#Kapitel 22

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Nobody POV (bei Inspektor Milan):
Seit Sophies verschwinden hatte er nicht mehr geschlafen. Kaffee und der Drang diesen Fall endlich zu lösen hielten ihn wach, mehr nicht. „Inspektor, wir haben die Leiche von Liliane Cooper gefunden, bei ihr wurde ein Umschlag gefunden, der an sie adressiert ist“, teilte ihm im ein Polizist mit und Inspektor Milan stand auf. „Ist das Spurensicherungsteam schon vor Ort?“, fragte er, während er gefolgt von dem Polizisten zu seinem Auto eilte. „Noch nicht, aber sie sind unterwegs“, antwortete der Polizist und der Inspektor nickte. „Gut, sie fahren“, meinte Milan und der Polizist fuhr zu der Fundstelle von Lilianes Leiche. Vor Ort sah der Inspektor bereits den braunen Umschlag mit seinem Namen drauf. Um mögliche Spuren nicht zu verwischen zog er sich Handschuhe an, bevor er den Umschlag vorsichtig öffnete. Darin waren einige Fotos und stirnrunzelnd besah er sich diese. Auf allen Fotos war Sophie zu sehen und sie war in keinem guten Zustand. In ihren Augen sah man richtig ihre Angst und der Inspektor war wirklich besorgt. Denn auf ein paar Fotos trug sie lediglich Unterwäsche und ihr Anblick ließ stark vermuten, dass der Täter sie vergewaltigt hatte. Ihr Blick war gebrochen und sie hatte heftige Prügel einstecken müssen. Neben den Fotos befand sich auch ein zusammengefalteter Zettel, welchen der Inspektor nun öffnete, es war ein Brief.

Auf den beiliegenden Fotos sehen sie den momentanen Zustand von Miss Sophie Skye. Es kann ihnen egal sein, wie lange sie noch lebt, da ich diesmal die Leiche behalten werden. Sophie Skye ist zu schön um sie einfach in ein Grab und dann unter die Erde zu stecken. Ich werde sie einfrieren, damit ich ihre Schönheit ewig bewundern kann. Sie, Inspektor, sollten allerdings ihre Suche aufgeben, sie werden mich nie finden. Vielleicht lasse ich sie zusehen, wie ich Sophie töte, aber vielleicht auch nicht. Seien sie sich jederzeit bewusst, dass sie an der momentanen Situation von Sophie Schuld sind. Hätten Sie, sie nicht zur Hilfe bei diesem Fall gebeten, dann wäre sie nun nicht hier. Zu ihrem Unglück hat sie sich von mir erwischen lassen, als sie bei mir rumgeschlichen ist und da konnte ich sie doch nicht einfach wieder entkommen lassen, schließlich weiß sie, wer ich bin. Leben sie mit der Schuld an Sophies Tod.
Der Psychopathische Mörder von London

Fassungslos ließ Inspektor Milan den Zettel sinken und packte ihn zurück zu den Fotos in den Umschlag. Dieser Verrückte traf den Nagel auf den Kopf. Milan konnte aufgrund seiner Schuldgefühle nicht schlafen, deshalb nutzte er die Zeit um Sophie zu suchen, aber es gab keinerlei Hinweise. Entschlossen, Sophie zu finden, rief er alle, die an dem Fall beteiligt waren zu einer Besprechung in zwei Stunden, bis dahin sollten auch erste Ergebnisse der Spurensicherung da sein.

Zwei Stunden später hatte die Spurensicherung tatsächlich etwas halbwegs interessantes herausgefunden und Inspektor Milan überlegte, was er mit dem Wissen anfangen sollte. Seine Kollegen sahen ihn gespannt an, denn auch sie wussten natürlich, dass Sophie verschwunden war und auch über den braunen Umschlag wussten alle Bescheid, aber niemand kannte den Inhalt, noch nicht. „Sie wissen alle, wieso wir hier sind. Dieser verrückte Mörder hat erneut eine Leiche abgelegt und diesmal war ein brauner Umschlag mit meinem Namen darauf dabei. Leider waren keine Fingerabdrücke oder DNA-Spuren darauf, deshalb hilft uns das auch nicht groß weiter. Allerdings sind in diesem Umschlag einige Fotos von Sophie Skye, was unser aller Vermutung bestätigt, sie wurde von dem Mörder entführt. Aus einem noch unbekannten Grund scheint er großes Interesse an Sophie zu haben, denn er hat sie vergewaltigt, zumindest lässt ihr Zustand darauf deuten. Die Fotos gebe ich ihnen gleich herum, damit sie sich diese ansehen können, vielleicht findet jemand etwas hilfreiches. Des weiteren war ein Brief dabei, in dem er mir mitteilte, dass er vorhat Miss Skye zu töten und ihre Leiche zu behalten und wir können es aufgeben, sie zu finden“, fasste der Inspektor grob zusammen und reichte die Fotos herum. Alle waren bei dem Anblick Sophies sprachlos, aber niemand fand etwas hilfreiches.

