Kapitel 7

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,,Wie kann er nur so etwas tun?", schluchzte Windblüte und presste sich an Steppenwolfs Brust.

Der rotbraune Kater schluckte und sah seinem Anführer hinterher, der gemeinsam mit Casmiel in seinem Bau verschwand.

,,Er hat ein gutes Recht gehabt, Eisblüte zu verbannen", schnaubte Glutpfote und sah verächtlich zu Windblüte und Steppenwolf.

,,Und du hast ein gutes Recht dazu, deine Schnauze zu halten", fuhr die beige Kätzin den Schüler an und bleckte ihre Zähne.

Glutpfote verdrehte die Augen und gesellte sich dann zu Feuerpfote und Hasenpfote, die gemeinsam mit Finkenpfote, alles vom Schülerbau aus beobachtet hatten.

,,Eisblüte ist weg und Blutpfote ist immer noch verschwunden", klagte Windblüte und vergrub ihre Schnauze in Steppenwolfs Pelz.

,,Du musst eine Patroullie einteilen, die nach Blutpfote sucht, Steppenwolf", schlug Krähenfluch vor und ignorierte dabei Windblüte, die sich weiterhin schluchzend an ihren Gefährten presste.

Steppenwolf nickte gedankenverloren und sah sich in Lager um.
Zwischen den Wurzeln der alten Eiche lugten die Jungen von Dämmerdunst und Akazienstern hervor und beobachteten alles mit geweiteten Augen.

Eine schwarze Pfote zog die drei Jungen plötzlich eilig hinein und Steppenwolf vernahm Dämmerdunst leise Stimme, die die Jungen ermahnte.

,,Am besten wird Traubenbart mit Hasenpfote und Glutpfote losziehen. Sie haben die besten Nasen im ganzen Clan", beschloss Steppenwolf, als er den blaugrauen Krieger mit den grünen Augen erblickte.

Als der junge Krieger seinen Namen hörte, sah er sofort zu seinem zweiten Anführer und tappte auf ihn zu.

,,Ich habe meinen Namen gehört, kann ich etwas für euch tun?", fragte Traubenbart freundlich und senkte respektvoll den Kopf vor den älteren Kriegern.

Auch ihm war nicht entgangen, was gerade passiert war.

Steppenwolf nickte und löste sich von Windblüte, die nur einen beleidigen Laut von sich gab und sich dann etwas abseits niederließ.

,,Blutpfote ist verschwunden. Ich möchte, dass du eine Patroullie anführst, die sie suchen geht. Nimm Hasenpfote und Glutpfote mit, ihr drei habt die besten Nasen im Clan. Sturmjäger wird euch begleiten", bestimmte der rotbraune Kater und hielt nach seinem Bruder Ausschau, jedoch war er nirgends zu sehen.

,,Sturmjäger ist mit Wolkentau unterwegs", miaute Krähenfluch und bearbeitete den Boden mit seinen Krallen.

Steppenwolf seufzte und schloss kurz die Augen, bevor er sich an Traubenbart wandte.

,,Dann werde ich mitkommen... Ich kann hier nicht im Lager bleiben, solange meine Schülerin verschwunden ist", miaute er und sah dann zu Krähenfluch.
,,Du kommst auch mit. Es sind genug Krieger hier, die sich um das Lager kümmern können und Akazienstern ist ja auch noch da", fuhr der rotbraune Kater fort und sah nachdenklich zum Bau des SchneeClan-Anführers, bevor er sich wieder an die beiden Krieger wandte.

,,Ich werde die Schüler holen", miaute Traubenbart und trabte durch das Lager hinüber zum Bau der Schüler, wo er sich kurz mit den vier Schülern austauschte und dann gemeinsam mit Glutpfote und Hasenpfote im Schlepptau zurückkehrte.

Krähenfluch sah sich noch einmal in Lager um und nickte dann. Der rauchgraue Kater wirkte nicht begeistert, das Lager zu verlassen, während ein fremder Kater, ein Streuner, im Lager war und mit ihren Anführer sprach.

Akazienstern wird schon wissen, was er tut... Hoffe ich.

,,Dann können wir ja los", miaute Steppenwolf, als die fünf Katzen vollzählig waren und trabte zum Ausgang des Lagers.

,,Wir werden zuerst zur Hasenkuhle gehen, dort habe ich sie zuletzt gesehen", beschloss Steppenwolf und schob sich durch den Brombeertunnel.

,,Ab dort wird Traubenbart die Führung übernehmen"

Steppenwolf sah, wie Traubenbarts Augen vor Aufregung glänzten. Es würde das erste Mal sein, dass er eine Patroullie anführen durfte und dann auch noch mit den beiden erfahrensten Kriegern des Clans.

Der blaugraue Kater nickte und leckte sich kurz verlegen über das Brustfell, bevor Steppenwolf sich in die Luft erhob und den Weg zur Hasenkuhle einschlug.

Hoffentlich ist ihr nichts passiert..., dachte der rotbraune Kater besorgt und hielt nach jeder kleinen Bewegung Ausschau, die einen Hinweis auf Blutpfotes Aufenthaltsort geben konnte.

,,Dort ist etwas! Dort sind weiße Federn in den Hagebuttensträuchern", jaulte Glutpfote am Ende der Patroullie und deutete mit der Pfote auf eine Ansammlung von Sträuchern, die kurz vor dem Laubwald, an der Grenze zum Streunerland, wuchsen.

,,Gut beobachtet", miaute Krähenfluch und setzte zum Landeanflug an, jedoch stoppte er kurz vor den Baumwipfeln und gab den anderen Katzen ebenfalls ein Signal mit dem Schweif, dass sie zurückbleiben sollten.

Als Steppenwolf die weißen Federn näher musterte, erkannte er die dunkelroten Blutspritzer, die die Federn tränkten und war sofort alarmiert.

Sofort schnupperte er, jedoch konnte er keinen fremden Geruch, oder den eines gefährlichen Tiers war nehmen.

Steppenwolf gab den anderen Katzen der Patroullie ein Zeichen, dass sie warten sollten und landete dann vorsichtig vor den Hagebuttenbüschen.

Neben den blutverschmieren Federn lagen auch abgebrochene Äste der Büsche auf dem Boden.

Steppenwolf senkte seine Schnauze und schnüffelte an den Federn, bevor er vorsichtig einen Ast aufhob, da er darunter etwas entdeckt hatte.

Feine Linien, kaum zu sehen, waren in den erdigen Boden geritzt und zwischen ihnen, hing etwas Weißes, glitzerndes.

Vorsichtig hob der rotbraune Kater das glänzende Etwas mit den Zähnen hoch und legte es auf ein vertrocknetes Blatt.

Es war eine Kralle, genauer gesagt eine Katzenkralle.

Jedoch konnte sich Steppenwolf nicht mehr nach anderen Hinweisen umsehen, da ihn plötzlich ein mächtiger Körper von der Seite rammte und zu Boden warf.

Mit einem dumpfen Aufprall landete der rotbraune Kater etwas weiter weg auf dem Boden.

Steppenwolf schüttelte seinen Kopf und versuchte sich aufzurappeln, jedoch presste ihn jemand mit den Pfote auf die Kehle und schnürte ihm die Luft ab.

Panisch öffnete Steppenwolf die Augen, doch konnte er keinen Angreifer sehen.

Das Etwas, was ihn angriff und nun nach seinem Gesicht schlug, war unsichtbar.

Panisch versuchte Steppenwolf das Gewicht von seiner Kehle zu bekommen, jedoch verließen ihn langsam die Kräfte, da er kaum noch Luft bekam.

Als er seinen Kopf zur Seite drehte, erkannte er, dass Krähenfluch und die anderen ebenfalls gegen unsichtbare Gestalten kämpften und versuchten, ihr Leben zu retten.

Plötzlich schoss ein weißer Blitz zu Steppenwolf und das Gewicht auf seiner Kehle verschwand.

Röchelnd versuchte der rotbraune Kater nach Luft zu schnappen und rollte sich hustend auf den Bauch.

,,Los steh auf! Wir müssen hier weg!", jaulte jemand neben ihm und half Steppenwolf wieder auf die Pfoten zu kommen.

Noch benommen erhob sich Steppenwolf in die Luft und versuchte krampfhaft in der Luft zu bleiben.

Krähenfluch, Traubenbart, Hasenpfote und Glutpfote folgte ihm, die Angst war ihnen ins Gesicht geschrieben.

Steppenwolf versuchte schweratmend seinen Retter zu finden, bis er realisierte, dass die Katze, die ihn gerettet hatte, eine Kätzin war.

A/N

Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapitel! Na, wer glaubt ihr hat die Patroullie angegriffen und wer ist die mysteriöse Retterin? :)
LG Rabenklang

Warrior Cats ~ The Leader's Secrets (In Bearbeitung) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt