"Sucht euch einen Partner und pritscht oder baggert euch den Ball hin und her.", forderte uns Mike auf.
"Jule!" rief ich quer durch die Halle um ihr klar zu machen, dass wir wie immer zusammen machen.
"Sorry Lena, aber Jule macht heute mit mir, das hat sie davon, wenn sie zu spät kommt. Alexandra ist noch frei.", beschloss mein Dozent einfach so. Sie schaute mich nur entschuldigend an.
Na toll, das kann ja was werden. Ich bin kein Meister im Volleyball und ich möchte niemanden schlecht reden, aber Alex ist wirklich eine Niete. Sie ist schon zum zweiten Mal durch die Prüfung gerasselt und versucht es in diesem Kurs jetzt zum dritten Mal.
"Also Jule, bei uns läuft es ja richtig gut, oder? Und bei euch da drüben so?", fragte er an mich und Alex gewandt. "Bei uns ist auch alles bestens." Ich versuchte wirklich alles mögliche, dass wenigstens irgendwas lief, aber das war mit so einem Volleyballlegastheniker keine leichte Aufgabe. Meine gepritschten Bälle kamen immer so perfekt, doch sie brachte nichts auf die Reihe.
Bei den anderen Übungen schwärmte er wieder mit Jule, wie gut sie doch seien und hörten früher auf, dass er sich die anderen Paare noch anschauen konnte. Natürlich nutzte er die freie Zeit nur um mich und Alex zu beobachten. Dabei zog er mich ständig auf, wie gut es bei Jule und ihm doch läuft. So frech, dieser Kerl.
Als wir am Ende zwei gegen zwei spielten, holte ich mir Jule wieder zurück und somit spielten wir gegen Mike und Alexandra.
"Du liegst ja schon wieder auf dem Boden.", lachte mich mein Dozent aus, als er von oben zu mir hinab sah.
"Ich zeige einfach vollen Körpereinsatz.", erklärte ich ihm darauf und betrachtete mein Knie, welches spätestens morgen wieder voller blauer Flecken sein wird.
"Vielleicht hast du aber auch einfach eine Schwäche im Stehen."
Mit offenem Mund blickte ich ihn fassungslos an, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte. "Hopp, steh auf.", er reichte mir seine Hand um mir auf zu helfen. Als ich stand ließ ich sie jedoch nicht los, was ihn verwirrte.
"Naja, mit meiner Schwäche im Stehen, kannst du mich ja jetzt wohl nicht einfach los lassen."
Meine Kommilitonen belauschten das Schauspiel belustigt, welches wir ihnen boten.
"Dann solltest du vielleicht nur noch mit Rollator Sport machen."
"Ich besorg dir einen mit, ja? In deinem Alter hast du den ja eigentlich auch schon nötig.", konterte ich und lächelte ihn zuckersüß an. Er Grinste gespielt breit zurück.
"Also los jetzt, beweg deinen Hintern und spiel weiter, du hältst alle anderen von Volleyball ab."
"Ay, Ay, Sir!", salutierte ich und nahm mir den Ball aus seiner Hand um das Spiel zu beginnen.
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In der nächsten Woche zog er mich wieder ständig mit irgendwelchen Dingen auf. "Du schaust ja aus, als würdest du misshandelt werden.", meinte er, als ihm mein unglaublich ramponiertes Knie auffiel. Er wollte gar nicht glauben, dass es seine Schuld war, dass ich so aussah. In keinem Kurs lieg ich so oft auf dem Boden wie in seinem.
Als Jule und ich uns wieder den Ball hin und her spielten, gab ich wieder vollen Einsatz und versuchte jeden Ball zu erreichen. Der Volleyball kam im hohe Bogen in meine Richtung. Ich lief schnell rückwärts um ihn noch zurück zu pritschen. Plötzlich schlug mein Kopf gegen etwas hartes hinter mir und ich sackte in mich zusammen. Ich sah nur noch verschwommen wie irgendjemand auf mich zu rannte, dann wurde alles schwarz.
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Mit höllischen Kopfschmerzen öffnete ich die Augen. Ich blinzelte einige Male, richtete mich etwas auf und schaute dann in ein wunderschönes Gesicht.
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LehrerXSchüler Oneshots 2
Teen FictionDas ist der 2. Teil von "Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler"