Kapitel 44: Überraschung

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»Hallo, Avianna. Wie war die Schule heute?«, fragte mein Vater und schloss mich in die Arme.

»Oh, ähm, sehr schön. Mrs Turner hat mich gelobt, weil ich in Mathe so gut bin«, flunkerte ich. Allerdings war es nicht ganz gelogen. Anfangs hatte sie mich wirklich gelobt, doch nun war ich schon lange nicht mehr in der Schule gewesen und aufgrund der aktuellen Ereignisse hatte ich so gut wie keine Aufgaben mehr gemacht. Es würde ziemlich lange dauern das alles nachzuholen, das wurde mir in dem Moment erstmal richtig bewusst.

»Das freut mich mein Schatz. Es ist schön zusehen, dass du hier so gut angekommen bist.« Ich versuchte mich an einem Lächeln und nickte.

»Wie dem auch sei. Ich habe deine Überraschung für dich. Kommst du dazu bitte runter? Und zieh dir bitte etwas schickes an.« Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben, doch darauf ging er nicht ein.

Er wollte gerade mein Schlafzimmer verlassen, als er innehielt und sich zu mir umdrehte.

»Wieso riecht es hier eigentlich nach Hund?« Erschrocken starrte ich ihn an. Ich brauchte eine Ausrede, und zwar sofort!

»Hund, was meinst du?«, stellte ich mich ein wenig dumm.

»Es riecht als wäre ein Hund hier gewesen.«

»Achso, das sind sicherlich meine Klamotten. Melodie, meine Freundin, von der ich dir erzählt habe, hat einen Hund. Ich werde die Sachen am Wochenende noch waschen.« Glücklicherweise glaubte er mir das und verließ mein Zimmer. Erst als wir hörten, wie er seine Küche betrat atmeten wir erleichtert auf.

Melodie und Akay kamen aus ihren Verstecken hervorgekrochen und Damien kletterte durch mein Fenster wieder ins Zimmer.

»Gut reagiert. Die Ausrede war echt klasse«, lobte mich Melodie und klopfte mir leicht auf die Schulter. Ich grinste sie nur schief an und ging dann zu meinem Kleiderschrank.

»Er hat gesagt ich soll mich schick anziehen. Was würdest du nehmen?«, fragte ich Melodie und deutete auf meinen Kleiderschrank.

»Damien, du verschwindest mit Akay mal ins Wohnzimmer und ich helfe Avi mal.« Sie scheuchte die beiden nach draußen und machte dem protestierenden Damien die Tür vor der Nase zu.

»Also dann hübschen wir dich doch mal ein bisschen auf. Um deine Haare und ein leichtes Makeup kümmere ich mich auch.«

Sie durchwühlte meinen Kleiderschrank. Kombinierte mehrere Röcke und Blusen, Jeans mit einem Spitze Oberteil und verwarf diese Pläne dann wieder. Ungeduldig wippte ich auf meinen Füßen auf und ab und betrachtete die jeweiligen Outfits. Schließlich hielt sie ein dunkelblaues Kleid in der Hand und strahlte begeistert. Ich mochte das Kleid. Es hatte mittellänge Ärmel aus Spitze und das Oberteil glitzerte sehr schön. Der Rock fiel sehr schön und ließ meinen Körper sehr ästhetisch wirken.

»Das ziehst du an!« Sie reichte mir das Kleid und suchte aus meinem Schrank die passenden dunkelblauen Absatzschuhe heraus und stellte sie mir vor die Füße.

»Zieh das schonmal an. Ich hole mal Makeup und etwas für deine Haare.« Schnell verschwand sie und ließ mich alleine in meinem Schlafzimmer zurück. Ich tat jedoch was sie sagte und zog meine Jeans sowie mein Shirt aus. Als ich nur noch in Unterwäsche dastand steckte ich meinen Kopf aus der Tür und sah mich um. Da niemand zu sehen war ging ich schnell zu Melodie ins Bad, um mich nochmal kurz frisch zu machen. Ich wusch meine Gesicht und meine Achseln und sprühte mich dann nochmal mit etwas Deo ein.

»Und jetzt Abmarsch nach drüben mit dir!«, scheuchte sie mich wieder zurück. Damien hatte mich zwar schon nackt gesehen, aber ich wollte gerade nicht, dass er mich so sah. Melodie folgte mir und half mir im Zimmer dabei das Kleid anzuziehen. Das Kleid lag eng an und betonte damit meine Figur. Die Schuhe zog ich mir selbst an, während Melodie meine Schminksachen auf dem Schreibtisch ausbreitete.

Avianna Hope - im Land der Wölfe | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt