Hermine wiederholte den letzten Rat des Schlüssels immer wieder im Kopf. Er hatte ihr geraten, Umbridge zu lieben, statt sie zu hassen! Immer noch schüttelte sie den Kopf, wenn sie daran dachte. Lieben? Wie konnte sie so einen Menschen lieben? Sie hatte ihr Nachhilfe in ihrem ZAG-Jahr aufgedrückt. Und zwar für ein ganzes halbes Jahr lang, mit Malfoy zusammen! Wie sollte sie da ihren Hass überwinden? Der Schlüssel brachte ihr nichts, er lenkte sie falsch. Am Ende würde sie sich noch mit den falschen Personen abgeben, weil der Schlüssel sie dazu gebracht hätte. Und mit Umbridge wollte sie so wenig wie möglich zu tun haben.
Wut staute sich an. Wut auf den Schlüssel. Schließlich riss sie sich diesen vom Armband und stampfte nach draußen auf die Ländereien von Hogwarts. Erst, als der Boden weicher wurde und sie beinahe ausrutschte, blieb sie stehen. Vor ihr erstreckte sich der riesige See. Der Halbmond spiegelte sich auf der glatten Oberfläche. Keine einzige Welle trieb über das Wasser hinweg. So ruhig kannten die Schüler:innen von Hogwarts den See. Diese lauwarme Nacht lud dazu ein, die Füße ganz kurz ins Wasser zu stecken.
Hermine dachte nicht lange nach. Sie holte aus und warf den Schlüssel in den See. Er glitzerte silbern in der Luft, sank tiefer und tiefer und brach dann durch die dunkle Oberfläche des Sees.
Erleichtert atmete Hermine aus. Sie ignorierte das Gefühl, dass ein kleiner Teil ihres Herzes ausgerissen und mit dem Schlüssel untergegangen war. Nun war sie diese Last losgeworden und konnte sich um die kommenden Nachhilfestunden kümmern. Sie musste noch den Stoff vorbereiten. Am besten besprach sie mit Malfoy, wie sie weiter vorgehen wollten und welche Stoffgebiete sie als Nächstes behandeln sollten.
Plötzlich kräuselte sich das Wasser, Wellen bildeten sich und eine Flut erhob sich ungefähr dort, wo der Schlüssel gelandet war. Auf einer großen Welle glitzerte etwas Kleines, etwas Silbernes. Hermine wich zurück. Die Welle stürmte auf sie ein, trat über das Ufer und brach über ihr zusammen. Hermine schüttelte sich, das Wasser tropfte von ihrer Kleidung und sie zitterte vor Kälte.
Etwas Eiskaltes streifte ihr Handgelenk. Der Schlüssel hing an ihrem Armband, als wäre er nie abgerissen worden. Und der untergegangene Teil ihres Herzens war wieder an seine Stelle gerückt und mit dem restlichen Herzen verschmolzen. Hermine berührte den klitzekleinen Schlüssel und zuckte wegen der eisigen Kälte zusammen. Wie schon gewohnt erschienen smaragdgrüne Buchstaben. Diesmal tanzten sie lustig in der Luft, bis jeder Buchstabe den Platz neben seinem Nachbarn eingenommen hatte, dann erst kamen sie zum Stillstand. Hermine hätte sich sonst an tänzelnden Lettern gefreut, doch gerade sorgte sie sich um ihre Gesundheit, da sie schon anfing, mit den Zähnen zu klappern. Und die magische Kraft des Schlüssels beunruhigte sie. Nervös las sie sich die Buchstaben durch.
BEHALTE UND BEHÜTE MICH, SO WERDE ICH DEIN HERZ BEHÜTEN UND ES BEHALTEN, BIS DIE LIEBE MICH ABLÖST.
SCHMEIß MICH WEG UND ICH REIßE DEIN HERZ MIT MIR.Nun erklärte sich auch, warum Hermine vorhin einen Schmerz im Herzen gefühlt hatte. Der Schlüssel hatte ihr gezeigt, wie es sich anfühlen würde, wenn sie den Schlüssel noch einmal wegwarf. Doch das hatte Hermine gar nicht vor. Sie wusste, dass der Schlüssel ihr das ganze Herz aus der Brust reißen würde und das wollte Hermine nicht riskieren. Der Schmerz müsste unaufhaltbar sein.
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Der Sommer ging schnell vorüber. Neben der Nachhilfe, die Hermine mit Malfoy gab, stürzte sie sich ins Lernen. Durch die Nachhilfe wiederholte sie selbst den Stoff aus den früheren Jahren und kam gut voran. Als sich die Blätter der Bäume rot und golden färbten und der Herbst anbrach, versuchte Hermine, Harry und Ron zu überreden, auch mit dem Lernen anzufangen.
»Ich habe eine so hässliche Schrift, da kann ich mir eh nichts merken«, meinte Ron. Harry suchte verzweifelt nach einer Ausrede, doch ihm fiel auf die Schnelle nichts ein, also drängte Hermine ihm ein Buch und ihre Notizen von Verwandlung auf. Auch Ron reichte sie ihre Notizen.
Beide bedankten sich, obwohl sie nicht sehr begeistert aussahen.
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𝔐𝔢𝔦𝔫 𝔖𝔠𝔥𝔩ü𝔰𝔰𝔢𝔩 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦𝔫𝔢𝔪 ℌ𝔢𝔯𝔷𝔢𝔫 (Dramione)
Fanfictionℰ𝒾𝓃 𝒮𝒸𝒽𝓁𝓊ℯ𝓈𝓈ℯ𝓁. 𝒰𝓃ℯ𝓃𝒹𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓋𝒾ℯ𝓁ℯ 𝒯𝓊ℯ𝓇ℯ𝓃. 𝒵𝓌ℯ𝒾 ℋℯ𝓇𝓏ℯ𝓃. Kurz bevor das fünfte Schuljahr in Hogwarts beginnt, taucht ein fremder Schlüssel an Hermines Schlüsselbund auf, der in kein Schloss passt. Während Hermine noch vers...