Levi POV
Amüsiert über Inspektor Milan legte ich mein Handy weg und öffnete die Überwachungsapp auf meinem Handy. Sophie rührte sich nicht mehr. Auch sprechen tat sie nicht mehr. Seit ich ihr erzählt hatte, dass ich Liliane weggebracht hatte war ich nicht mehr unten gewesen. Ich durfte ihr gegenüber nicht weich werden, nicht solange das noch nicht vorbei war. Mein Verhalten hatte sie gebrochen, aber mit viel Zuneigung und Zeit würde ich das wieder hinkriegen. Allerdings konnte ich nicht solange warten damit sie selbstständig trank und etwas aß, deshalb musste ich sie zwingen. Seufzend ging ich runter in die Küche, schnitt einen Apfel in mundgerechte Stücke und nahm diese zusammen mit einer Flasche Wasser mit in den Keller. Sophie hob nicht einmal den Kopf, als ich in den Raum betrat. Innerlich fluchte ich, denn das hatte ich definitiv nicht gewollt. „Was willst du?“, fragte Sophie und ich erschrak, denn ihre Stimme klang sehr gebrochen. Angespannt ging ich zu ihr und zwang sie mich anzusehen. Ihre Augen hatten ihren Glanz verloren und wirkten leblos. „Du musst etwas trinken und essen“, meinte ich kühl und sie lachte freudlos auf. „Wieso? Ist doch nur verschwendet“, erwiderte sie abweisend. „Du wirst jetzt essen und trinken!“, sagte ich entschieden und hielt ihr ein Stück Apfel an den Mund. Leider weigerte sie sich zu essen und seufzend zwang ich ihren Mund auf um den Apfel reinzutun. Danach hielt ich ihn ihr zu, damit sie den Apfel nicht wieder ausspucken konnte. Widerwillig kaute und schluckte sie das Stück. „Na also, geht doch. Muss ich dich weiter zwingen oder schaffst du das alleine?“, fragte ich sie spöttisch. Sie antwortete nicht, aber als ich ihr wieder ein Stück hinhielt aß sie es freiwillig.Erst als sie auch die Flasche Wasser leer getrunken hatte war ich zufrieden. „Braves Mädchen“, lobte ich sie und sie schnaubte abfällig. Ein paar Reaktionen konnte ich ihr scheinbar noch immer entlocken, immerhin. „In ein paar Tagen hast du es überstanden, dann kann ich dich wieder abhängen“, teilte ich ihr mit und sie streckte mir doch tatsächlich die Zunge raus. „Verpiss dich!“, zischte sie und ich verdrehte die Augen. „Aber wir haben doch soviel Spaß zusammen“, erwiderte ich spöttisch. „Ja…total lustig…“, widersprach sie abweisend. „Wir sehen uns später wieder, du willst scheinbar alleine sein“, meinte ich schulterzuckend und nahm den Teller sowie die leere Flasche mit nach oben. Dass sie auf mich reagierte gab mir Hoffnung, dass sie wieder etwas wie früher werden konnte, mit viel Zeit, Zuneigung und einem anderen Ort. Den Teller und die Flasche stellte ich in der Küche ab und ging dann hoch in mein Arbeitszimmer.
Morgen oder Übermorgen würde ich Sophies Tod inszenieren und ein oder 2 Wochen später würde ich vorgeben, dass mich zu vieles an sie erinnerte und ich wegzog, dass ich aber dabei Sophie mitnehmen würde, würde niemand mitbekommen. Wohin ich mit ihr ziehen würde wusste ich schon, denn was Sophie nicht wusste, das Ferienhaus in dem wir im Sommer waren, war nicht gemietet gewesen, ich hatte es davor gekauft. Damals hatte ich zwar nicht geplant, dass es so enden würde, aber ich hatte geplant gehabt dort öfter mit Sophie zu sein, deshalb hatte ich es gekauft. Vielleicht würde der Ort Sophie helfen, schließlich verband sie damit nur positive Erinnerungen. Seufzend fing ich an die Strecke zu planen. Da wir durch mehrere Länder fuhren und somit mehrere Grenzen passieren mussten überlegte ich, wie genau ich Sophie transportieren sollte, da es eventuell Passkontrollen geben könnte. Ein paar Betäubungsspritzen hatte ich noch, vielleicht könnte ich sie betäuben und dann im Kofferraum mitnehmen. Da die Strecke ca. 1300 km betrug, würde ich es nicht schaffen, alles am Stück zu fahren, dass wusste ich, aber es sollte kein Problem sein unterwegs ein billiges Hotel oder Motel zu finden, bei dem nicht so darauf geachtet wurde, wer dort ein- und ausging. Ein paar Sachen von Sophie hatte ich ja noch da und mehr würde ich ihr dann kaufen, denn aus ihrem Haus konnte ich nicht noch mehr Sachen von ihr holen, das wäre zu verdächtig. Eine Fähre musste ich dann noch buchen, wenn ich wusste, wann genau ich fahren würde, aber jetzt machte es noch keinen Sinn. Mein Haus würde ich aber vermutlich nicht verkaufen, man konnte nie wissen, ob ich es nicht vielleicht noch brauchen würde. Designaufträge konnte ich auch in Dänemark noch erledigen, dafür war ich ja nicht an einen Ort gebunden. Seufzend fuhr ich mir mit zwei Händen übers Gesicht, fuhr dann meinen PC runter und ging ins Bett. Letzte Nacht hatte ich kaum geschlafen, deshalb würde ich es jetzt nachholen oder es zumindest versuchen.
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You belong (to) Me
Mystery / ThrillerSophie, ein 18-jähriges Mädchen, hilft Scotland Yard ab und zu bei schwierigeren Fällen. Diesmal geht es um einen Fall bei dem junge Erwachsene zwischen 18 und 19 Jahren entführt und schließlich Tod aufgefunden werden. Dieser Fall lässt Sophie verzw...