Levi POV
Sophie schlief friedlich in meinen Armen und ich seufzte lautlos. Sie war definitiv nicht begeistert über die Handschelle gewesen, aber es ging nicht anders. Das Betäubungsmittel hatte ihr nicht wirklich Ruhe gegeben, es hatte sie im Prinzip nur ruhiggestellt, deshalb musste sie jetzt so schlafen. Mich selbst mied der Schlaf leider, und das obwohl ich eigentlich echt müde war, aber einschlafen ging nicht, dazu war ich innerlich zu unruhig. Die Gefahr, dass Sophie mir hier doch noch irgendwie weglief war zu groß, dabei wusste ich, dass das nicht ging, da ich die Handschelle so eng gemacht hatte, dass sie sich nicht befreien konnte. Morgen hatte wir noch einmal so 7 oder 8 Stunden Fahrt vor uns, die Sophie wieder zum Großteil im Kofferraum verbringen musste. Bisher wurde ich zwar noch nicht wirklich kontrolliert, aber da Sophie als tot galt konnte sie natürlich nicht neben mir im Auto sitzen, deshalb wäre es ungünstig, sollten wir an der Grenze in eine Passkontrolle geraten.Genervt stand ich auf und ging in das kleine Bad. Eine schöne warme Dusche würde mir sicherlich helfen, mich zu entspannen. Nur leider gab es kein warmes Wasser. Deshalb hatte Sophie vorhin so gezittert, ich hatte mich schon gewundert. Naja, dann eben eine kalte Dusche. Frisch geduscht und angezogen legte ich mich wieder neben Sophie, die sich komplett in die Decke gewickelte hatte. Schmunzelnd legte ich meine Arme um mich und schloss die Augen. „Du wirst immer bei mir blieben, nicht wahr, kleines?“, flüsterte ich und schlief endlich ein.
Am nächsten morgen wurde ich von meinem Wecker geweckt und Sophie verkroch sie murrend weiter in der Decke. Ich schmunzelte über ihr Verhalten und stand auf. Damit Sophie noch etwas schlafen konnte zog ich mich so leise wie möglich um und packte unsere Sachen zusammen. Da die Decke, in die Sophie sich gekuschelt hatte, meine eigene war konnte ich sie so hochheben und zum Auto tragen. Es war etwas kompliziert den Kofferraum zu öffnen, aber es ging, ohne, dass ich Sophie ablegen musste. Vorsichtig legte ich sie in den Kofferraum und versteckte sie dann wieder hinter den Taschen und Koffern. Sie sah so friedlich aus beim schlafen, dass es mich wunderte, dass sie, wenn sie wach war so widerspenstig war. „Wir bekommen dich schon wieder hin, versprochen“, flüsterte ich und schloss den Kofferraum, nachdem ich auch die Tasche noch reingestellt hatte. Dann ging ich zur Rezeption, gab den Schlüssel ab und zahlte. Danach ging ich zurück zum Auto und stieg ein. Seufzend fuhr ich los und auf die Autobahn. Wir würden noch etwas unterwegs sein und ich hoffte stark, dass es keinen Stau geben würde, ich wollte endlich ankommen. Und auch für Sophie war es besser, wenn wir endlich ankommen würden, denn das sie im Kofferraum eingesperrt war, konnte auch nicht so gut für ihre Psyche sein.
Fast 8 Stunden später parkte ich neben dem Haus und stieg auf. Ich streckte mich einmal und war froh, endlich da zu sein. Glücklicherweise wurde ich weder kontrolliert noch gab es einen großen Stau auf der Autobahn. Sophie hatte immer noch nicht gesprochen, aber das würde schon noch werden. Ich öffnete den Kofferraum und half Sophie auszusteigen. Sie wickelte die Decke enger um sich und schaute sich zögerlich um. „Sieh dich ruhig etwas um, abhauen kannst du sowieso nicht“, meinte ich und strich ihr über den Kopf. Als sie das Haus erblickte erstarrte sie und ihr entwich ein Schluchzen. Fassungslos sah sie mich an und ich ging zu ihr. „Shh, schon gut. Jetzt wird alles besser. Du musst nicht mehr im Keller bleiben. Hier kennt uns niemand und wir haben ja eh kaum Nachbarn“, meinte ich und sie schüttelte nur den Kopf. „Komm schon, Sophie. Schließ auf, ich trag die Sachen rein“, forderte ich sie sanft auf und gab ihr den Schlüssel. Zögerlich ging sie die Veranda hoch und schloss die Türe auf. Sie betrat das Haus langsam und ich schnappte mir die ersten Sachen um sie reinzutragen. Sophie stand vor der großen Glasfront und starrte auf das Meer. Eine Hand hatte sie an die Glasscheibe gelegt und die Decke hatte sie fallengelassen. Ich beschloss sie erstmal in Ruhe zu lassen, damit sie sich daran gewöhnen konnte. Nach und nach trug ich unsere Sachen rein und war damit auch recht schnell fertig. Nachdem ich das Auto abgeschlossen hatte ging ich rein, schloss die Haustüre hinter mir und ging zu Sophie.Noch immer stand sie an der Glasfront und hatte sich nicht bewegt. „Sophie“, sprach ich sie vorsichtig an, da ich mir doch langsam Sorgen machte. Sie zuckte stark zusammen und drehte sich zu mir um. Sie hatte Tränen in den Augen und plötzlich gaben ihre Beine nach. Sofort war ich bei ihr und drückte sie an mich. „Es ist alles gut, du weißt am besten, dass es hier keinen Keller gibt, in den ich dich sperren kann“, murmelte ich und setzte mich mit ihr auf den Boden. Zusammen sahen wir nach draußen auf das Meer und Sophie entspannte sich langsam. In nicht mehr ganz zwei Wochen war Weihnachten und ich hoffte, dass es Sophie bis dahin besser ging. Plötzlich knurrte ein Magen und ich konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es nicht meiner war. Beschämt schaute Sophie weg, als ich sie ansah. Lächelnd stand ich auf und ging in die Küche. Auf dem Weg hierher war ich noch kurz einkaufen gewesen und machte nun Nudeln mit Tomatensoße, zu mehr war ich nicht motiviert. Die Fahrt hatte mich ziemlich geschlaucht und ich war froh, bald ins Bett zu können und keine Angst zu haben, dass Sophie entdeckt werden könnte.
Apropos Sophie, nach ihr sollte ich auch nochmal schauen. Sobald die Nudeln kochten und die Soße fertig war ging ich ins Wohnzimmer. Sophie saß noch immer dort, wo ich sie zurückgelassen hatte. Seufzend ging ich zu ihr und half ihr auf. „Sophie, was ist denn? Seit wir hier sind bist du noch ruhiger als sonst“, fragte ich besorgt. Sie schüttelte nur den Kopf und klammerte sich in meinen Pulli. „Du wirst sehen, morgen sieht das alles schon ganz anders aus“, meinte ich und sie folgte mir in die Küche, als der Wecker für die Nudeln piepte. Während ich mich um die Nudeln kümmerte deckte Sophie den Tisch. Während dem Essen schaute Sophie immer wieder nach draußen und ich beschloss, sie erstmal noch im Auge zu behalten. Vielleicht spielte sie ihre psychische Abwesenheit nur vor um den besten Augenblick zur Flucht zu suchen, aber ich würde Sophie nie wieder gehen lassen und wenn ich sie jede Nacht anketten musste, dann würde ich das tun.
„Sophie, du weißt, dass Flucht nichts bringt. Ich werde dich immer wieder einfangen“, stellte ich nochmal klar und sie nickte nur. „Wo…soll ich denn hin? Ich bin…doch…tot…“, wisperte sie plötzlich und sackte bewusstlos zur Seite. Schnell fing ich sie auf und sah sie verwundert an. Sophie hatte gesprochen, sie hatte wirklich gesprochen, das erste mal seit zwei Wochen. „Siehst du, es geht dir schon besser. Bald wirst du wieder ganz die alte sein“, meinte ich zufrieden und hob sie hoch. Ich trug sie hoch ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett, welches aber noch nicht bezogen war, das würde ich noch erledigen. Zufrieden mit der Entwicklung ging ich runter in die Küche und verstaute die Reste im Kühlschrank, aufräumen würde ich morgen. Wieder oben im Schlafzimmer holte ich frische Bettwäsche aus einer Tasche und bezog das Bett, wobei ich Sophie kurzzeitig auf den Boden legen musste, aber ich legte sie auf die bereits bezogene Bettdecke. Sie grummelte etwas und drehte sich auf die andere Seite. Schmunzelnd bezog ich das Bett fertig und legte sie dann wieder auf das Bett. Im Schlaf schnappte sie sich das Kissen und drückte es an sich. So sah sie wirklich niedlich aus und ich streckte mich einmal. Vielleicht würde sie morgen tatsächlich mehr mit mir reden, ich hoffte es zumindest. „Wir werden es morgen sehen“, murmelte ich und zog mich bis auf die Boxershorts aus, bevor ich mich zu ihr legte. Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren und schlief ziemlich schnell ein.
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Misterio / SuspensoSophie, ein 18-jähriges Mädchen, hilft Scotland Yard ab und zu bei schwierigeren Fällen. Diesmal geht es um einen Fall bei dem junge Erwachsene zwischen 18 und 19 Jahren entführt und schließlich Tod aufgefunden werden. Dieser Fall lässt Sophie verzw...