„Gibt es irgendwas neues von der Spurensicherung? Irgendwas an der heute gefundenen Leiche?“, fragte ein Polizist und der Inspektor nickte ernst. „Tatsächlich gibt es etwas. Auf dem Körper von Liliane Cooper waren DNA-Spuren von Miss Skye. Was genau das heißt kann ich nicht sagen, vielleicht wollten sie zusammen fliehen oder die Beiden waren zusammen eingesperrt, das wissen wir nicht, aber irgendwie müssen sie aufeinander getroffen sein“, erklärte er seinem Team und bedauerte es, keine bessere Nachrichten zu haben. „Wir suchen also immer noch die Nadel im Heuhaufen?“, wollte einer wissen und mit bedauern bejahte Milan dies. „Aber noch lebt sie, wir dürfen nichts unversucht lassen. Wir müssen einfach unser bestes geben!“, sagte er entschlossen und alle stimmten ihm zu. „Wir werden sofort versuchen weiter Hinweise zu finden“, rief einer und alle nickten. Zufrieden nickte der Inspektor und alle standen auf um den Mörder ausfindig zu machen. Lediglich Milan blieb noch im Konferenzraum. Ihm stand jetzt noch ein schweres Telefonat bevor, schließlich hatte er Levi Villin versprochen, ihm mitzuteilen, wenn es etwas neues über Sophies Aufenthalt gab. Seufzend wählte er die Nummer von Levi, welcher auch nach kurzem Klingeln abhob.

„Levi Villin, wer spricht da?“, meldete er sich. „Hallo, Herr Villin, hier spricht Inspektor Milan. Wir haben…nun ja, Neuigkeiten zu Sophie erhalten“, erklärte Inspektor Milan etwas bedrückt. „Wirklich? Geht es ihr gut?“, fragte Levi sofort und klang sehr besorgt. „Ich bezweifle es, wir haben Fotos erhalten, die darauf schließen lassen, dass sie vergewaltigt und sehr stark misshandelt wurde. Außerdem hat der Mörder gedroht Miss Skye zu töten und ihre Leiche zu behalten, er scheint aus unbekannten Gründen von ihr besessen zu sein“, erklärte der Inspektor ihm mitfühlend. „Nein…das ist unmöglich…das würde Sophie zerbrechen…“, hauchte Levi fassungslos. „Leider ist es so, ich kann ihnen die Fotos zukommen lassen, wenn sie möchten, aber vielleicht wäre es besser, wenn Sie sie nicht sehen“, bot der Inspektor an. „Leiber nicht, ich weiß nicht ob ich es schaffen würde, Sophie in einem schlechten Zustand zu sehen und zu wissen, dass sie vermutlich noch mehr leiden wird“, erwiderte Levi traurig. „Verständlich. Wir versuchen natürlich weiterhin nach ihr und alle geben ihr bestes“, versicherte er Levi. „Danke, dass sie angerufen haben“, meinte Levi und beide legten auf.

Fluchend fuhr der Inspektor sich mit zwei Händen übers Gesicht und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Die nächsten Tage würde er scheinbar auch nicht schlafen können, also hieß es wieder Kaffee trinken und alle bisherigen Hinweise durchgehen, die wirklich sehr spärlich waren. „Wir werden sie finden, Miss Skye“, versprach er und erhob sich. Er war fest entschlossen diesen Fall zu lösen und sie danach nie wieder um Hilfe zu bitten, es war zu gefährlich.

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