Nervös zog ich mir meine Badehose an. Heute werde ich ihn wieder sehen. Es ist nicht so, als würde ich ihn selten sehen, ganz im Gegenteil, er war nicht nur mein Sportlehrer, sondern auch noch mein Klassen- und Mathelehrer. Ich sah ihn somit fast jeden Tag, doch heute war einer der besonderen Tage. Wir haben jetzt wieder die nächsten 5 Wochen Schwimmen anstatt Sport in der Halle und ich konnte somit wieder seinen wundervollen nackten Oberkörper betrachten.
Dieser Mann hatte mir schon bei unserer ersten Begegnung damals den Kopf verdreht. Ich hätte niemals im Traum daran gedacht, dass ich etwas für einen Mann empfinden würde, vor allem nicht für meinen Lehrer. Doch irgendwie ist es passiert, ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Natürlich wird er nichts von meinen Gefühlen erfahren, deshalb habe ich in letzter Zeit auch kaum noch ein Wort mit ihm gewechselt. Dies wirkt sich natürlich ziemlich negativ auf meine mündlichen Noten aus, aber was soll ich denn machen? Soll ich mich mit ihm unterhalten mit der Gefahr, dass ich mich vor ihm vollkommen blamiere? Oder noch besser, soll ich ihm direkt von meinen Gefühlen erzählen und das Gespött der ganzen Schule werden? Ich darf es nicht riskieren, dass jemand davon Wind bekommen könnte, dass ich Schwul bin.
Ich zog mein Handtuch aus der Sporttasche und warf es mir lässig über die Schulter. "Bloß nicht nervös werden, Leo. Du schaffst das!", sprach ich die ganze Zeit in Gedanken selbst zu mir. Als ich meinen rechten Fuß aus der Kabine in die Schwimmhalle setzte, ertappte ich mich schon, dass ich direkt nach ihm Ausschau hielt. Das kann ja wohl nicht war sein...
Er stand cool an die Tür der Lehrerumkleide gelehnt und hielt ein Klemmbrett in der Hand auf welchem er gerade die Anwesenheit seiner Schüler überprüfte. Sein Blick wanderte vom Brett zu mir und ich meine ein kurzes Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben, ehe sein Blick wieder auf die Klassenliste fiel.
Mit schnellen Schritten lief ich zu meinen Klassenkameraden und setzte mich auf die kühle Sitzfläche.Als er mit der Anwesenheit fertig war, stellte er sich vor die Klasse und erzählte uns, dass wir heute Noten auf das Tauchen bekommen werden. Ich, als langjähriger Taucher, kann da natürlich sehr gut mit punkten.
Zuerst schwammen wir uns ein bisschen ein und machten dann noch kurze Dehnübungen außerhalb von dem Becken.Zwei meiner Klassenkameraden und ich standen auf den Startblöcken. Bevor wir ins Wasser sprangen atmete ich heimlich sehr schnell und flach um meine Tauchzeit zu verlängern. Klar weiß ich wie gefährlich das ist, weil mein Atemzentrum durch den vermehrten Kohlendioxidausstoß deaktiviert wird und somit ein geringerer Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) in meinem Körper ist. Dadurch wiederum wird mein Atemzentrum bei dem belastungsbedingten langsamen wiederanstieg des pCO2-Wertes erst später aktiviert und der Drang aufzutauchen setzt nach der persönlichen möglichen Tauchzeit ein. Durch den Mangel an Sauerstoff im Gehirn kann es dann dazu führen, dass ich bewusstlos werde und während des Tauchens ertrinke. Das ganze nennt man dann Schwimmbadblackout.
Ich tat es trotz der großen Gefahr, da ich meinen Lehrer unbedingt beeintrucken möchte.Bei dem Startsignal sprangen wir drei ins Wasser und tauchten auf die andere Seite des Beckens. Luca und Tom tauchten schon bei der Hälfte der zweiten Bahn auf, doch ich war schon dabei meine dritte Bahn anzufangen. Ich stieß mich wieder mit voller Kraft am Beckenrand ab und tauchte auf die andere Seite. Bei der vierten Bahn verlor ich plötzlich all meine Kraft, konnte mich nicht mehr bewegen und spürte, wie ich nach unten sank. Ich merkte noch, wie sich zwei starke Arme um mich schlangen und wie mich jemand aus dem Wasser zog, dann wurde mir ganz schwarz vor Augen.
Wie durch Watte nahm ich irgendwelche Stimmen war, doch ich konnte sie nicht verstehen. Durch einen festen Schlag auf meine Brust schreckte ich auf und spuckte ganz viel Wasser aus mir, welches ich bei meiner Bewusstlosigkeit verschluckt hatte.
Ich schaute in die grünen Augen meines wahnsinnig gutaussehenden Sportlehrers, die mich besorgt anblickten.
"Alles wieder gut bei dir, Leo?"
Ich nickte erschöpft, doch musste wieder heftig anfangen zu husten.
"Komm, ich bringe dich ins Krankenzimmer. Der Krankenwagen ist bereits verständigt." Dann drehte er sich zu meinen Kameraden um:"ihr geht schon mal duschen und dann ins Klassenzimmer. Ich werde euch direkt einen Lehrer schicken, der euch beaufsichtigt."
Sofort wand er sich wieder zu mir:"kannst du laufen?"
Noch bevor ich etwas sagen konnte nuschelte er ein "ach egal" und hob mich vom Boden nach oben. Mein nackter Oberkörper war somit eng an seinen gepresst und mein Puls stieg um ein Vielfaches nach oben.Als er mich auf der Krankenliege niederließ, normalisierte sich mein Puls nur sehr langsam. Er schloss die Tür und sein besorgter Blick änderte sich schlagartig in wütend.
"Man Leo, was hast du dir dabei nur gedacht? Vor dem abtauchen hyperventilieren? Wie lange tauchst du schon? Du weißt doch, wie gefährlich das ist." Wurde er lauter und ich zuckte im ersten Moment erschrocken zusammen.Ich sagte nichts und schaute ihn nur ertappt an. Nervös lief er durch das Zimmer und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Fuck man, ich dachte dir könnte so etwas nicht passieren. Stell dir doch mal vor ich hätte dich nur ein paar Sekunden nicht im Blick gehabt. Du hättest ertrinken können!"
"Ich weiß..." gab ich kleinlaut zu.
"Ja, warum hast dus dann gemacht?" Wollte er wissen.
"Ich... Ich wollte Sie beeindrucken. Ich weiß, dass es ein Fehler war, okay?" Wurde ich nun auch etwas lauter."Mich beeindrucken? Man Leo, du hast mich schon beeindruckt, als ich dich das erste mal gesehen habe." Rutschte es ihm heraus.
"Es tut mir leid, ich... äh was?"
Er stellte sich vor die liege zwischen meine Beine und kam langsam meinem Gesicht näher. Keinen zentimeter vor meinen Lippen stoppte er und hauchte "darf ich?" Gegen sie. Ich nickte eifrig und endlich spürte ich seine Lippen auf meinen.
Als wir uns lösten konnte ich dem Drang einfach nicht mehr widerstehen seinen Sixpack unter meinen Fingern zuspüren, weshalb ich einfach jede einzelne Linie seiner Bauchmuskeln mit meinen Händen entlang fuhr.
Wir schauten uns wieder direkt in die Augen und meine Hände ruhten noch immer auf seinem Bauch. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und die Sanitäter kamen herein gestürmt. Schnell entfernten wir uns etwas voneinander und er tat so, als würde er meinen Puls messen. Hoffentlich hat das keiner von ihnen gesehen.
"Er scheint nach dem Schwimmbadblackout schon wieder einigermaßen stabil zu sein." Erklärte mein Lehrer den Sanitätern.
"Ich geh dann mal wieder zum Unterricht. Weiterhin gute Besserung, Leo." Sprach er dann an mich gewandt und leckte sich verführerisch über seine Lippen, die ich noch vor wenigen Minuten auf meinen gespürt hatte.Ja, ein schwimmbadblackout ist echt gefährlich, also wenn man vor dem Tauchen hyperventiliert. Da musste ich jetzt mal kurz mein Sport Additums Wissen raushängen lassen. Wie fandet ihr den Oneshot sonst so? 😊
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LehrerXSchüler Oneshots 2
Teen FictionDas ist der 2. Teil von "Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler"