Kapitel 37: Brandon Lightwood

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»Du kannst dir deine Frage sparen Avi, ich weiß genau was du wissen möchtest«, sagte Damien mit einem Grinsen im Gesicht und legte sich neben mich.

»Ich hatte sowieso vor es dir zu erzählen, denn du solltest unbedingt Bescheid wissen, bevor wir zu ihm gehen.« Ich nickte nur. Ich wollte ihn auf keinen Fall unterbrechen und hoffte einfach, dass er schon bald anfangen würde mir alles zu erzählen.

»Brandon ist keine sonderlich einfache Person«, begann er zu reden.

»Aber ich sollte lieber von vorne anfangen. Brandon ist Tobis Onkel...«

»Was?!« entfuhr es mir. Wieso wollte Tobi nicht mit seinem Onkel reden? War er denn so schlimm? Oder er hatte einfach schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht.

»Du weißt nicht viel über Tobis Familie, oder?«

»Nein, genau genommen weiß ich wirklich nichts über seine Familie. Ich weiß lediglich, dass sein Nachname Brik ist.« Damien nickte wissend uns schien seine Gedanken zu ordnen, um mir alles in einer sinnvollen Reihenfolge erzählen zu können.

»Genau genommen wohnt Tobi mittlerweile zum größten Teil in unserer Hütte. Eigentlich wohnt er bei seinen Großeltern, aber er redet darüber nicht gerne.« Ich fragte mich, was das Ganze mit seinem Onkel zu tun hatte, doch ich ließ ihn einfach weiterreden. Sicherlich hatte alles was er mir erzählte eine Bedeutung.

»Sein Onkel war schon immer anders gewesen. Brandon und Tobis Vater hatten sich schon als Kinder nie gut verstanden. Während Clayton, Tobis Vater, immer alles daransetzte, um anderen zu helfen sorgte Brandon sich nur im sich selbst. Das Ganze wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer und mittlerweile ist Brandon bei Tobi als Psychopath bekannt und einige Bewohner der Stadt haben diesen Namen für Tobis Onkel mit übernommen. Er ist allerdings keineswegs dumm, nur sehr hinterlistig und naja, er wirkt sehr gefühlskalt. Als Tobi dreizehn war machten Brandon, Clayton und Soraya, also Tobis Mutter, einen Ausflug. Tobi weiß bis heute nicht, wieso sie den Ausflug gemacht hatten, da sein Vater und sein Onkel zuvor nur wenig bis gar keinen Kontakt hatten. Warum seine Mutter mit sollte, konnte er sich auch nicht erklären. Brandon erzählt noch bis heute, dass er und die Briks von einer seltsamen Gestalt angegriffen wurden. Er wurde deswegen auch für drei Jahre in die Irrenastalt geschickt und wird von jedem Bewohner der Stadt gemieden.«

»Aber was ist mit seinen Eltern?«, fragte ich, nachdem Damien nicht weitersprach.

»Brandon hat sie zurückgelassen. Er hat sie sozusagen geopfert, um selbst fliehen zu können. Sie starben am Tatort durch mehrere Stichwunden, wovon allerdings einer jeweils in das Herz der beiden ging. Brandon wurde in die Irrenanstalt eingewiesen, da die Stiche eher auf einen normalen Messerangriff passten als auf eine seltsame Gestalt, über die es keine weiteren Informationen gibt. Brandon war nie in der Lage gewesen die Gestalten zu beschreiben. Wenn man ihn danach fragte, schrie er nur und schlug um sich. Während er schrie, wiederholte er immer wieder Worte wie Tod, Opferung und Wesen. Doch einmal da drehte er komplett durch. Das war in der Anstalt. Da brachte er einen Satz heraus und der lautete: Es wird wieder geschehen.

Daraufhin wurde er für ein paar Wochen in die geschlossene Station gebracht, da er sich nicht mehr beruhigte und auch die Pfleger angriff. Letztlich konnte ein Polizist ihn aus der Irrenanstalt herausholen, allerdings nur unter der Bedingung für ihn persönlich verantwortlich zu sein. Soweit ich weiß, kontrolliert der Polizist ihn und kommt einmal pro Woche bei ihm vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Es gab nie wieder irgendwelche Vorfälle mit Brandon, allerdings hat ihn seitdem auch niemand mehr gesehen.«

»Also weiß Tobi eigentlich gar nicht, was wirklich mit seinen Eltern geschehen ist?«, fragte ich vorsichtig. Das erklärte jedoch eindeutig seine Reaktion auf den Plan. Ich selbst würde meinen Onkel nach so einem Ereignis auch nicht wiedersehen wollen.

Avianna Hope - im Land der Wölfe | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt