4. ℌ𝔞𝔰𝔰 𝔲𝔫𝔡 𝔚𝔲𝔱

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Der erste Tag nach den Ferien war angebrochen. Hermine freute sich auf den Unterricht bei jedem einzelnen Professor. In den ersten beiden Stunden am Montag hatten sie mit den Slytherins Doppelstunde Zaubertränke bei Snape. Hermine eilte mit Harry und Ron an ihrer Seite die Treppen zum Kerker hinab und ging im Kopf noch einmal die wichtigsten Zaubertränke durch, die sie in diesem Schuljahr behandeln würden und die sie in den Ferien vorgearbeitet hatte.

Vor dem Klassenraum warteten die anderen Schüler:innen darauf, dass sie hereingelassen wurden.

Malfoy stolzierte mit seiner Freundesgruppe umher. Jeder wusste, dass er Hermine, Harry und Ron hasste. Die wenigsten ahnten, dass er sie dennoch interessant fand und er sich manchmal nicht entscheiden konnte, was er von ihnen hielt.

»Na Potter, schöne Ferien gehabt?«, fragte Malfoy gehässig.

Hermine, die wusste, dass Harry oft von Cedrics Schicksal geträumt hatte, packte ihn sofort an seinen Schultern und drehte ihn zu sich um. »Ignorier ihn einfach, hörst du?«

Harry starrte sie für einen Moment an, dann riss er sich los.

»Wenn du es als schön bezeichnest, die ganze Zeit Träume zu haben, wie Voldemort Cedric tötet und zu wissen, dass überall Lügen über einen erzählt werden, dann ja.« Harry kochte vor Wut und beachtete Hermines Versuche, ihn von Malfoy wegzudrehen, kein bisschen.

»Harry, lass es!«, zischte sie.

»Oh, hat der In-allem-besser-als-du-Potter etwa Albträume? Wahrscheinlich ist er doch verrückt.« Seine Freunde um ihn herum lachten.

Harry griff nach seinen Zauberstab und zielte auf Malfoy.

»Harry!«, rief Hermine. Ron, der bisher auf Harrys anderen Seite probiert hatte, ihn zu beruhigen, blickte nun auf und zog wütend seinen eigenen Zauberstab hervor. Natürlich stand er sofort auf Harrys Seite. Hermine funkelte ihn wütend an, wovon er aber gar nichts mitbekam.

»Hört auf, ihr beiden.« 

Hermine wusste genau, wie das enden würde, wenn sie nicht einschritt. Snape würde aus dem Klassenraum auftauchen und denken, Harry und Ron hätten den Streit angezettelt und nur sie bestrafen. Das wollte Hermine natürlich verhindern. Sie zog ihren eigenen Zauberstab hervor und richtete ihn in eine unbestimmte Richtung. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie Harry und Ron oder Malfoy aufhalten wollte. Sie dachte kaum nach, als sie ihren besten Freunden die Zauberstäbe aus der Hand schlug und ihren eigenen auf Malfoy richtete, der sich natürlich wehren wollte und deshalb seinen Zauberstab in Hermines Richtung zückte.

Just in diesem Moment trat Snape aus dem Klassenzimmer, um sie einzulassen, gefolgt von Professor McGonagall und Professor Umbridge, die die Schüler:innen gestern kennengelernt hatten.

»Was geht hier vor?«, fragte McGonagall, die die Situation kritisch betrachtete.

»Mister Malfoy, erklären Sie die Situation«, bat Snape, worauf Harry und Ron ihn und Malfoy feindselig anstarrten. Malfoy gab natürlich eine unechte Version des Geschehens wider. Snape grinste immer stärker und gebot Harry, Ron und Hermine, die widersprechen wollten, mit Handzeichen, zu schweigen.

»Stimmt das alles?«, fragte McGonagall und wandte sich den drei Gryffindors zu. Die fingen nun an, ihre Version, und zwar die echte Version, des eben Geschehenen zu erzählen.

»Wir haben zwei Versionen der letzten fünf Minuten und können keiner Glauben schenken, da immer jemand der anderen widersprechen wird«, stellte Snape fest. »Dann betrachten wir die Fakten, die wir mit eigenen Augen gesehen haben. Miss Granger, Sie hatten den Zauberstab erhoben und gegen Mister Malfoy gerichtet. Sie werden nachsitzen.« Malfoys Augen funkelten schadenfroh in Hermines Richtung.

𝔐𝔢𝔦𝔫 𝔖𝔠𝔥𝔩ü𝔰𝔰𝔢𝔩 𝔷𝔲 𝔡𝔢𝔦𝔫𝔢𝔪 ℌ𝔢𝔯𝔷𝔢𝔫 (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt