Kapitel 10

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Schuljahr 1992/1993

Novabel stand auf Hogwarts Ländereien mit einem Koffer, ihrem Besen und einer Feder in der Hand, die als Portschlüssel diente. "Bedenke meine Worte", meinte Severus nur zum Abschied und während Minerva ihn verwirrt ansah, nickte Nova schnell.

Sie hatte nicht vor, etwas so Gravierendes anzustellen, das Severus persönlich vorbeischneien würde. Diese frostige Stimmung würde sie ganz gerne vermeiden und stand nicht auf ihrer Muss-ich-unbedingt-einmal-erlebt-haben-Liste.

"Ich werde vermutlich mit den Weasleys in die Winkelgasse gehen", meinte Nova noch zum Abschied, dann wurde sie durch einen Schlauch gezogen und auf einem Feld wieder ausgespuckt.

Stolpernd legte es sie einmal der ganzen Länge nach hin und seufzend rappelte sie sich wieder auf. Zum Glück hatte es länger nicht mehr geregnet, sonst könnte sie den Dreck nicht so locker lässig von ihrer Kleidung klopfen.

Sie hatte auf Zaubererkleidung verzichtet und trug ein angenehmes Sommerkleid, denn es war ein wärmerer Sommer geworden.

Mit ihrem Koffer in der einen und dem Besen in der anderen Hand, Severus hatte ihr den Besen zu ihrem Geburtstag spendiert, lief sie auf das beachtliche Haus zu. Würde sie nicht wissen, dass dieses Haus mit Magie zusammengehalten wurde, da die Weasleys nicht gerade die reichste Familie war, hätte sie es als Einsturzgefährdet eingestuft.

Ein Fauchen riss sie aus ihren Gedanken und mit einem entschuldigenden Blick an Blue, ließ sie die Katze aus ihrer Transportbox, die sie am Stiel des Besens befestigt hatte.

"Du durftest wirklich kommen!", lachte Fred und wirbelte sie in der Luft umher. "Natürlich. Wenn Severus etwas verspricht, dann hält er es auch ein", meinte sie und drückte George auch noch fest.

"Wo ist denn eure Mutter? Ich möchte mich bei ihr bedanken, dass ich kommen durfte" "Ach nicht doch Kindchen. Herzlich Willkommen im Fuchsbau", meinte eine etwas rundlichere Frau, als sie das Gebäude betrat. Sie wurde sofort in eine herzliche Umarmung gezogen, die mehr als nur angenehm war.

"Jetzt weiß ich, wo Fred und George das gute Umarmen gelernt haben", nuschelte sie und drückte sich mehr in Mrs Weasley Arme. Die Frau lachte erfreut und tätschelte ihre Wange. "Du bist Zuckersüß", meinte sie dann und entließ Nova.

"Mum hat dich in Ginnys Zimmer einquartiert", meinte Fred und öffnete eine Tür. Ein Mädchen mit ebenso roten Haaren saß auf ihrem Bett mit einer Zeitschrift vor ihr. "Hey Ginny. Das ist Novabel", meinte George und Ginny hob den Kopf, bevor sie von ihrem Bett sprang und Nova musterte.

"Wie machst du diese Locken?", fragte sie sofort und Nova fuhr sich mit einer Hand in die Haare. "Naja, ich mache sie nicht. Das sind meine Naturlocken. Ich bete jeden Morgen, wenn ich aufstehe, dass sie wenigstens irgendwie ordentlich liegen, denn diese Haare zu kontrollieren, ist eine eigene Kunst."

Ginny grinste und zog die Zeitschrift von ihrem Bett. Die Zwillinge hatten sich verdrückt, als sie gemerkt hatten, dass es eine Zeitschrift über Frisuren war. "Kannst du eine davon?", fragte sie und Nova studierte sie genauer, während sie sich auf dem Bett niederließ.

"Nur mit Magie, aber ich darf nicht zaubern. In Hogwarts kann ich mich näher damit beschäftigen, ok?", fragte sie und Ginny nickte, dann half sie Nova ihren Koffer auszuräumen.

Beim Mittagstisch ging es ganz anders als in Hogwarts in den Ferien zu. Es erinnerte fast an den Gryffindortisch, denn es war laut, es wurde viel gelacht und kreuz und quer Geschichten erzählt.

"Mum, ich habe Harry schon mehrfach Briefe geschrieben, aber er schreibt nicht zurück und er hat doch eine Eule. Ob Hedwig uns nicht findet?", fragte Ron irgendwann und klang ziemlich besorgt.

Despised HeiressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt