Nobody POV
Inspektor Milan saß zusammen mit Sophies behandelndem Arzt in einem Raum und sie sprachen über ihren Zustand. „Miss Skye muss sich erst erholen. Sie weiß nicht, was alles passiert ist, es wäre ein Schock für sie, das könnte sie vielleicht nicht verkraften“, meinte Dr. Hansen. „Aber sie fragt jetzt schon. Es dauert nicht lange, bis sie merkt, dass sie gar nicht mehr in London ist. Sie schöpft schon jetzt Verdacht, dass etwas nicht stimmt“, erwiderte Inspektor Milan. Plötzlich rannte Asha ins Zimmer und miaute kläglich. Sofort sprangen die beiden Männer auf und folgten der aufgeregten Asha in Sophies Zimmer. Fluchend schob der Inspektor den Tisch zur Seite und Dr. Hansen rief Verstärkung. Sophies Herz schlug unregelmäßig und setzte plötzlich sogar aus.Asha miaute kläglich und wollte unbedingt zu Sophie, aber Inspektor Milan hielt sie fest. Dass das kleine Kätzchen ihm seine Hand zerkratzte und versuchte ihn zu beißen, ignorierte er. Sophie wurde wiederbelebt, aber da die Gefahr bestand, dass ihr Herz wieder aufhören würde zu schlagen, sollte dauerhaft jemand bei ihr im Zimmer bleiben um sofort handeln zu können, falls etwas war. Inspektor Milan meldete sich freiwillig und setzte sich auf einen Stuhl, neben das Bett in dem Sophie saß. Asha setzte er auf dem Bett ab und sie kletterte auf Sophie um sich auf ihrer Brust zusammenzurollen. Das kleine Kätzchen wog so wenig, dass das kein Problem war. Nachdenklich beobachtete der Inspektor Sophie und überlegte, wie man ihr das Geschehene am schonendsten beibringen konnte. Angespannt fuhr er sich mit zwei Händen übers Gesicht und verschränkte die Arme dann vor der Brust. Asha hob miauend den Kopf und sah den Inspektor an. „Du machst dir auch Sorgen, nicht?“, fragte er leise und stand auf. Er streichelte Asha nachdenklich.
Auf einmal hörte Sophie auf zu atmen und der Inspektor rief sofort nach Hilfe. Sofort kam Dr. Hansen mit einer Schwester rein. Der Inspektor schnappte sich Asha, die sich sofort wieder wehrte. Mit Asha verließ Adrian Milan den Raum um nicht im Weg zu stehen. Das kleine Kätzchen miaute herzzerreißend und kratzte an seiner Hand. „Beruhig dich. Du darfst ja gleich wieder zu Sophie, aber momentan wären wir beide nur im Weg“, versuchte er Asha zu erklären, aber sie miaute immer noch verzweifelt. Nach einer gefühlten Ewigkeit wank Dr. Hansen den Inspektor wieder in das Zimmer, aber was er dann sah erschreckte ihn.
„Miss Skye ist ins Koma gefallen. Was genau es ausgelöst hat wissen wir nicht, aber wir hoffen stark, dass sie bald wieder aufwacht“, erklärte Dr. Hansen. Vorsichtig setzte Inspektor Milan Asha auf dem Bett ab und sie miaute traurig. Sie schmiegte sich ganz dicht an Sophies Hals und der Inspektor beobachtete das nachdenklich. „Ist sie soweit stabil?“, fragte er Dr. Hansen. „Ja, sie ist stabil und da wir rechtzeitig handeln konnten sollte sie keine bleibenden Schäden davontragen“, erklärte dieser und der Inspektor atmete erleichtert auf. „Ich lasse sie jetzt mal alleine. Rufen sie mich, falls sie noch Fragen haben sollten“, erklärte Dr. Hansen und verließ das Zimmer. Inspektor Milan setzte sich neben das Bett und fuhr sich mit zwei Händen übers Gesicht. Das einzig Positive war, dass Sophie nicht tot war. Sie hatte gekämpft und war ihrem Peiniger entkommen. Glücklicherweise hatte sie ihm bereits erzählt, wer ihr das angetan hat, sonst hätte er tatsächlich Levi angerufen und damit alles nur noch schlimmer gemacht. Ohne ihre Erinnerungen wäre sie ihm hilflos ausgeliefert gewesen und er selbst hätte nicht gewusst, was Levi ihr angetan hatte. Nun hatte er ein ziemlich genaues Bild davon, was Levi Sophie angetan hatte.
Nachdem sie gefunden und bewusstlos eingeliefert wurde, wurde sie bereits untersucht. Dabei hat man deutliche Spuren einer Vergewaltigung gefunden und auch eine Mangelernährung festgestellt. Der Ring an Sophies rechter Hand warf in ihm jedoch noch Fragen auf. Hatte Levi sie gezwungen ihn zu heiraten oder es noch vor? Oder hatte er nichts zu bedeuten? Auf jeden Fall hing das kleine Kätzchen ziemlich an Sophie. Wenn man versuchte die Beiden zu trennen riskierte man es, dass Asha kratzte und sogar biss. Erst hatte der Inspektor das nicht glauben wollen, als es ihm kurz nach seinem Eintreffen erzählt wurde, aber er hatte es eben selbst zweimal erlebt. Auch jetzt sah man, dass zwischen den Beiden eine starke Verbindung herrschte, denn das Kleine wollte um jeden Preis in Sophies Nähe sein. „Bitte wachen sie bald wieder auf, Miss Skye. Sie haben diese Hölle überlebt, jetzt haben sie es sich verdient richtig zu leben, aber dafür müssen sie aufwachen. Leider haben wir Herr Villin noch nicht fassen können, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das passiert. Sie sind wirklich in Sicherheit“, meinte er Inspektor nachdenklich und hoffte auf eine Reaktion, erfolglos. Irgendwann kam eine Schwester rein und meinte, dass er nun gehen müsse, da die Besuchszeit vorbei war. Seufzend erhob er sich und legte seine Hand auf die von Sophie, sie war eiskalt. „Ich komme morgen wieder, Miss Skye. Sie haben ja jemanden, der gut auf sie aufpassen wird.“ Mit diesen Worten streichelte er Asha einmal, welche ihm kurz über die Hand leckte und sich dann wieder zusammenrollte. Lächelnd verließ der Inspektor das Krankenhaus und fuhr zu dem Hotel, welches er gebucht hatte. Er würde nicht ohne Sophie zurück nach London fliegen. Erschöpft betrat er sein Hotelzimmer und ließ sich in sein Bett fallen. Das erste Mal seit Sophies Verschwinden schlief er ruhig und lange.
Am nächsten Morgen wachte er erholt auf und ging erstmal duschen. Ein kurzer Blick auf sein Handy verriet ihm, dass Levi noch immer flüchtig war. Seufzend zog der Inspektor sich an, frühstückt etwas und fuhr dann wieder zum Krankenhaus. Er ging direkt zum dem Zimmer, in dem Sophie lag. Eine Krankenschwester war bereits da und sah verzweifelt aus. „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Inspektor und die Krankenschwester seufzte. „Das Kätzchen will nicht fressen, aber sie muss, sonst verhungert sie“, erklärte sie und Inspektor Milan sah das kleine Kätzchen nachdenklich an. „Lassen sie es mich versuchen und gehen sie weiter ihrer Arbeit nach“, meinte er schließlich und die Krankenschwester bedankte sich. Er setzte sich wieder neben das Bett und sah Asha nachdenklich an. „Wieso willst du nicht fressen? Willst du Sophie denn nicht weiter beschützen?“, fragte er sanft und Asha hob den Kopf. Sie miaute leise und der Inspektor streichelte sie vorsichtig. „Du musst doch fressen, damit du bei Kräften bleibst und Sophie beschützen kannst“, meinte er und sie sah zu Sophie. „Wie wäre das, du frisst etwas und solange passe ich auf sie auf“, schlug er vor und Asha miaute. Der Inspektor hob Asha vom Bett und setzte sie auf dem Boden ab.Sie lief sofort zu ihren bereits gefüllten Näpfen und fing an zu fressen. Zufrieden drehte der Inspektor sich wieder zu Sophie um und sein Blick wurde nachdenklicher. „Es wird ein Schock für sie sein, wenn sie erfahren, was passiert ist. Ich würde ihnen gerne die Erinnerungen ersparen und auch die Information, was Levi Villin ihnen angetan hat, aber sie müssen es wissen, schon allein um ihn nicht zu kontaktieren. Wenn er erfährt, dass sie sich an nichts erinnern können, würde er das ausnutzen. Ich hätte ihnen gerne das ganze Leid erspart, aber leider war ich blind und habe nicht gesehen, dass der Mörder eigentlich direkt vor unserer Nase saß“, murmelte er und Asha rieb ihren Kopf an seinem Bein. Traurig sah er zu ihr und hob sie hoch. Sanft setzte er sie wieder neben Sophie ab und sie lief sofort wieder über Sophie hoch zu ihrer Halsbeuge, wo Asha sich dann wieder hin kuschelte. „Sie wird bald wieder aufwachen“, sagte er, aber eher um es sich selbst zu versichern.
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You belong (to) Me
Mystery / ThrillerSophie, ein 18-jähriges Mädchen, hilft Scotland Yard ab und zu bei schwierigeren Fällen. Diesmal geht es um einen Fall bei dem junge Erwachsene zwischen 18 und 19 Jahren entführt und schließlich Tod aufgefunden werden. Dieser Fall lässt Sophie verzw...