Die Blätter fielen von den Bäumen herab und der Wald nahm einen herbstlichen Ton an. Nebel kroch über die Ländereien von Hogwarts. In der großen Halle zeigte die Decke oft nur trübes Wetter und Wolken auf. Der Winter nahte, das spürte Draco. Und mit dem kommenden Winter rückte auch Weihnachten sowie das Ende der Wette näher. Er hatte seinen Verkuppelungsversuch noch gar nicht gestartet. Viel zu viele andere Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher. Doch nun saß er an seinem Schreibtisch. Aus seinem Zauberstab drang Licht. Er wagte es nicht, die Lampe anzumachen, aus Angst, seine Mitbewohner zu wecken.
Er tauchte seine blaue Feder in Tinte und verharrte. Er hatte Pansy genau zugehört, als sie ihm von der magischen Feder erzählt hatte. Das hatte ihn auf die Idee gebracht, die Tinte in seinem Tintenfass für ein paar Stunden zu verzaubern. Ron musste nur einmal mit seinem Finger die Tinte berühren und er hatte die Handschrift für mehrere Stunden eingefangen.
Liebe Hermine,
wir kennen uns schon seit einigen Jahren und lange wollte ich es mir nicht eingestehen, doch ich mag dich. Ich weiß nur nicht, ob ich schon bereit bin, dir das zu sagen und ich weiß auch nicht, ob ich diesen Brief heute abschicken werde.
Falls ja, dann komm bitte morgen auf mich zu, damit wir uns über dieses Thema unterhalten können. Vielleicht fühlst du ja wie ich, zumindest hoffe ich es.
Dein RonDraco faltete das Pergament zusammen und schickte es mit einer Schuleule los. Und wieder begannen die Gedanken, in seinem Kopf wild herumzuwirbeln. Oft träumte er von Hermine Granger. Er konnte sie einfach nicht aus seinem Kopf verscheuchen. Dass er sie so oft bei der Nachhilfe traf, half ihm auch nicht, seine Gefühle für sie zu ordnen. Er hasste sie doch! Er hasste sie wirklich!
Zufrieden, dass er es eingesehen hatte, rang er sich ein Lächeln ab, doch sofort meldete sich der Schlüssel zu Wort. Er tippte ihn an und die Worte erschienen wie eh und je vor ihm in der Luft.
REDE DIR NICHTS FALSCHES EIN.
Die Buchstaben verschwommen zu einer Masse und tänzelten zu dem Pergament. Draco klopfte mit seinem Zauberstab seinen Arm an und murmelte »separatio«. Die Schrift, die er auf seinem Arm festgehalten hatte, trennte sich und verfestigte sich auf dem Pergament. Er seufzte. Er stand zwischen seinen Gefühlen zu Granger. Er hasste sie doch schon seit ihrer ersten Begegnung. Sie war nicht die Art Mensch, mit der er sich abgab.
Die Buchstaben auf dem Pergament leuchteten heller auf und hüllte das dunkle Zimmer in Smaragdgrün. Draco hoffte, dass er seine Klassenkameraden, die sich den Schlafsaal mit ihm teilten, nicht aufweckte. Er selbst konnte nicht schlafen, weil er nur an Granger gedacht hatte. Wie er Granger hasste, nicht wie er sie mochte, selbstverständlich.
Die Farbe im Raum nahm nun einen dunkleren Ton an, als wollte sie Draco auf die Buchstaben aufmerksam machen. Diese stachen Draco jetzt sofort ins Auge, sobald sein Blick sich dem Pergament auch nur näherte.
Er verstand. Der magische Schlüssel wollte ihm weismachen, dass er Hermine eigentlich mochte und er sich nur einredete, dass er sie hasste, weil ihm diese Umstellung seiner Gedanken und die Veränderung seiner Gefühle schwerfiel.Draco las sich alle Botschaften, die er bisher erhalten hatte, durch. Der Schlüssel wusste anscheinend, wann er sich wie fühlte und was er dachte. Möglicherweise spürte er alles, weil er direkt über Dracos Herzen lag.
Draco war so aufgewühlt, dass er jetzt unmöglich einschlafen oder auch nur an Schlaf denken konnte.
Hastig stand er auf und verließ das Zimmer.Er taumelte durch das dunkle Hogwarts. Das Pergament hatte er um seinen Zauberstab gewickelt. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, doch er schaffte es nicht.
»Oh!« Peeves zog das Oh sehr lang. »Wenn das ein Schlafwandler ist, wird sich Filch freuen!«
Er gackerte.»Hi Peeves«, murmelte Draco. »Bring seine Katze bitte auch mit. Sie mag mich sehr gerne. Doch wenn sie den ganzen Tag andere Schüler:innen nachspionieren muss, haben wir nie Zeit füreinander. Ich würde sie so gerne wieder streicheln. Und Filch, den alten Kumpel, habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen.« Draco wusste kaum, was er sprach. Er wusste nur, dass diese Methode funktionierte. Peeves würde ihm keinen Gefallen tun wollen, also ließ er davon ab, Filch, den angeblichen Freund von Draco, zu holen. Er zischte beleidigt ab.
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𝔐𝔢𝔦𝔫 𝔖𝔠𝔥𝔩ü𝔰𝔰𝔢𝔩 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦𝔫𝔢𝔪 ℌ𝔢𝔯𝔷𝔢𝔫 (Dramione)
Fanfictionℰ𝒾𝓃 𝒮𝒸𝒽𝓁𝓊ℯ𝓈𝓈ℯ𝓁. 𝒰𝓃ℯ𝓃𝒹𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓋𝒾ℯ𝓁ℯ 𝒯𝓊ℯ𝓇ℯ𝓃. 𝒵𝓌ℯ𝒾 ℋℯ𝓇𝓏ℯ𝓃. Kurz bevor das fünfte Schuljahr in Hogwarts beginnt, taucht ein fremder Schlüssel an Hermines Schlüsselbund auf, der in kein Schloss passt. Während Hermine noch vers...