An einem schönen Sommernachmittag passierte etwas, womit Hermine Granger nicht gerechnet hatte. Alles fing ganz alltäglich an.
Hermine zerrte ihren Schlüsselbund aus der Tasche und suchte nach dem passenden Schlüssel, um ihre Haustür aufzuschließen. Dabei fiel ihr ein Schlüssel auf, den sie noch nie gesehen hatte. Neugierig betrachtete sie ihn. Dieser Schlüssel war aus Silber gefertigt worden und ziemlich klein. Der Kopf besaß die Form eines Herzens, weshalb er Hermine sofort ins Auge gesprungen war. Sie zog ihn noch näher zu ihrem Gesicht und versuchte, zu entziffern, was an der Seite eingraviert war. Herzensschlüssel. Plötzlich blitzte etwas. Der Schlüssel hatte die Sonne gespiegelt und sie geblendet.
»Na gut«, murmelte sie und versuchte, den silbernen Herzensschlüssel in das Schloss der Haustür zu stecken. Enttäuscht zog Hermine ihn wieder hervor. Er passte nicht. So öffnete sie die Tür mit dem richtigen Schlüssel und probierte den neuen silbernen Herzensschlüssel an allen Türen aus, die sie kannte. Nirgendwo ließ sich der Schlüssel ins Schlüsselloch stecken.
Im Haus ihrer Eltern grübelte Hermine den ganzen Tag nach, wem der Schlüssel wohl gehörte und welche Tür er aufschloss. Vielleicht war er verzaubert und er öffnete nur eine Tür in Hogwarts. Vielleicht führte der Schlüssel sie durch eine Tür direkt in eine Falle. Vielleicht war er anderweitig gefährlich, sobald er mit dem richtigen Schloss in Berührung kam. Oder er öffnete gar keine Tür.
Der Gedanke, dass der Schlüssel eine Gefahr für sie darstellen könnte, ließ sich nicht mehr aus ihrem Kopf vertreiben und jagte ihr Angst ein. Da sie bei den Hausaufgaben zu Hause auch kleinere Zauber ausführen durfte, ohne bestraft zu werden, holte sie ihren Zauberstab hervor und prüfte mehr als eine Stunde lang, ob der Schlüssel irgendeine Gefahr für sie beinhaltete.
Gerade, als sie aufgeben wollte, streifte ihr Zauberstab den winzigen Schlüssel und smaragdgrüne Buchstaben bildeten sich in der Luft.
EINE GEFAHR FÜR DICH BIN ICH NICHT. NUR WER ANGST HAT VOR DER LIEBE, DEM WERDE ICH GEFÄHRLICH.
Hermine las sich diese Zeilen immer und immer wieder durch und versuchte, darin die Funktion des Schlüssels herauszulesen. Sie hatte den Spruch so oft wiederholt, dass er sich in ihren Kopf eingebrannt hatte. Als sie den Blick senkte, glitten die Lettern durch die Luft und verfestigten sich mit smaragdgrüner Tinte auf einem leeren Pergamentfetzen. Hermine steckte es ein.
Anscheinend war der Schlüssel nicht gefährlich, dafür aber magisch. Zu viele Gedanken wirbelten in Hermines Kopf umher. Schließlich nickte sie ein.• • •
Später am Abend kamen Hermines Eltern aus ihrer Zahnarzt-Praxis nach Hause. Erschöpft sanken sie auf das Sofa in Wohnzimmer. Hermine gab ihnen einen Moment, dann fragte sie, ob sie den Schüssel kannten. Ihre Eltern verneinten, versprachen jedoch, den Schlüssel am nächsten Morgen vor Hermines Abreise an ihnen bekannten Türen auszuprobieren. Am Abend las Hermine in der neuen Schullektüre. Sie konnte zwar schon jedes einzelne Kapitel jedes Buches, ja, jeden einzelnen Satz aller Bücher auswendig, doch sie fühlte sich besser, wenn sie noch einmal ihre Nase in Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind steckte.
Am nächsten Morgen, als Hermine am Frühstückstisch saß, teilten ihre Eltern ihr mit, dass sie kein passendes Schloss zu dem Schlüssel gefunden hatten und reichten ihr den Schlüsselbund zurück. Hermine verzog enttäuscht das Gesicht und blickte auf den schwarz und weiß gemusterten Teppich. Nach einer Weile wandte sie ihren Blick ab und aß ihr Früchtemüsli zu Ende.
Dann packte sie ihre restlichen Sachen, die sie für Hogwarts benötigte, ein. Ihr Blick fiel auf die Bücher, die sie in den letzten Tagen immer wieder durchgeblättert hatte. Sie griff nach einem namens Unbekannte magische Gegenstände, kurz UMG. Dieses Buch gehörte zu einer Reihe. Es gab Bücher zu unbekannten magischen Zaubertränken, unbekannten magischen Flüchen und Zaubern, unbekannten magischen Tieren und so weiter. Hermine hatte schon in der dritten Klasse angefangen, die Bücher der Reihe zu sammeln. Sie sahen nicht nur schön aus, Hermine fand sie auch ziemlich praktisch.
Unbekannte magische Gegenstände war bisher als Letztes erschienen, weshalb Hermine es noch nicht gelesen hatte. Sie wollte in den letzten Tagen damit beginnen, doch die Schullektüre hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gezogen.
Nun betrachtete sie das Buch in ihren Händen, schlug es auf und las sich das Inhaltsverzeichnis durch. Dort stand nichts von einem magischen Schlüssel, doch vielleicht musste sie zwischen den Zeilen lesen, um etwas zu finden.
»Hermine, wir müssen in zehn Minuten los! Sonst kommst du noch zu spät zu deinem Zug!«
Erschrocken riss Hermine den Kopf nach oben. Sie hatte angefangen, in dem Buch UMG zu lesen, doch bisher nichts gefunden. Sie merkte sich die Seite und das Buch wanderte in ihre Handtasche.Nun zog sie ihren Schlüsselbund hervor, den ihr ihre Eltern vorhin gegeben hatten. Sie nahm ihn natürlich nicht mit, da sie in Hogwarts nichts mit ihnen anfangen konnte und sie die Schlüssel verlieren könnte. Ein Schlüssel allerdings nestelte sie nun vom Bund. Es war der silberne Herzensschlüssel, den sie gestern gefunden hatte.
Sie betrachtete ihn kurz und holte dann ein geflochtenes Band aus einer Schublade hervor. Sie hatte vor einiger Zeit Freundschaftsarmbänder für ihre besten Freundinnen geknüpft und die übrig gebliebenen Faden hatte sie einfach geflochten. Sie zog das geflochtene Band durch den Kopf des Schlüssels, der eine Herzform besaß und legte sich das Armband um ihr Handgelenk.
Wieder fiel ihr auf, dass der Schlüssel sehr klein war. Sie glitt noch einmal mit der anderen Hand über den klitzekleinen Schlüssel, fuhr über das Ziffernblatt ihrer Uhr und ließ die Hand wieder sinken. Sie grinste. Ungewollt passten die Uhr und das Armband, was sie beides am gleichen Handgelenk trug, gut zusammen.
»Hermine, wir müssen jetzt los!«, rief ihre Mutter. Hermine beeilte sich, ihr ganzes Gepäck einzusammeln und stolperte die Treppe hinunter.
Auf der Fahrt bis zum Bahnhof Kings Cross versank sie wieder in dem Buch.
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𝔐𝔢𝔦𝔫 𝔖𝔠𝔥𝔩ü𝔰𝔰𝔢𝔩 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦𝔫𝔢𝔪 ℌ𝔢𝔯𝔷𝔢𝔫 (Dramione)
Fanfictionℰ𝒾𝓃 𝒮𝒸𝒽𝓁𝓊ℯ𝓈𝓈ℯ𝓁. 𝒰𝓃ℯ𝓃𝒹𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓋𝒾ℯ𝓁ℯ 𝒯𝓊ℯ𝓇ℯ𝓃. 𝒵𝓌ℯ𝒾 ℋℯ𝓇𝓏ℯ𝓃. Kurz bevor das fünfte Schuljahr in Hogwarts beginnt, taucht ein fremder Schlüssel an Hermines Schlüsselbund auf, der in kein Schloss passt. Während Hermine noch vers...