Bad doctor - KyliesZayn

1.5K 39 13
                                    

Mal eine etwas andere Geschichte von der lieben KyliesZayn 😊

Mein Kopf zuckte hoch, als das Stationstelefon klingelte. Ich war total vertieft in meine Dokumentationen gewesen.

Auf dem Display des Telefons war die Kurzwahl von Dr.Ney zu sehen. Ich seufzte, was wollte der denn von mir?

„Station Marguerite B, Schwester Natalie?", meldete ich mich ordnungsgemäß.

„Hier Dr. Ney. Wie geht es der Patientin aus der 204?"

Die Patientin aus der 204 hatte seit 7 Jahren Darmkrebs mit Metastasen in Lunge und Leber. Sie bekam nur noch Flüssignahrung über eine Magensonde seit gestern und das machte ihr ziemlich zu schaffen.

„Unverändert. Ich war vor 20 Minuten bei ihr drin, sie klagte über Schmerzen in der Brust, dann hab ich ihr 5mg Morphin gespritzt, auf Anweisung von Dr. Mills, denn Sie waren nicht zu erreichen. Novalgin hatte nicht geholfen."

„Ich stand im OP, da ist mein Telefon halt nur zweitrangig, das weißt du ganz genau. Ich komme später nochmal hoch."

„Wann später? Da wären noch zwei Patienten die einen neuen Zugang bräuchten und Frau Schmitt in der 24 klagt ständig über schmerzen, vielleicht können Sie etwas stärkeres als Novalgin anordnen", sagte ich genauso unfreundlich wie er.

„Jaja", und Zack hatte er aufgelegt.

„Blöder Sack", murmelte ich.

„War das Ney?", wollte meine Kollegin Vicky wissen.

„Klar, wer sonst. Der gute Herr stand im OP und konnte auch jetzt leider nicht die Zeit aufbringen um die zwei Zugänge zu legen."

„Dann ruf doch Dr. Brenns an, der kommt bestimmt extra gerne hoch", zwinkerte Vicky. Ich verzog das Gesicht. Dr. Brenns war zwar ein guter Arzt, aber er war so anzüglich, auch zu Patientinnen manchmal.

„Lass mal gut sein. Ich fang jetzt an Tabletten zu stellen."

Ich hatte grade die Hälfte der Tabletten fertig gestellt, als ich draußen Dr. Neys Stimme hörte.

„Wo ist Natalie? Ich hatte mit ihr telefoniert."

Kurz darauf stand er in der Tür zum Medikamentenraum. „Da bist du ja. Ist für die Zugänge alles vorbereitet?"

„Nein, ich wusste ja nicht wann Sie kommen. Später ist eine sehr vage Zeitangabe", sagte ich. „Ich mach's schnell."

„Du hättest es trotzdem gleich vorbereiten können. Es geht ja nicht kaputt nur wenn es da liegt."

Ich hätte am liebsten die Augen verdreht, tat es aber nicht. Trotz allem war er ein Arzt.

„Soll ich assistieren?", fragte Vicky von vorne. Dr. Ney schüttelte den Kopf.

„Ich nehme Natalie mit. Komm."

Dass ich grade beschäftigt war, sah er wohl nicht. Idiot. Ich lief ihm hinterher zu den Patienten und assistierte ihm dabei, die Zugänge zu legen. Eigentlich konnte man das auch gut alleine, andererseits schaute ich gerne zu. In meiner Ausbildung hatte ich das nicht gelernt, es war hier kein Muss für Krankenschwestern.

„So, was machst du dieses Wochenende? Hast du frei?", fragte er als wir fertig waren.

Ich bekam kurz eine Art Lähmung. Was sollte denn die Frage jetzt?

„Ähhh. Ja ich hab frei, aber keine Ahnung was ich mache. Wahrscheinlich schlafen."

„Ich hätte eine bessere Idee. Du könntest unten in der Notaufnahme einspringen, da fehlt eine Pflegekraft am Sonntag", grinste er unverschämt.

Mir blieb für einen Moment die Spucke weg. Wie frech konnte man Bitteschön sein?!

„Ich glaub es hackt!", erwiderte ich wütend und lief in den Pflegeraum um den Abfall zu entfernen. „Was denken Sie sich denn? Mit Sicherheit werde ich nicht am Sonntag in der Notaufnahme arbeiten. Ich werde zuhause auf meiner Couch liegen und Dartpfeile auf ein Bild mit Ihrem Gesicht drauf schießen, weil Sie wirklich unverschämt, frech und nervig sind!"

Dr. Ney schien sichtlich amüsiert. „War ja nur ein Vorschlag, beruhig dich."

„Ich beruhige mich wann und wo ich will!"

„Hey, kein Grund so mit mir zu reden! Immerhin war ich mal dein Lehrer, und wenn ich mich recht erinnere, ist das erst 3 oder 4 Wochen her", sagte er und kam mir in dem kleinen Raum immer näher.

„Kein besonders guter Lehrer", rutschte es mir raus. Seine braunen Augen funkelten mich wütend an.

„Du warst auch keine besonders gute Schülerin. Immer hast du durch die Gegend geträumt, vor dich hin gestarrt und ich musste meine Fragen immer zweimal stellen bist du sie gehört hast."

Nun stand er vor mir. Ich wollte zurück, aber da war nur der Schrank. Verdammt, wo waren denn die anderen? Vicky, Pia und die ganzen Praktikanten? Und seit wann war die Tür zu diesem Raum geschlossen?

„Hast du da immer von mir geträumt?" schon wieder dieses dumme grinsen. „Wie ich dich umarme und küsse und so weiter?"

„Das ist eine miese Unterstellung", sagte ich. Er kam mir immer näher und ich wurde immer nervöser. Klar, am Anfang hatte ungefähr jeder aus meiner Ausbildung einen crush auf ihn gehabt. Aber spätestens als wir realisiert hatten dass er ein Arschloch war, hatte auch das aufgehört. Dachte ich zumindest.

„Ich denke nicht. Du willst doch, dass ich dich küsse, oder?" Nun konnte ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren.

Ich traute nicht zu atmen. „Wag es ja nicht."

„Nur wenn du mir sagst dass du nicht willst."

Ich hasste diese Katz- und Mausspielchen! Warum war er so? Fuck.

Scheinbar hatte ich zu lange geschwiegen, denn ehe ich was sagen konnte, spürte ich eine Hand in meinen Haaren und weiche Lippen auf meinen.

Er konnte gut küssen, so gut, dass ich Quasi automatisch meine Hände an seine Hüfte legte und den Kuss erwiderte. Es fühlte sich absolut richtig an. Er sah das anscheinend als gutes Zeichen und ließ mich kurz los, um mich anzugrinsen. „Ich wusste es".

Sofort stieß ich ihn ein Stück zurück. „Ja wow, und jetzt?"

Er kam wieder näher. „Und jetzt sagst du ja zu einem Date mit mir. Am Wochenende. Nicht in der Notaufnahme. Und ich akzeptiere kein nein."

Meine Gedanken fuhren immer noch Karussell und ich nickte. Er strich mir noch kurz die Haare hinters Ohr und dann verschwand er.

Ich lehnte mich gegen den Schrank und fing an zu lächeln. Mal sehen, wo das noch hinführte...

LehrerXSchüler Oneshots 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt