Mal wieder saß ich im Badezimmer auf dem Boden und setze die Rasierklinge auf meiner Haut an.
Ich betrachtete die vielen Schnitte auf meinem Unterarm und fing an zu zittern, als ich die Klinge fester auf meine Haut drückte und langsam schnitt.
An der Tür hörte ich meinen Hund wie wild kratzen. Seit sie mich das letzte mal erwischt hatte, lässt sie mich eigentlich so gut wie nie wieder alleine in das Bad, doch heut hatte ich es mal wieder geschafft.
Das Blut bahnte sich einen Weg auf meiner Haut entlang und tropfte zu Boden.
Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und meine Deutsche Dogge kam auf mich zu gestürzt. Sie bellte wie verrückt und hörte erst auf, als ich die Klinge fallen lies.
Sofort musste ich noch heftiger weinen, denn ich wollte doch wirklich damit aufhören. Ich wollte mich nicht mehr selbst verletzen und ich wollte nicht meinen Hund so hintergehen. Daisy ist doch das einzige Lebewesen, welches hinter mir steht und immer für mich da ist.
Ich habe sie zu meinem achten Geburtstag bekommen und seitdem sind wir unzertrennlich.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich bald zur Schule müsse, na toll...
Schnell schnappte ich mir ein Pflaster und klebte es auf meinen neuen Schnitt.
Aus meinem Kleiderschrank nahm ich mir eine kurze Hose und einen dünnen Pullover. Ja ich weiß, Pulli und kurze Hose passen absolut nicht zusammen, aber ich möchte nicht, dass jemand meine Wunden am Arm sieht - deshalb lange Ärmel.
Nachdem ich fertig war und meinen Rucksack geschultert hatte, verabschiedete ich mich noch von Daisy und lief zu meiner Bushaltestelle.
Sobald ich den Schulbus betrat, fing das Gelächter und Getuschel der anderen schon an.
Können die sich nicht mal um ihre eigene Scheiße kümmern? Merken die denn nicht, was sie damit anstellen?
...
Anstatt dem Unterricht zu folgen verbrachte ich meine Zeit heute wieder damit einfach aus dem Fenster zu schauen, so dass ich nicht bemerkte, dass mir Herr Russelt eine Frage gestellt hatte.
"Larissa, würdest du mit bitte deine Aufmerksamkeit schenken?"
"Selbst wenn die zuhört, wüsste die nicht, was sie antworten soll. Die is doch viel zu dumm." Spottete einer meiner Mitschüler.
Ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren, doch die Tränen liefen schon an meiner Wange hinunter.
Herr Russelt warf mir einen mitleidigen Blick zu und sagte nichts mehr, also schaute ich wieder aus dem Fenster.
Ich bin nicht dumm. Meine Noten waren immer gut, bis die anderen angefangen haben mich zu mobben, weil ich ja so ein Streber bin und so.
Das war mir alles so unangenehm, weshalb jetzt meine Noten alles andere als gut sind. Bei ihnen bin ich jetzt anstatt die Streberin, die DummeDer Unterricht war beendet und ich wollte einfach so schnell wie möglich aus dem Raum, doch mein Lehrer machte mir einen Stich durch die Rechnug:"Larissa, auf ein Wort bitte."
Sobald alle den Raum verlassen hatten, ging ich zu ihm ans Pult.
"Was ist momentan los mit dir, Larissa?" Fragte er mich bedrückt
"Was soll los sein?"
"Was los sein soll? Du warst immer die Klassenbeste und plötzlich sind deine Noten irgendwas zwischen 5 und scheiße. Im Unterricht passt du auch nicht mehr auf - du bist völlig abwesend und gar nicht mehr bei der Sache."
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LehrerXSchüler Oneshots 2
Novela JuvenilDas ist der 2. Teil von "Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler"