Kapitel 36: Die Vermissten

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Mehrere Nachrichten Seiten berichteten über die vermissten und auch social Media Seiten wurden bei dem Thema verlinkt.

Da sich jedoch alle Artikel sehr ähnlich zu sein schienen begann ich einfach mit der ersten Seite, die mir angezeigt wurde.

Die Vermissten von Wolfstead

In der Nacht vom 26. Auf den 27. Juli verschwanden mehrere Jugendliche und junge Erwachsene in der Kleinstadt Wolfstead. Vereinzelte verschwanden auch am Tag, doch 27 der 30 Vermissten verschwanden in der Nacht. Wie das passieren konnte und welche Gründe es dafür gab sind noch unklar. Die Polizei versucht aktuell ein Muster und mögliche Motive des Täters/der Täterin zu erkennen, doch sie gibt dazu noch keine weiteren Informationen an.

Doch es gibt eine Frage, die sich sehr viele Menschen aktuell Fragen: Sind die 30 Vermissten noch am Leben?

Die Vorfälle versetzen die Bürger der Kleinstadt in Angst und Schrecken. Sie setzen nun all ihre Hoffnung in die Polizei.

In den meiste Artikeln standen nicht viele Informationen, auch keine Namen der Vermissten oder ähnliches. Trotzdem las ich sie alle Damien vor. Er war ebenfalls darüber enttäuscht, dass wir nur so wenig darüber im Internet fanden. Wir brauchten etwas das uns weiterhalf die Personen zu finden, doch dazu mussten wir sie auch erst einmal erkennen können und so ganz ohne Informationen würde das schwierig werden.

Seufzend klappte ich meinen Laptop zu. Fürs erste musste ich es aufgeben. Es gab keinerlei Informationen, also mussten wir wohl vorerst auf weitere Ergebnisse der Polizei warten.

Bevor Damien und ich uns in mein Bett legten wünschte ich meinem Vater noch eine gute Nacht und entschuldigte mich erneut bei ihm. Die Schuldgefühle nagten an mir und es schien, als wollten sie Teile meiner Seele auffressen. Dad hatte sich einfach nur Sorgen gemacht und ich war nicht dagewesen. Ich hätte mich zumindest nochmal bei ihm melden sollen. Was, wenn er die Polizei deswegen gerufen hätte?

»Mach dir keine Sorgen wegen deinem Vater. Er weiß doch jetzt, dass es dir gut geht«, sagte Damien, der bereits nur in Boxershorts gekleidet auf meinem Bett saß. Ich seufzte und setzte mich zu ihm. Er hatte Recht, die Sache war nun geklärt.

Ich zog mich in meinem Bad noch schnell um und schlüpfte in eine hellblaue Shorts und ein schwarzes Top. Meine Haare kämmte ich nochmals durch und ging dann wieder zurück. Damien hatte sich in der Zeit schon zugedeckt und schien sogar schon eingenickt zu sein. Er lag auf dem Bauch, die Hände um das zweite Kopfkissen geschlungen, welches ich ihm zuvor noch gegeben hatte. Da die Decke nur bis zu seiner Hüfte hochgezogen war konnte ich einen guten Blick auf seine Rückenmuskulatur und seine unglaublichen schönen Schultern werfen. Sicherlich hatte er lange und hart dafür trainiert, um nun so auszusehen.

Ich legte mich zu ihm und deckte mich ebenfalls zu. Sein Gesicht war von mir abgewandt, doch ich hörte seine tiefen Atemzüge, woraus ich schloss, dass er wirklich eingeschlafen war. Ich legte meinen Arm um seine Taille und gab ihm einen Kuss in den Nacken. Ich sah, wie er an der Stelle eine Gänsehaut bekam, doch er wurde davon nicht wach. Schließlich legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und schloss ebenfalls meine Augen. Meine Gedanken kreisten noch eine ganze Weile umher, doch schließlich beruhigte mich das gleichmäßige Atemgeräusch Damiens so sehr, dass ich an seine warme Haut geschmiegt einschlief.

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Starker Regen prasselte gegen mein Fenster und als klang, als würden kleine Steine dagegen schlagen. Ich stand auf und lief einmal zu meinem Fenster. Die Straßenlaterne erhellte einen kleinen Bereich von draußen, doch ansonsten war es Stockfinster. Da es auch bewölkt war konnte man keinerlei Sterne sehen. Nicht einmal den Mond konnte man sehen. Durch den strömenden Regen war es noch schwieriger etwas von draußen zu sehen, weshalb ich mich wieder auf mein Bett setzte. Damien lag mittlerweile auf der Seite, doch sein Gesicht hatte er immer noch von mir abgewandt. Vorsichtig legte ich meine Hand an seinen Rücken. Seine Haut war kälter als sonst, weshalb ich sofort die Decke hochzog, um ihn bis zu den Schultern damit zu bedecken.

Avianna Hope - im Land der Wölfe | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt