Kapitel 7: ungeplante Nachtwanderung

219 20 0
                                    

Nach Sport hatte ich keinerlei Motivation mehr für den restlichen Tag. Ich hatte keinen einzigen Ball gefangen, keinen Korb getroffen, aber dafür hatte ich drei Bälle in innerhalb von einem Spiel gegen den Kopf bekommen, wodurch ich gleich mal zum Gespött des ganzen Kurses wurde. Wie gerne wäre ich einfach gegangen, doch ich wollte nicht schwänzen. Also hielt ich tapfer noch die restlichen vier Stunden durch und machte mich anschließend in Ruhe auf den Weg nach Hause. Glücklicherweise war es nur eine Doppelstunde Kunst und eine Doppelstunde Informatik gewesen. Der Unterricht verlief sehr entspannt und niemand schien großartig Notiz von mir zu nehmen.

Sobald ich zuhause angekommen war erledigte ich erst mal noch den Abwasch, denn ich wusste, dass ich mich später nur wieder davor drücken würde. Das war zum Glück schnell erledigt. Hausaufgaben hatten wir glücklicherweise auch noch keine bekommen, somit konnte ich in Ruhe den zweiten Teil von die Tribute von Panem anfangen.

Als dann mein Vater nach Hause kam machte ich erst einmal eine Pause und ging zu ihm hinunter.

»Ich habe gute Neuigkeiten«, sagte er noch bevor ich ihn begrüßen konnte.

»In dem Elektronikladen drei Straßen weiter habe ich jetzt alles geklärt. Ich kann dort Arbeiten. Ab morgen kann ich ganz normal anfangen, sie freuen sich schon darauf. Dort verdient man auch richtig gut, da der Laden sehr gut besucht ist und sogar Leute von auswärts ihre Elektronischen Geräte dort kaufen.« Ich freute mich sehr für ihn und umarmte ihn gleich. Das waren wirklich gute Neuigkeiten. Wenn sie ihn dort nicht genommen hätten, dann hätte er sich nach etwas komplett anderem umsehen müssen und das wäre echt problematisch geworden.

Zur Feier des Tages machte ich zum Abendessen leckere Hausgemachte Burger nach dem Rezept meiner Mutter. Sie hatte diese Burger damals erfunden, da Sie sie auf eine ganz besondere Art zubereitete. Sie hätte sich sicherlich auch für Dad gefreut. Bei der Zubereitung lief mir eine Träne über die Wange als ich an sie dachte. Als mein Vater mich jedoch danach fragte schob ich es einfach auf die Zwiebeln, die noch unberührt neben mir lagen.

Wir verdrückten jeder einen ganzen Burger und teilten uns dann noch einen. So viel hatte ich lange nicht mehr gegessen, doch es hatte echt gut geschmeckt.

»Ab morgen koche ich dann abends nur noch für dich. Margaret hat mir das mit der Kantine heute alles erklärt und ich habe auch schon für die restliche Woche Essen bestellt«, teilte ich ihm noch mit, damit er sich nicht wunderte. Er freute sich für mich und erledigte dann wieder den Abwasch.

Ich ging nach oben in mein Schlafzimmer und las noch ein paar Stunden weiter. Kurz nach 21 Uhr war ich dann jedoch müde geworden, weshalb ich ins Bad ging, duschte und meine Schlaf Sachen anzog, welche aus einem zu großen Shirt und einer kurzen Jogginghose bestand. Ich ging noch einmal nach unten, um Dad eine gute Nacht zu wünschen und legte mich dann in mein schönes gemütliches Bett und schlief zum Glück sehr schnell ein.

Ich wurde durch ein klackendes Geräusch geweckt. Verwundet starrte ich auf meinen Wecker. Zum einen machte er sonst nicht solche Geräusche und zum anderen war es noch viel zu Dunkel dafür, dass es schon morgen sein sollte. Und ich hatte auch Recht. Als ich auf mein Handy sah zeigte es mir an, dass es gerade mal kurz nach Mitternacht war.

Ich erschrak, als erneut das Geräusch ertönte. Diesmal erkannte ich jedoch, von wo es kam. Vom Fenster. Doch dort war nichts. Vorsichtig stand ich auf und ging auf das Fenster zu. Als ich hinaus blickte konnte ich jedoch nicht erkennen. Ich schob das Fenster gerade hoch als mir ein Stein entgegen geflogen kam und nur knapp an mir vorbei ins Zimmer fiel.

»Avianna!«, ertönte eine Stimme von unten. Ich beugte mich ein kleines bisschen aus dem Fenster und erblickte Tobi.

»Was machst du denn hier?«, fragte ich entsetzt, versuchte aber so leise wir nur möglich zu sein. Mein Vater sollte von alldem besser nichts mitbekommen.

Avianna Hope - im Land der Wölfe | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt