"Es wird toll, das heute ist dein Abend." Erklärte ich meiner älteren Schwester, welche aus unerklärlichen Gründen keine Lust auf ihren Jungesellinnenabschied hatte.
"Ja aber ich war doch heute mit Chris verabredet. Jetzt hab ich ihn einfach sitzen gelassen." Hatte sie ein schlechtes gewissen.
"Das ist alles geregelt, denn Marvin hat für ihn den Abend heute auch geplant. Euer Date wäre also sowieso ins Wasser gefallen."Das beruhigte sie sehr und sie zog endlich ihr pinkes T-shirt an, welches wir für sie haben drucken lassen. Die anderen Mädels und ich hatten alle schon unsere schwarzen Gruppen Shirts an.
Als sie wieder direkt vor mir stand setzte ich ihr mit breitem Lächeln eine Krone auf den Kopf.
"Bereit?"
Auf ihrem Gesicht lag nun auch ein riesen Grinsen und sie nickte eifrig.Mit unserem prall gefüllten Bollerwagen liefen wir durch die Stadt, tranken sehr viel Alkohol und Daniela verkaufte Feuerzeuge, Kondome, Schnäpse und vieles mehr.
Kleinere Spiele begleiteten uns auch noch mit auf dem Weg von einer Bar in die nächsten."Haben wir schon genug Geld für nen Stripper gesammelt?" Fragte ich schon gut angetrunken. Meine Frage wurde jedoch leider verneint, weil wir schon wieder zu viel Geld für Cocktails in der Bar ausgegeben hatten.
"Ich finde bestimmt irgendjemanden, ders für nicht ganz so viel Geld macht." Zuckte ich mit den Schultern und schlürfte weiter an meinem Mojito.
Als unsere Cocktails wieder leer waren, zogen wir in den nächsten Club, dort versuchte ich meiner Schwester einen Stripper zu organisieren. Die Rache für meinen 18. Geburtstag letztes Jahr. Ich hingegen bin eine tolle jüngere Schwester und werde ihr einen wirklich gut aussehenden angeln. Wenn ich schon an diesen ekelhaften Bierbauch von damals denke, wird mir wieder schlecht.
In dem Club angekommen fiel mir ein potenzielles Opfer direkt ins Auge und ich steuerte den alleine sitzenden Mann an.
"Entschuldigung, meine Schwester hat heute ihren Jungesellinnenabschied und wir bräuchten einen Stripper. Sind sie von vorne genau so heiß, wie es ihr Rücken verspricht?" Sprach ich den gut gebauten Kerl auf dem Barhocker von hinten an.
Ein kurzes tiefes Lachen seinerseits, doch er drehte sich noch immer nicht zu mir um.
"Uuh, mysteriös ist er auch noch."
"Und dein Lehrer, Fräulein Schmidt." Lachte er und drehte sich zu mir um. Mir fiel glaube ich alles aus dem Gesicht, als ich meinen Klassenlehrer vor mir sah.
"Oh mein Gott, Herr Ritter. Es tut mir leid, shit wie peinlich."
"Alles gut Lina. Also wenns dir nichts ausmacht, würde ich das Angebot an meinen Kumpel weitergeben, der ist momentan noch auf Toilette.""Ich finde bestimmt auch jemand anderen, ich will Ihnen keine Umstände machen."
"Er macht das bestimmt wirklich gerne." In diesem Moment kam ein anderer gut aussehender Typ zu uns."Na Bastian, wer ist die hübsche Dame, die du dir da angelacht hast?" Fragte er angetrunken.
"Das ist Lina. Lina, das ist Zack" War das einzige, was er ihm mit einem Grinsen erklärte. Warum erzählte er nicht, dass ich seine Schülerin bin?"Schön dich kennen zulernen, Lina." Meinte Zack und gab mir die Hand.
"Linas Schwester feiert heute ihren Junggesellinnenabschied und sie brauchen noch einen Stripper. Das machst du doch bestimmt gerne."
"Ja klar, warum nicht?"
"Wirklich? Oh mein Gott, ich wäre dir echt so dankbar."
Er nickte und beide folgten mir zum Rest der Bande.Alle jubelten, als ich mit zwei heißen Männern ankam. Ich bin sehr froh, dass Herr Ritter nicht strippt. Nicht, weil ich ihn nicht gerne strippen sehen würde, ganz im Gegenteil, sondern weil ich ihn nicht halb nackt auf meiner besseren Hälfte haben will. Er sollte lieber nackt auf mir sein. Moment mal, was denke ich da überhaupt? Kurz schüttelte ich meinen Kopf um die Gedanken los zu werden. Puuh, immer dieser Alkohol.
"Oh Gott, er ist so betrunken, ich glaube er würde alles machen, was man ihm jetzt sagt.", meinte mein Lehrer zu mir, als er sich neben mich stellte und dem Schauspiel belustigt zusah.
"Wird er sich morgen noch daran erinnern?" fragte ich schließlich besorgt.
Herr Ritter schüttelte den Kopf:"Nein, aber ich werde ihm schöne Videos machen, wie peinlich er war."
"Warum stellen Sie ihn so bloß?"
"Rache Lina, das nennt man Rache." fragend schaute ich ihn an.Er nickte mit dem Kopf Richtung Bar und ich folgte ihm. Dort bestellte er zwei Cocktails für uns und stieß mit mir an, als der Barkeeper uns die Gläser vor die Nase stellte. Dann setzte er zum reden an und erzählte mir von seiner peinlichen Strippaktion in die er von Zack rein gezogen wurden. Ich musste so lachen und er stimmte bei meinem Lachen mit ein. Sein Lachen klang wundervoll. "Sie sollten öfter lachen, das steht Ihnen. Im Unterricht sind Sie immer so streng und ernst.", stellte ich fest. "Hör doch bitte heute mit den Förmlichkeiten auf, ich bin Bastian." Lenkte er vom Thema Schule ab.
Bastian bestellte uns mittlerweile den fünften Shot und ich spürte regelrecht, wie mein Alkoholpegel immer mehr in die Höhe stieg. Bei ihm wird es wohl nicht anders sein, sein Blick wurde immer glasiger und das lallen in seiner Stimme war nicht zu überhören.
"Ich habe übrigens jetzt gar keine Möglichkeit gehabt unserem Stripper zuzuschauen, den ich doch gerne gesehen hätte.", sprach ich auf einmal frei heraus. Ich sah, wie seine Augen kurz wütend funkelten. "Bei ihm hast du nichts verpasst."
"Na gut, dann such ich mir mal noch einen anderen Stripper." meinte ich belustigt, kippte den Inhalt des Glases vor mir hinunter und stand auf."Ich weiß, wo du einen finden kannst." zwinkerte er mir zu und deutete mir an ihm zu folgen. In einer abgelegenen Ecke des Clubs blieb er stehen und fing plötzlich an sein Hemd langsam aufzuknöpfen. Das passiert gerade nicht wirklich, oder? Strippt mein Lehrer wirklich für mich? Ich zog schnell mein Handy aus der Hosentasche um ein Video von ihm zu machen. Als er das jedoch bemerkte, kam er auf mich zu und nahm es mir aus der Hand.
Er hielt es hoch in die Luft und ich streckte mich vergeblich danach. "Ey, ich will auch ein peinliches Video von dir machen und es dir zeigen, wenn du dich morgen nicht mehr daran erinnerst." lachte ich und gab schließlich auf mich zu strecken. Erst jetzt fiel mir auf, dass sein Hemd schon komplett offen und ich somit direkt an seinen nackten Oberkörper gepresst war. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
"Diesen Abend mit dir würde ich nie vergessen, auch wenn es für uns beide das beste wäre, wenn er niemals statt gefunden hätte."
"Gegen einen gemeinsamen Schluck Alkohol, kann doch bestimmt keiner was sagen. Na gut, von deinem Stripties für mich sollte vielleicht wirklich keiner erfahren." zwinkerte ich ihm zu
"Eben, deshalb musst du diese Video leider Gottes wieder löschen."Ich zog eine traurige Miene, was ihm zum Lachen brachte. Wir standen noch immer unverändert so eng zusammen.
"Da gibt es übrigens noch etwas, was niemand erfahren sollte." Als er mich fragend ansah, wechselte mein Blick von seinen grünen Augen zu seinen Lippen. "Das.", sagte ich noch schnell, bevor ich ihn an seinem Hemdkragen zu mir hinunter zog und meine Lippen mit seinen versiegelte.
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LehrerXSchüler Oneshots 2
Novela JuvenilDas ist der 2. Teil von "Kurzgeschichten: Lehrer, Schüler"