorspielen. Lass dich untersuchen."
"Aber-" Bevor ich meinen Satz weiterführen konnte, sprach Levi dazwischen.
"Das war ein Befehl." Dazu konnte ich leider nichts mehr sagen, noch unternehmen. Ich ließ es einfach über mich ergehen und nickte.
"Gut, dann gehen wir mal.", sagte Hanji und stand auf. Sie reichte mir ihre Hand hin, die ich dann dankend annahm und ging mit ihr zusammen Richtung Tür. Bevor wir dann durch diese gingen, blieb ich stehen und sprach leise, mit dem Kopf zu Levi gerichtet.
"E-Es tut mir leid, dass das jetzt dazwischen kommen musste. Bitte ruhen sie sich gut aus. Und nochmals gute Besserung." Mit einem Nicken, das ich von ihm bekam, gingen wir auch schon zu zweit durch die Tür und schlossen diese hinter uns.

Hanji stützte mich ein wenig, da ich sonst umkippen würde und so liefen wir in ein anderes, freies Krankenzimmer.

Dort angekommen, machte sie mit einer Handbewegung klar, dass ich mich auf das Bett legen sollte, das im Zimmer stand. Dies tat ich auch und sah geschwächt zur Decke.
Hanji kam mit einer kleinen Tube in der Hand zu mir angelaufen und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Krankenbett stand.
"Es könnte jetzt ein wenig kalt sein. Also nicht erschrecken.", teilte sie mir lächelnd mit und strich mit ihren Fingern ein wenig vom Inhalt auf meine Stirn und massierte diese dann.

"Das ist eine Salbe für Kopfschmerzen. Diese sollte in den nächsten Minuten wirken...Ich denke es ist nichts schlimmes. Nur einfache Kopfschmerzen. ABER wenn es mal schlimmer sein sollte, weißt du wo du mich finden kannst!", sagte sie lächelnd und strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht hinter mein Ohr. Ihre kalten und weichen Hände fühlten sich auf meiner Haut gut und beruhigend an.
Ich bedankte mich bei meiner mittlerweile (auch) besten Freundin und setzte mich langsam auf.
Wir unterhielten uns noch ein wenig, ehe ich mich dann auf den Weg zu meinem Zimmer machte.
In diesem zog ich mir dann meine Stiefel aus und legte mich in mein Bett und schlief daraufhin langsam ein.

"Du wirst ab jetzt alleine leben. Wir brauchen dich nicht mehr."
"Aber-"
"Kein Aber! Du wirst ausziehen! Keine Wiederrede!"
Ich konnte in diesem Moment nichts mehr sagen. Mein Mund war wie zugenäht. Das einzige was man hören konnte, war mein Schluchzen. Ich wimmerte, doch es interessierte die beiden nicht. Sie waren nur darauf konzentriert/ fokussiert mich hier weg zu bekommen.
Warum hatten sie mich dann vom Untergrund mitgenommen, wenn ich doch so wieso jetzt ausziehen musste? Was hätte das denn für ein Unterschied gemacht? Wäre ich doch lieber bei Isabell, Furlan und Levi geblieben.

"Du hast bis morgen Mittag Zeit hier auszuziehen. Du weißt ja wo du die Koffer findest." Sie sah mich mit ihrem teuflischen Grinsen an und ging aus meinem Zimmer. Mein Onkel blieb noch drin um sein Kopf zu Schütteln und zu sagen, dass es ihm leid tat und ging daraufhin aus dem Zimmer.
Ich sah auf meinem Bett wie gelähmt und weinte ohne das ein Ton dabei raus kam.

Ich stand wieder einmal schweißgebadet auf und versuchte meine Tränen wegzuwischen. Mein Kopf tat mir wieder weh und meine Augen fühlten sich angeschwollen an. Meine Stirn, die ich gerade mit meiner rechten Hand berührte, fühlte sich warm an. Wärmer als sonst. Hatte ich etwa Fieber?
Ich durfte aber nicht krank werden. Ich musste trainieren.
Mit diesem Gedanken stand ich dann auf, zog mir eine Strickjacke an und ging langsam und leise aus dem Zimmer.
Da meine Kopfschmerzen echt nicht besser wurden, hielt ich mich, wie heute Mittag, an den Wänden fest um nicht zusammenzuklappen.

Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt