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"Ich werde nun gehen und alles für unsere Abreise vorbereiten, bis zum Mittag werde ich fertig sein. Sei du bis dahin bitte auch fertig, Dinah." Ich nickte und er verließ das Zimmer. Er war heute anders als sonst.

Salima holte einige Klamotten aus dem Ankleidezimmer. Ich ging auch hinein. Als sie einige Klamotten in das Schlafzimmer brachte, legte ich das Bild von Hatun an dessen rechtmäßigen Platz zurück. Ich blickte noch ein letztes mal in ihr Gesicht und verschloss die Kommode. Ich würde sie und auch ihr grausames Schicksal nie vergessen.

Ich und Salima packten immer mehr Sachen in die Koffer. Sie erzählte mir viel über sich selber und darüber wie sie Ediz großgezogen hatte. Sie war eine Art Amme für ihn. Sie hatte sich um ihn gekümmert, wann immer es seine Mutter nicht konnte.

"Eines Tages hatte ich ihn verloren, inmitten der weiten Wüste war er verschwunden. Ich hatte so große Angst um ihn und darüber was ich seinen Eltern erzählen würde. Er war doch der Nachfolger. Er hatte er sich die gesamte Zeit hinter mir befunden, dieser kleine Frechdachs."

Ich begann laut aufzulachen und auch Salima lachte etwas auf. Sie hört auf zu lachen und blickte mir ernst in mein Gesicht. Sie wurde ganz still.

"Was ist denn Salima? Habe ich etwas falsches getan?"

"Nein es ist nur so, dass du mich an jemanden erinnerst."

"Es handelt sich um Hatun, nicht wahr?"

"Aber...Dinah, woher weißt du von ihr?" Sie wirkte überrascht, als hätte man Ihren Namen in diesem Haus lange nicht mehr gehört.

"Ahmad hat mir davon erzählt, ich bitte dich jedoch Salima, Ediz darf nichts davon erfahren."

"Erzähl mir bitte mehr von ihr, ich möchte wissen, wie sie war, wer sie war."

"Wir dürfen in diesem Haus nicht mehr darüber reden. Niemand darf auch nur ihren Namen erwähnen."

"Ich bitte dich Salima. Berichte mir von ihr, ich bitte dich." Ich blickte sie schon fast flehend an.

"Na gut." Sie atmete tief ein und schaute mir vertraut in meine Augen, als würde sie mich schon Jahre lang kennen.

"Sie war anders. Sie brachte Farbe in dieses Haus, jeder war um sie herum glücklich. Sie brachte uns doch so viel Freude. Im Lager war sie jedoch nicht so beliebt, vor allem nicht bei dem Vater des Sheikh's, immerhin war sie ein armes Mädchen aus der Stadt, welches seinen Sohn, in seinen Augen, einfach nur verführte."

"Sie waren glücklich bis zu dem Vorfall."

Sie wollte weiter erzählen, ich unterbrach sie jedoch. "Ich weiß davon Salima."

"Du weißt was passiert ist, somit sollte die Geschichte vorbei und vergessen sein, jedoch ist sie dabei sich zu wiederholen. Ich will dir keine Angst machen Aber ich  denke, dass Amar hinter dir her ist."

Ich war schockiert über ihre Aussage. Allein schon der Gedanke, dasselbe Schicksal wie Hatun durchleiden zu müssen, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.

Ich schaute wieder in Ihr Gesicht, der Ausdruck in ihrem Gesichtes veränderte sich jedoch schlagartig. Sie schaute zu Tür und ich drehte meinen Kopf schlagartig in Richtung Tür. Ediz stand wutentbrannt am Türrahmen. Sein finsterer Blick war auf Salima gerichtet.

"Salima, Raus mit dir. Sofort."

"Ediz, Dinah hat nichts getan. Ich war es. Ich habe ihr alles erzählt."

"Raus hier."

Er schaute mich an, als wäre er bereit jemanden zu töten. Die Tür schloss sich und somit war alle Hoffnung die ich noch in mir hatte, vergangen. Hätte ich das Thema doch nur vergessen. Nein, meine Neugier würde mich noch töten.

Nun schaute er mich fragend an. Er blieb mit viel Abstand, gegenüber von mir stehen.

"Wer hat dir von ihr erzählt." Er hörte sich ganz ruhig an, er wollte nicht, dass man ihm die Wut gegenüber der Person, die mir alles erzählt hatte, ansieht.

"Es tut mir leid Ediz, das kann ich dir nicht sagen."

"Warum nicht, ist dir das Leben dieser Person denn so wichtig."

"Das ist es."

"Dann kann es nur einer gewesen sein. Wir wissen beide um wen es sich handelt. Er war es, nicht wahr. Ahmad war es?" Er betrachtete mich von oben bis unten. Ich musste etwas tun, um ihn und auch Salima zu retten.

"Ich war es. Ich habe in deinem Schrank gewühlt."

DinahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt