Durch ein Tippen auf meiner Schulter drehte ich mich in die andere Richtung und erblickte das fröhliche Gesicht meiner ehemaligen Lehrerin.
"Hey Samira, du hast es ja doch geschafft her zu kommen, wie schön."
"Na klar, das Dorffest hier kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Vorallem nicht, wenn die Möglichkeit besteht, dass ich später nachhause laufen kann."
"Nachhause laufen? Das ist doch bestimmt trotzdem eine drei viertel Stunde und durch den Wald.", stellte sie fest.
Ich zuckte mit den Schultern:"da lauf ich wenigstens schon den Alkohol raus."
Sie musste kurz lachen und wurde dann wieder ernst:"du läufst mir aber nicht alleine nachhause."
Ich winkte nur ab.
"Samira, ich meine das ernst. Und wenn keiner mit dir läuft, laufe ich mit oder du kommst halt mit zu mir. Das sind immerhin nur fünf Minuten."
Ich zeigte in die Runde meiner Freunde.
"Die werden schon noch länger durchhalten und mein Bruder muss ja auch irgendwie heimkommen."Sie verstand und verabschiedete sich dann vorerst von mir. Später wollten wir noch einen Erdbeer Daiquiri zusammen trinken.
Puuh, die ein einhalb Liter Apfelwein machten mir schon ganzschön zu schaffen.
Wir gingen alle in die Bar, wo ich dann wieder auf Frau Pauli traf.
Sie gab mir das alkoholische Getränk aus und wir redeten sehr viel.
Bei ihr machte sich der Alkohol glaube ich auch schon leicht spürbar.
"Aaah, ich liebe dieses Lied." Stellte sie plötzlich fest, als die Band "Angels" von Robbie Williams spielte.
Ohne darüber nachzudenken, fragte ich sie, ob sie tanzen wolle.
Sie nickte eifrig und wir betraten gemeinsam die Bühne.
Überfordert stand ich nun vor ihr und wusste nicht so recht, was ich nun tun sollte.
Sie sah mir an, wie verwirrt ich war und musste darüber schmunzeln.
Dann nahm sie meine Hand in ihre und legte die andere auf meine Hüfte.Langsam bewegten wir uns zum Takt und ließen das Gesicht des jeweils anderen nicht aus den Augen.
Als das Lied zuende war, wechselte mein Blick zwischen ihren vollen Lippen und den wunderschönen blauen Augen hin und her.
Langsam näherte ich mich ihrem Gesicht und schloss die Lücke, in dem ich meine Lippen auf ihre legte.
Als sie den Kuss nicht erwiderte, löste ich mich sofort und blickte in ihr geschocktes Gesicht.
"Ouh fuck... ich... ACH SCHEIßE MANN!", schrie ich plötzlich.
"Es... es tut mir leid.", sprach ich noch schnell und entfernte mich taumelnd von ihr. Es war eindeutig zu viel Alkohol für mich.
Das sie mir noch nachrief ignorierte ich.
In einer Toilettenkabine kam ich zum stehen.
Scheiße, was um alles in der Welt ist nur in mich gefahren?
Seit wann stehe ich auf Frauen?
Ich finde Männer doch viel zu toll dafür.Als sie von meiner Schule gegangen ist, habe ich sehr oft mit ihr geschrieben und festgestellt, dass ich sie total vermisse.
Zu dieser Zeit dachte ich auch mal, dass ich Gefühle für sie habe, was ich aber vollkommen abgestritten habe. Mit der Zeit hat sich das auch zum Glück wieder gelegt.Aber jetzt? Seit sie mich vor 2 Monaten nach Ewigkeiten mal wieder angeschrieben hat und wir seitdem fast täglich schrieben, geht sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Wenn wir mal einen Tag nicht schreiben, bin ich mega traurig und vermisse sie direkt.
Jedes mal, wenn ihr Name auf meinem Display erscheint, bekomme ich dieses permanente grinsen nicht aus dem Gesicht.
Was macht diese Frau nur mit mir?
Die einzelnen Tränen bahnten sich nun den Weg an meiner Wange hinunter.
Mein Blick fiehl auf mein stumm geschaltetes Handy. Sie hatte versucht mich anzurufen.
Auch einige Nachrichten wie:"wir müssen reden!" Oder "Sam, wehe du läufst alleine!" Wurden mir von ihr angezeigt.
Ohne die Anrufe und Nachrichten zu beachten ging ich wieder zu meinen Freunden und erkundigte mich bei meinem Bruder, wie lange er noch bleiben wollte.
Nach der Aussage, es werde doch gerade erst richtig geil, setzte ich mich genervt auf eine Bank und schaute ihnen beim Tanzen zu.
Alleine wollte ich wirklich nicht durch den Wald laufen.
Plötzlich trafen sich meiner und Frau Paulis Blick direkt durch die tanzende Menge.
Sie redete kurz irgendwas zu ihren Freunden, stellte ihr Getränk ab und bewegte sich in meine Richtung.
Fuck, ich muss hier weg.Schnell stand ich auf und verabschiedete mich doch schon von meinen Freunden.
Sofort stürmte ich aus dem Zelt und wurde durch den strömenden Regen direkt durchnässt.
Das kann ja nur ein guter Heimweg werden.
"Sam, komm zurück. Du wirst krank."
Kann die endlich mal aufhören sich so um mich zusorgen? Das macht die ganze Situation nicht besser.
Ich lief einfach weiter.
Die Schritte hinter mir kamen immer näher und schneller, bis sie mich eingeholt hatte.
"Bleib doch endlich mal stehen." Sie klang ziemlich verzweifelt.
Schweigend liefen wir einige Meter
"Gut, dann lauf ich halt mit dir nachhause."
Sofort blieb ich stehen, denn ich wollte nicht, dass sie mir den Heimweg noch schwerer machte.
Erwartend sah sie mich an.
"Man, warum machen Sies mir denn jetzt noch schwerer? Ich weiß nicht, was da drinnen gerade mit mir los war. Ich bin abolut betrunken. Es tut mir leid und es wird nie wieder vorkommen."
"Schade.", murmelte sie leise vor sich hin
"Was?", fragte ich verwirrt.
Sie kam langsam auf mich zu, drückte mich an die nächst beste Hauswand und strich mir meine nassen Haare, die mir durcheinander im Gesicht klebten, hinter mein Ohr.
"Was machst du nur mit mir, Samira?", flüstere sie gegen meine Lippen und legte schließlich ihre gefühlvoll auf meine.
Da bei meinem alten Buch schon einige mal gefragt hatten ob ich mal einen Schülerin x Lehrerin Oneshot schreiben könnte, kommt er jetzt endlich.
Entschuldigung für diese unglaubliche Verspätung. Ich habs mir irgendwie nie zugetraut 😅Wie findet ihr ihn?
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LehrerXSchüler Oneshots 2
Novela JuvenilDas ist der 2. Teil von "Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler"