YOUR POV"Wieso gehen wir hier lang, Beautiful?", fragte mich Lucas und folgte mir weiter den schmalen Pfad hinter den Häusern und schön weit weg von der Straße entlang.
"Ich finde diesen Weg einfach schöner, um zur Schule zu kommen.", antwortete ich und vermied es, ihm dabei ins Gesicht zu sehen.
"Bist du dir da sicher? Oder willst du nicht zwei bestimmten Personen über den Weg laufen?", säuselte er.
Verdammt.
"Kannst du es mir denn verübeln?", jammerte ich und gab mich geschlagen.
"Nein, aber wenn du sie doch eh gleich in der Schule siehst, bringt es doch nichts, jetzt einen Umweg zu nehmen, der sehr matschig ist." Lucas rümpfte die Nase und trat vorsichtig durch den aufgeweichten Boden. Stimmt schon, dass es gestern Nacht aus heiterem Himmel angefangen hat, zu regnen, aber dafür konnte ich ja nichts. Außerdem wollte ich nicht, dass zwischen Atsumu und Lucas wieder ein Streit ausbricht, wie am Freitag.
Ich seufzte. "Sie schon in der Schule zu sehen ist mir eigentlich zu viel.", sagte ich. "Da versuche ich lieber, ihnen bei jeder Gelegenheit aus dem Weg zu gehen."
"Ich frage mich, warum?"
Das wirst du gleich sehen.__________
Unruhig betrat ich das Klassenzimmer und atmete direkt erleichtert auf. Gott sei Dank, Atsumu und Osamu waren noch nicht da.
Lucas war noch im Lehrerzimmer, um alle Einzelheiten zu klären, bevor er dann gleich von seinem Lehrer in die Klasse gebracht wurde. Ich wusste schon vorher, dass Lucas in meine Klasse kommen würde, da ich jemand war, den Lucas schon kannte, und es deshalb einfacher für sein würde, sich einzufinden für die paar Wochen.
Ich war gerade dabei, meine Sachen aus meiner Tasche zu räumen - natürlich nachdem ich den Stuhl nach Flüssigkleber oder ähnliches abgesucht hatte -, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie die Miya-Zwillinge das Klassenzimmer betraten. Während Osamu so gelangweilt wie immer aussah, hatte Atsumu ein selbstgefälliges Lächeln auf dem Gesicht. Er schien gar nicht zu bemerken, wie die Mädchen, an denen er vorbeilief, ihn mit ihren Blicken auszuziehen schienen. Oh bitte, konnte man es noch offensichtlicher machen?
Kurz bevor Atsumu sich auf seinen Platz schräg vor mir setzte, glitt sein intensiver Blick einmal über mein Gesicht und sogar über meinen Hals, bis zum Ansatz meiner Schuluniform. Und während ich ihn nur fragend anstarrte, lag in seinen Augen etwas wie Erleichterung fast schon. Als bemerkte, dass er mich angestarrt hatte und ich ihn mit gerunzelter Stirn musterte, wandte er schnell den Blick ab und setzte sich neben seinen verwirrt dreinschauenden Bruder.
Genau in diesem Moment kam auch schon unser Klassenlehrer rein - dicht gefolgt von Lucas.
Meine Augen blieben auf Atsumu, denn ich bezweifelte nicht, dass er jeden Moment nach vorne stürmen und dem Rothaarigen eine reinhauen würde. Aber als er Lucas sah, spannte sich nur sein kompletter Körper an. Und damit meinte ich wirklich sein kompletter.
Er saß wie festgefroren da, dass man hätte meinen können, er wäre eine Puppe. Seine Arme hatte er so dolle angespannt, dass ich befürchtete, seine Ärmel könnten durch seinen Bizeps gleich zerreißen. Als ich meinen Blick wieder zu Lucas wagte, sah dieser mich mit gerunzelter Stirn fragend an."Hört mal alle her. Wir haben heute einen neuen Schüler bei uns in der Klasse. Er wird für einige Wochen hier bei uns sein.", begann unser Lehrer die Stunde und wandte sich an Lucas. "Stell dich doch mal vor."
Ich war ihm dankbar, dass er langsam und deutlich sprach, damit Lucas auch wirklich überhaupt keine Probleme hatte, ihn zu verstehen.
Der Volleyballer nickte und drehte sich zur Klasse. "Freut mich, euch kennenzulernen. Meine Name ist Lucas Clarke und ich komme aus London. Ich wurde hierher eingeladen, um Volleyball zu spielen, und werde währenddessen mit euch in diese Klasse gehen.", stellte Lucas sich vor und ich musste leise kichern. Die Begrüßung hatte er schonmal überstanden. Und durch das leise Seufzen der Mädchen, als er durch die Tischreihen zu seinem ihm zugewiesenen Platz direkt neben mir ging, wusste ich schon, dass er hier gut zurecht kommen wird.
Warum hatte ich mir eigentlich so große Sorgen gemacht?
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Old Friends // (Atsumu x Reader)
Fanfic𝔸𝕥𝕤𝕦𝕞𝕦 𝕩 ℝ𝕖𝕒𝕕𝕖𝕣 𝕊𝕥𝕠𝕣𝕪 Nach dem Tod deines Vaters entscheidest du dich, nach London zu deinen Großeltern zu ziehen, um dort weiter deiner Leidenschaft dem Volleyball nachzugehen. Doch dafür musstest du deine beiden engsten Kindheitsf...