#Kapitel 36

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Sophie POV
Schluchzend lag ich unter der Decke, hatte die Knie dicht angezogen und den Kopf zwischen den Armen vergraben. Levi hatte es wirklich getan. Anfangs dachte ich noch, er würde Scherzen, aber nein, er hatte mich wirklich vergewaltigt. Wie konnte er das tun? Asha hatte sich zu mir unter die Decke gelegt und miaute leise. „Wir müssen hier weg, Asha. Wir können hier nicht bleiben“, wisperte ich und sie miaute zustimmend. „Glaub nicht, dass ich dich je wieder gehen lasse!“, knurrte Levi plötzlich und entzog mir die Decke. Ich erstarrte und Asha verkroch sich unter meinen verschränkten Armen. Levi legte sich hinter mich und nahm mein rechte Hand in seine. Er schob einen Ring über meinen Finger und ich keuchte entsetzt auf. „Ich freue mich so auf morgen, Sophie“, murmelte er und ich wimmerte. „Wir werden morgen heiraten Sophie. Ein alter Bekannter von mir ist Standesbeamter und wird morgen extra für uns länger geöffnet haben. Er kennt die grobe Situation und weiß, dass du vermutlich nicht ganz freiwillig unterschreiben wirst“, erklärte er mir erfreut und ich schüttelte verzweifelt den Kopf. „Oh doch Sophie. Und morgen wenn wir dann wieder daheim sind werde ich dich nochmal gut fühlen lassen“, hauchte er mir ins Ohr und ich schluchzte.

Das schlimme an dem, was Levi mit mir getan hatte, was, dass er dafür gesorgt hatte, dass es mir gefiel. Mein Körper hatte absolut positiv auf seine Berührungen reagiert und mich damit nur noch mehr verstört. „Bringen wir dich mal ins Bad und baden dich“, meinte er und stand auf. „Nicht…ich will nicht…“, schluchzte ich, aber er hob mich hoch. Asha sperrte er aus dem Bad aus und ignorierte ihr trauriges miauen. Er stellte mich auf dem Boden ab und ließ warmes Wasser in die Badewanne laufen. Dazu leerte er noch Badezusatz welcher das Wasser schäumen ließ. Als ich aus dem Bad flüchten wollte hielt er mich fest und setzte mich in der Badewanne ab. Ich ließ ihn mich waschen, denn ich wollte es einfach so schnell wir möglich hinter mir haben, damit er mich in Ruhe ließ. Als er zufrieden war ließ er das Wasser ab, hob mich aus der Wanne und trocknete mich ab. Laufen war nicht sehr angenehm, ich spürte, dass ich wund war. Allerdings musste ich auch nicht laufen, Levi trug mich. Asha floh vor Levi und versteckte sich unter dem Bett. Hätte ich doch nur auf ihre Instinkte vertraut. Sie hatte ihn gefürchtet und ich Idiotin habe darauf nicht geachtet. Levi setzte mich vorsichtig auf dem Bett ab und zog mir einen Pulli, Wollsocken, Unterhose und eine Jogginghose an.

„Und jetzt musst du etwas essen, du hast heute Nacht viel Energie verbrauch.“ Mit diesen Wort hob er mich wieder hoch und trug mich runter in die Küche, wo er mich auf einen Stuhl setzte. Asha war uns gefolgt und rieb nun ihren Kopf an meinem Bein. Ich hob sie hoch und drückte sie an mich. Pfeifend machte Levi Spiegeleier mit Speck und stellte mir einen Teller vor die Nase, bevor er sich wieder umdrehte und sich eine Portion machte. Lustlos aß ich das Spiegelei und Asha klaute sich ein Stück Bacon von meinem Teller. Das zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht und ich kraulte sie hinter den Ohren. Eines der beiden Spiegeleier bekam ich herunter, das andere nicht. „Fängt das schon wieder an, Sophie?“  fragte Levi augenrollend und schob den Teller wieder näher an mich, bevor er sich mit seinem Teller gegenüber von mir hin setzte.

„Was willst du heute machen, Sophie?“, fragte er mir nach dem Essen und ich seufzte. „Ich will meine Ruhe“, murrte ich und er seufzte. „Alleine lasse ich dich bestimmt nicht, Sophie. Du bist zu Fluchtgefährdet“, erwiderte er und räumte die Teller in die Spülmaschine. Grummelnd stand ich auf und ging auf die Terrasse. Das Brennen zwischen meinen Beinen ignorierte ich. Auf der Terrasse setzte ich mich auf einen Stuhl und starrte auf das Meer. Asha lag schnurrend auf meinem Schoß und ich streichelte sie abwesend. Levi hatte mir doch versprochen, mich nicht zu vergewaltigen, er hatte es mir fest versprochen und jetzt hatte er das gebrochen.

Dadurch, dass ich erst spät eingeschlafen bin, hatte ich länger geschlafen und es war nun bereits nach zwei Uhr Mittags. Glücklicherweise ließ Levi mich in Ruhe, er beobachtete mich nur vom Wohnzimmer aus, was aber schon genug störte. „Wir finden einen Weg hier weg, Asha. Irgendeinen Weg finden wir“, wisperte ich und sie miaute zustimmend. „Und keine Sorge, ich lasse dich nicht bei dem Verrückten, das hast du nicht verdient“, versprach ich ihr leise und plötzlich spürte ich einen festen Griff in meinen Haaren. „Denk nicht mal an Flucht! Ich lasse dich nie wieder gehen!“, knurrte Levi wütend und zerrte mich zurück ins Haus. Ich wimmerte auf und sah fassungslos zu, wie er die Terrassentüre abschloss und den Schlüssel einsteckte. Er zog mich aufs Sofa und hielt mich feste an sich gedrückt. Asha verkroch sich unterm Sofa und Levi lächelte. „Kluges, Kätzchen“, murmelte er und küsste mich brutal. Ich stemmte meine Hände gegen seinen Oberkörper, aber natürlich kam ich nicht gegen ihn an. „Oh Sophie, ich kann einfach nicht genug von dir bekommen“, murmelte er, legte mich unter sich auf das Sofa und schob meinen Pulli nach oben. Ängstlich hielt ich seine Hände fest und er sah mich an. „Lass los, Sophie“, sagte er ruhig, aber dennoch bestimmt. „Lass meine Hände los!“, knurrte er nun und riss sich los. Mit einer Hand drückte er meine Handgelenke über meinem Kopf zusammen und schob seine freie Hand unter meinen Pulli. Wimmernd schloss ich die Augen und hoffte einfach, dass es schnell vorbei sein würde.

Levi zog seine Hose wieder an und deckte mich zu. „Lass dich einfach darauf ein, Sophie, dann geht es dir besser“, meinte er und ging in die Küche. Asha versuchte zu mir aufs Sofa zu kommen, aber weil sie es nicht schaffte hob ich sie hoch. Sie schmiegte sich an mich und ich schloss traurig die Augen. Levi zerstörte mich. Immer wenn ich dachte, jetzt war alles gut, versaute er es wieder. „Worauf hast du heute Lust, Sophie?“, fragte Levi mich und ich schnaubte nur. „Entscheide du doch, machst du doch eh bei allem“, antwortete ich spöttisch. Plötzlich kniete er neben dem Sofa und griff feste in mein Haar. „Sei vorsichtig mit dem, was du sagst. Noch habe ich gute Laune“, warnte er mich und ich wimmerte. „Also, was willst du essen?“, fragte er mich und  ließ meine Haare los. „Ich habe keinen Wunsch, wirklich nicht…“, wisperte ich und er seufzte. „Gut, dann gibt es Lasagne“, entschied er und ging wieder in die Küche.

Sollte er doch machen was er wollte, er entschied alles, also brauchte er mich gar nicht fragen. Mir gehörte nichts mehr, nicht mal mehr mein eigener Körper. Traurig sah ich Asha an, welche sich schnurrend an mich kuschelte. Nach einiger Zeit kam Levi wieder her, setzte sich aufs Sofa und zog mich an sich. Asha versteckte sich wieder unter dem Sofa und Levi schmunzelte. „Schön, dass ich scheinbar mein Revier markiert habe“, meinte er zufrieden. „Asha muss noch fressen, sie hat heute noch nichts bekommen“, wisperte ich und wollte aufstehen, aber Levi hielt mich fest. „Wenn du isst, bekommt sie auch was“, erwiderte er ruhig und ich erstarrte. „Irgendwie muss ich dich dazu bringen, dass du isst und da ich weiß, dass du nie zulassen würdest, dass sie wegen dir leiden muss, machen wir es so“, meinte er entspannt und ich ballte die Hände zu Fäusten.

Ich verachtete Levi. Der Teil, der wirklich noch etwas für ihn empfunden hatte, war heute Nacht gestorben, qualvoll gestorben. Levi fuhr mit seinen Händen meinen Körper entlang und ich schloss die Augen. Er konnte doch nicht schon wieder wollen. Allerdings fühlte es sich genau danach an. Ich stellte mich schon mal darauf ein, aber der Wecker des Backofens für die Lasagne rettete mich. Enttäuscht stand Levi auf und ging in die Küche. Ich stand ebenfalls auf, zog aber erst meine Kleidung an, bevor ich in die Küche ging. Asha folgte mir und ich füllte ihren Napf auf. „Ich esse auch Levi, versprochen“, sagte ich, als er mich kritisch ansah. „Gut, sonst bekommt sie morgen kein Frühstück“, erwiderte er und stellte die Lasagne auf den Tisch. Seufzend setzte ich mich auf meinen Platz und sah ihn entsetzt an, als er mir ein großes Stück Lasagne auf den Teller tat, allerdings war seines noch größer. Lustlos stocherte ich in der Lasagne, aber Levis kritischer Blick ließ mich dann doch essen, auch wenn ich es eher herunterwürgte. Nach dem Essen verschwand ich mit Asha nach oben und legte mich ins Bett. Als Levi ins Schlafzimmer kam stellte ich mich schlafend, damit er mich in Ruhe ließ. Er legte sich hinter mich und zog mich dicht an sich. Schlaf fand ich in dieser Nacht nicht.

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