Kapitel 5

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Die nächsten Sonnenaufgänge kamen und gingen ohne weiter Grenzstreitigkeiten, jedoch geschah etwas anderes, unverhofftes.

Wie vereinbart hatte eine Patroullie des BlitzClans zwei Beutestücke, zwei saftige Kaninchen, zur Grenze gebracht. Kurz vor der Abenddämmerung hatten Flammenherz, Fuchspelz und Asterschweif die Beute abgeholt und in das Lager des SchneeClans gebracht.

Als die drei jungen Krieger in das Lager traten, kam Akazienstern sofort aus seinem Bau und hatte die Beute unschlüssig gemustert, bevor er sich an seinen Clan wandte.

,,Diese Beute, wurde vom BlitzClan als Schuld gezahlt, dafür, dass sie uns, den SchneeClan, bestohlen haben. Da Steppenwolf, Dämmerdunst, Windblüte, Wacholderherz und ich, den SchneeClans repräsentieren, werden wir die beiden Kaninchen essen", hatte der goldgelbe Kater gejault und damit wütende Protestrufe ausgelöst.

,,Aber der LichtClan sagt, dass erst die Ältesten, Junge und Königinnen fressen!", hatte sich Querzahn beschwert, der neben Seeherz am Bau der Ältesten stand.

,,Genau! Gib Seeherz und Querzahn ein Kaninchen! Und den Jungen!", fauchte Krähenfluch und wollte sich eines der Kaninchen nehmen, um es seinen Eltern zu bringen, doch Akazienstern stellte sich dazwischen und verpasste dem dunklen Kater einen Hieb auf die Schnauze.

Sofort wich Krähenfluch zurück und drückte eine Pfote auf seine aufgerissene Schnauze.

,,Wage es nie wieder, deinem Anführer zu widersprechen", hatte Akazienstern geknurrt und funkelte den Kater wütend an.

Danach waren alle Protestrufe verstummt und Akazienstern hatte Steppenwolf mit einem Schweifwink zu sich geholt.

,,Du und Windblüte, teil euch das Kaninchen". Er schob ihnen das kleinere von beiden hin, während Akazienstern das größere für sich, Wacholderherz und seine Gefährtin beanspruchte.

Steppenwolf nahm die unentschlossenen Blicke der beiden Katzen wahr, die sich nun zögernd an dem dicken Fleisch des Kaninchen bedienten.

,,Ich habe keinen Hunger", hatte Windblüte miaut und Steppenwolf das Kaninchen ganz überlassen.

Dem Kater war es sichtlich unangenehm gewesen, von dem Kaninchen zu essen und er hatte bei jedem Bissen das Gefühl, dass er dran ersticken würde.

Als Akazienstern und Dämmerdunst sich zurück in den Bau des Anführers zogen, nahm Steppenwolf die Reste ihres Kaninchen und sein halbes Kaninchen und brachte sie in den Bau der Ältesten, zu Fetzgesicht, Trübblick und Querzahn, die ihn nur verachtend ansahen.

,,Du hättest etwas sagen müssen! Du bist der zweite Anführer", hatte Querzahn ihn angeschrien und die Restbeute verweigert.

,,Gib es den Krähen, ich will es nicht"

Steppenwolf seufzte und sah, wie Trübblick sich zu seinem halben Kaninchen schleppte und ihn kurz dankbar anblickte, bevor sie es aufhob und sich in ihr Nest verzog, um es zu essen.

Steppenwolf hatte es leidgetan, am liebsten wäre er im Erdboden verschwunden.

Seitdem fragte sich der rotbraun Kater die ganze Zeit, warum Akazienstern dies getan hatte und warum Windblüte ebenfalls essen durfte.

Nach diesem Tag konnte Steppenwolf nicht mehr bei seinen Clankameraden im Bau schlafen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, also schlief er bei Windblüte im Nest, die nur zu gern ihr Nest mit ihm teilte.

Heute, ein paar Sonnenaufgänge später war Steppenwolf das Ganze immer noch sehr unangenehm und er hatte das Gefühl, dass seine Clangefährten ihn immer wieder vorwurfsvolle Blicke zu warfen.

Du hättest etwas sagen müssen! Du bist der zweite Anführer!

Die Worte seines Vater schwirrten die ganze Zeit durch Steppenwolfs Kopf.

Warrior Cats ~ The Leader's Secrets (In Bearbeitung) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt