13. ℨ𝔢𝔯𝔟𝔯𝔬𝔠𝔥𝔢𝔫𝔢𝔰 ℌ𝔢𝔯𝔷

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»Was ist denn hier passiert?«, fragte Blaise. Pansy schaute auf und schüttelte ihr Haar aus dem Gesicht. Dabei flogen einzelne Tintentropfen durch die Luft.
Blaise duckte sich rasch.

»Mein Tintenfass ist ausgelaufen«, erklärte Pansy.

»Vielleicht liegt es an dem Datum«, meinte Blaise, während er seinen Zauberstab ruckartig bewegte. »Verflucht, wieso klappt das nicht? Bei Dracs funktioniert das doch auch immer!« Die Tinte war nicht verschwunden. Sie befleckte immer noch das Pult, Pansys Haarspitzen und ihr Gesicht.

»Niemand kann Dracs ersetzen oder so gut sein wie er«, meinte Pansy bissig.

»Ruhig, Tiger.« Theodor war an Pansy und Blaise herangetreten, schwang seinen Zauberstab und die Tinte hatte sich aufgelöst. Er lächelte die beiden an.

Als sie losgehen wollten, schwang Pansy ihre Tasche auf, die sie allerdings vergessen hatte, zu schließen. Der Inhalt entleerte sich auf ihrem Platz.
Sie fluchte, doch Theo strich ihr sanft über die Schulter und sammelte mit Blaise die Sachen auf.

»Heute ist Freitag, der Dreizehnte. Dich hat's heute einfach erwischt. Dagegen kannst du nichts machen«, sagte Blaise.

»Ich glaub nicht an so was«, erwiderte Pansy.

»Solltest du aber. Du wirst heute den ganzen Tag Pech haben, wetten?«

»Du immer mit deinen Wetten.«

»Beweis, dass du heute kein Pech hast. Erst dann glaube ich daran, dass der Glaube an den Freitag, den Dreizehnten nur Aberglaube ist. Nimmst du die Herausforderung an oder nicht?«

»Natürlich nehme ich deine kindischen Herausforderungen an. Ich werde Dracs fragen, ob er mit mir nach Hogsmeade geht.«

»Gewagt«, meinte Blaise.

»Viel Glück«, murmelte Theo leise. Er klang trauriger als gerade eben.

Pansy wartete bis nach dem Mittagessen. Dann zog sie Draco hinter einen Vorhang in eine Nische.

»Hi«, begrüßte sie ihn nervös.

»Hi.«

Darauf folgte ein langes Schweigen, welches Draco schließlich unterbrach.
»Warum hast du mich hergeführt? Willst du mich jetzt überfallen?«

»Nein, nein. Ich wollte dir nur etwas sagen. Besser gesagt, ich will dich etwas fragen.«

»Dazu müssen wir uns doch nicht verstecken.« Draco lächelte leicht und trat auf den Gang. Pansy fasste ihn am Arm und wollte ihn wieder zurückziehen, doch Draco wehrte sich dagegen. Als eine Gruppe von Schüler:innen in den Gang einbog, ließ Pansy schließlich los. Sie wartete, bis die anderen an ihnen vorbeigegangen waren.

»Ich wollte dich nur fragen«, begann sie. Da sah sie, wie Blaise und Theo, Vince und Greg im Schlepptau, in den Gang stolzierten. Das ermutigte Pansy dazu, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Sie wollte es Blaise zeigen. Und sie wollte sich selbst etwas beweisen.

»Willst du morgen mit mir nach Hogsmeade gehen?«, platzte sie heraus, bevor sie den Mut verlieren konnte.

Dracos Kinnlade klappte herunter. Pansy legte ihre Hand an sein Kinn und schloss seinen Mund wieder.

»Oh«, sagte er dann. »Pansy, ich mag dich. Als beste Freundin. Aber mehr fühle ich leider nicht.«

Pansy zitterte. Sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen.
»Nein. Nein. Das kann nicht sein«, redete sie in schnellem Tempo zu sich selbst. Sie wandte den Blick ab und musterte ihre Schuhe. Vince und Greg gingen vorbei, ohne Notiz von ihnen zu nehmen.

»Pansy.« Draco hob ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen blickte. Sie war erschrocken von so einer zärtlichen Geste, doch sie ließ es sich nicht anmerken. »Pansy, ich meine das nicht böse, doch ich will nicht, dass du dir Hoffnungen machst. Bald wirst du mich und den Schmerz vergessen haben und dich in eine andere Person verlieben, die dich aufrichtig liebt. Ich kann dir helfen, den perfekten Typ für dich zu finden, der dich mehr liebt als ich. Und ich werde immer für dich da sein, sofern du es nach jetzt noch zulässt.«

Pansy rückte ein Stück nach hinten, doch dann trat sie wieder einen Schritt vor und gab Draco eine heftige Ohrfeige. Dies geschah so plötzlich, dass weder Draco noch Pansy noch Blaise oder Theo, die alles im Hintergrund mitverfolgten, damit gerechnet hatten. Alle schreckten auf.

»Seit zwei Jahren bin ich in dich verliebt! Und immer wieder gab es Momente, da glaubte ich, du magst mich auch in dem Sinne. Dann aber warst du auch wieder so abweisend. Doch ich hatte immer Hoffnung. Mom hat mir vor ihrem Tod beigebracht, nie die Hoffnung zu verlieren. Du hast mir gerade alle Hoffnung weggenommen! Niemand ist so wie du. Ich werde mich nie in einen anderen Jungen verlieben!«

»Pansy. Pansy«, sagte Draco, der sich alle Mühe gab, ruhig zu bleiben. Er trat einen Schritt nach vorne und nahm Pansy in seine Arme. »Alles wird wieder gut werden. Du wirst dein Glück noch finden. Ich verspreche es.«

Pansy aber wand sich aus der lieb gemeinten Umarmung. Dass ihr Schwarm sich auch noch so perfekt benahm, um sie zu trösten, erschwerte alles. Wie konnte man ihn nicht lieben? Er war so fürsorglich zu ihr und Pansy verliebte sich noch mehr in ihn, obwohl sie es nicht wollte. Doch gegen Liebe kam sie nicht an.

Sie spürte neben ihrer ganzen Liebe auch Wut und richtete ihre Konzentration darauf.

»Woran liegt es?«, rief sie lauter als erwartet. »Bin ich dir zu hässlich? Bin ich dir zu dumm? Liebst du jemand anderes? Bin ich nicht Hermine? Ich hab gesehen, wie du sie angesehen hast, aber ich dachte, du kannst sie nicht leiden!«

»Vielleicht wollte ich dich einer anderen Person nicht wegnehmen«, murmelte Draco.

»Was?«

»Begreifst du es denn nicht? Ein anderer ist in dich verliebt. Er ist zwar nicht ich, aber er ist so viel besser als ich und er liebt dich viel mehr, als ich dich je lieben könnte. Gib lieber ihm eine Chance.«

»Was?« Pansy verstand nicht ganz, wovon Draco sprach.

»Öffne deine Augen und empfange großartige Liebe.« Draco strich sich über seine Brust. Es sah so aus, als ob sich etwas unter seiner Schuluniform bewegte.

»Leute, ich will den Moment ungern stören, aber wir sind schon viel zu spät dran.«

Draco zuckte zusammen und rannte los. Blaise folgte ihm. Pansy allerdings war wie festgewachsen.

»Ich weiß, ich bin kein guter Ersatz für Draco, aber du musst nicht alleine nach Hogsmeade gehen. Du kannst mit mir kommen. Natürlich nur als Freunde«, schlug Theo vor. »Und dann können wir auch Potter und Granger beobachten, wie ihr Date verläuft.«

»Gute Idee.« Pansy wandte sich um und ging los. Als sie aufstampfte, rief sie: »Verflucht sei Freitag der Dreizehnte!«

𝔐𝔢𝔦𝔫 𝔖𝔠𝔥𝔩ü𝔰𝔰𝔢𝔩 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦𝔫𝔢𝔪 ℌ𝔢𝔯𝔷𝔢𝔫 (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt