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Ich wurde von dem Wachmann an den Haaren gezogen und direkt vor die Füße von Ediz geworfen, die Leiche des Mannes befand sich genau neben mir. "Dinah?" ertönte seine Stimme.

"Was tust du hier? Wie bist du hierher gekommen?" Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Cousin, du kennst dieses Mädchen?" Hinter ihm kam ein Mann zu Wort, es war also sein Verwandter. "Sie ist die Journalistin, von der ich dir erzählt habe Alef, eigentlich hatte ich sie eingesperrt aber nun liegt sie hier, vor meinen Füßen." Mit jedem Wort wurde er wütender. "Du hast gesehen was ich getan habe, nicht wahr Dinah?"

Ich blieb still und weinte vor mich hin. Bevor ich etwas falsche sagte, was mich mein Leben kosten könnte, hielt ich lieber meinen Mund. Er zog seine Waffe und richtete diese nun auf mich. Sofort schlug ich schützend meine Hände vor den Lauf der Waffe. Sein Cousin kam zu Wort. "Edis, tu das nicht, sie ist eine Journalistin. Es wäre viel zu gefährlich sie einfach so zu töten und dazu auch noch viel zu Schade, schau sie dir an." Das ist also mein Ende. "Sie hat meine Befehle missachtet!" Finster schaute er auf mich hinab. "Aber Ediz, sie ist doch noch so jung, du oder ich, einer von uns könnte sie zu seiner Frau nehmen, somit kann sie nicht mehr zurück in ihr Land, du musst sie nicht töten, niemand würde erfahren, was passiert ist." Dieser Cousin schaute dreckig auf mich hinab, er hatte keine guten Intentionen.

Ediz war tatsächlich dabei, es sich zu überlegen. Er nickte einem seiner Männer entgegen, der dann auf mich zukam. Er kramte ein Tuch aus seiner Hosentasche hinaus und drückte mir dieses gegen mein Gesicht. Ich verlor mein Bewusstsein und die Dunkelheit überkam mich erneut.

Ich wachte auf, diesmal jedoch nicht in meinem Zelt. Ich war in einem Zimmer, es war viel größer und so edel. Adha kam in das Zimmer hinein. "Dinah, du musst mir jetzt bitte zuhören." Ich nickte nur schnell und sie setzte sich zu mir aufs Bett. "Ich weiß nicht, was genau du gestern Nacht beobachtet hast aber du musst so schnell wie möglich weg von hier." Ihre Blicke deuteten nichts gutes. "Aber warum das Adha? Was hat er vor?"

"Nicht er, sondern mein Vater...Er plant dich und Ediz zu verheiraten. Sie werden dich nie wieder gehen lassen, du wirst deine Familie nie wieder sehen, wenn du jetzt nicht fliehst."

Ich blickte ängstlich in ihre Augen. Was hatte sie vor? "Hier sind deine Sachen, dein Telefon, welches Ediz ohne dein Wissen von dir nahm, dein Pass, ich habe alles in diese Tasche getan, es befindet sich auch eine Flache Wasser und viel Geld darin, zum Flughafen geht es immer schön nach Westen, hier ein Kompass und natürlich die Autoschlüssel, die Wachen sind dabei, wie die anderen ihr Morgengebet zu verrichten, niemand wird deine Flucht bemerken, du hast freie Fahrt."

Tränen traten aus Ihren Augen hinaus. "Ich danke dir Adha, das werde ich dir nie vergessen, aber warum hilfst du mir, er ist dein Bruder und ich, ich bin-." Sie schnaufte kurz auf. "Ich weiß, wie es ist, als Frau in dieser Familie zu leben und wünsche das keiner anderen Frau auf dieser Welt, ich schütze dich vor der Ungerechtigkeit, die mir schon so oft zugefügt wurde."

"Komm mit mir Adha."

"Ich kann nicht, nun geh schon", sie wischte sich die Tränen von den Augen, "solange die anderen noch beten."
Ich zog sie in eine letzte Umarmung und wir rannten durch die Hallen dieses Palastes.

DinahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt