Als Steppenwolf seine Augen öffnete, blendete ihn dumpfes Licht, welches weder von der Sonne noch vom Mond stammen konnte.
Die Luft roch modrig und der Boden war matschig. Kleine Fliegen summten umher und schienen, neben Steppenwolf, das einzig Lebende an diesem Ort zu sein.
Vorsichtig erhob sich Steppenwolf und sah sich neugierig um. Es war wieder der Ort aus seinem ersten Traum, an dem Sturmjäger versucht hatte ihn umzubringen, doch nur dieses Mal, konnte der rotbraune Kater erkennen, was um ihn herum war.
Schmale, dünne Bäume, deren Blätter vollständig vertrocknet waren, recken ihre Köpfe gen Himmel und versuchten mit ihren Schwächen Wurzeln Halt im schlammigen Boden zu finden.
Hier und da fanden sich kleine Seerosenblätter, die sich in kleinen Pfützen einen Lebensraum geschaffen hatten.
Vorsichtig, in der Hoffnung, sich dieses Mal bewegen zu können, hob Steppenwolf eine Vorderpfote jedoch vergebens. Zwar konnte er nun sehen, aber sich zu bewegen blieb ihm verwehrt.
Vielleicht kann ich aber Flusspfote fragen, ob sie diesen Ort kennt, jetzt wo ich ihn sehen kann...
,,Sieh an, sieh an, sieh an. Wer hat sich denn da wieder in die Welt der Toten getraut?", miaute eine tiefe Stimme hinter Steppenwolf, jedoch konnte er seinen Kopf nicht umdrehen, um den Kater zu erkennen, der hinter ihm stand.
,,Steppenwolf, der treue, und naive zweite Anführer des SchneeClans. Es ist mir eine Freude, dich in meinen Jagdgründen begrüßen zu dürfen. Setzt dich doch... Ach, ich vergaß, du kannst dich ja nicht setzen", lachte die tiefe Stimme hinter Steppenwolf gehässig.
,,Komm... Komm her und zeige dich!", fauchte Steppenwolf und versuchte seine Angst zu verstecken, die ihr gegenüber dem fremden Kater empfand.
Dieser lachte erneut und fuhr fort ,,Wir werden uns schon früh genug kennenlernen, Steppenwolf, aber für heute hast du erst einmal genug gesehen"
Plötzlich wurde der Kopf des rotbraunen Katers zu Boden gepresst und versank im feuchten Schlamm, zu Steppenwolfs Pfoten.
Ein ohrenbetäubendes Knirschen war zu hören, bevor Steppenwolf das Bewusstsein verlor. Der Fremde hatte ihm das Genick gebrochen.
Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen erwachte Steppenwolf wieder und holte tief Luft. Kerzen gerade saß er in seinem Nest im Bau der Heiler und konnte kaum glauben, dass dies wirklich passiert war.
Wer auch immer gerade eben noch hinter Steppenwolf gestanden und sein Genick gebrochen hatte, war verschwunden und auch der Sumpf, war nicht mehr zu sehen.
Normalerweise bedeutete ein Tod im Traum, wie Steppenwolf ihn erlebt hatte, dass er auch eigentlich im realen Leben hätte sterben müssen, doch saß er nun hier, im Bau der Heilerinnen Flusspfote und Trübblick und wirkte quicklebendig.
Was ist gerade passiert? Wo war ich und wer war dieser fremde Kater? Und vor allem, warum lebe ich noch?
Steppenwolf schüttelte sich verdattert und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Bei seinem ersten Traum war er ebenfalls gestorben. Er war an dem Schlamm erstickt, der ihn umgeben hatte und trotzdem lebend wieder aufgewacht. Doch warum?
Was haben seine Träume für eine Bedeutung? Und was hat es mit den schrillen Stimme auf sich, die ihn hin und wieder verfolgten?
Vorsichtig, ohne Flusspfote oder Trübblick zu wecken, schlich sich Steppenwolf, durch den Farn, aus dem Bau der beiden Heilerinnen hinaus in die Sternen beschienende Nacht.
Inzwischen war die alte Eiche vollkommen kahl und kleine Schneeflocken rieselten vom Himmel und verwandelten das Lager des SchneeClans in ein weißes Spielparadies für Junge.
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Warrior Cats ~ The Leader's Secrets (In Bearbeitung) ✔
FanfictionJeder hat Geheimnisse und jeder hütet sie, wie sein eigenes Leben. Geheimnisse bedeuteten Verletzlichkeit für denjenigen, der sie geheim halten soll. Geheimnisse bedeuten aber auch Schutz für denjenigen, der betroffen ist. Doch Geheimnisse bedeuten...