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"Na gut, hier nimm die Waffe." Ediz drückte die Waffe erneut in die Hand meines Bruder und richtete sie auf sich selber.

"Und wie siehts jetzt aus? Töte mich und ihr seid auf ewig befreit."

"Ediz das kannst du nicht tun... er wird-" Alef war ganz aufgebracht.

Seine Männer wollten eintreten um das ganze zu verhindern aber er war fest entschlossen.

Ediz hob seine Hand. "Keiner von euch wird eintreten oder ihn bestrafen."

Er wiederholte das ganze noch einmal auf arabisch und schaute mahnend in die Runde.

Er drückte die Waffe meines Bruders stärker an seine Brust. "Tu es Idris, tu es... für Dinah!"

Mein Bruder drückte ab und dieses mal schrie ich tatsächlich so auf, dass es alle hörten.

Adam klatschte sich gegen die Stirn und Ediz begann laut aufzulachen, die Waffe war nicht geladen.

"Endlich kommst du aus deinem Versteck. Denkst du ich hatte dich da hinten nicht bemerkt, Dinah?

Er nahm die Waffe wieder aus der Hand meines Bruders. Alle waren schockiert über diese Situation. Wir wussten nicht, was er als Nächstes tun würde.

Seine Männer kamen und holten mich aus meinem Versteck, Adam folgte uns.

"In dieser Waffe war nur eine Kugel drin... für ihn." Er zeigte auf die Leiche des toten Mannes. Mir wurde übel als ich die Schusswunde an seinem Kopf betrachtete.

Ich stützte mich an Adam ab, der neben mir stand. Mir wurde von diesem Anblick ganz übel.

Ediz wurde wütend als er meine Hände sah, die sich am Arm von Adam stützten.

Er atmete tief ein. "Dein Bruder hatte vor mich zu töten meine Ehefrau. Was soll ich jetzt mit ihm machen?" Er war sichtlich erfreut über die Situation, ein weiterer Grund um wieder jemanden zu töten.

Ich ließ von Adam ab und widmete mich ganz dem Geschehen. Es ging hier immerhin um das Leben meines Bruders.

"Er wird gehen. Du musst ihm nur die Abreise ermöglichen." Ich klang ganz voller Hoffnung, als würde mein Bruder das ganze zulassen.

"Ich werde nicht ohne meine Schwester gehen, unser Cousin konnte es als es um sein Leben ging, ich aber... ich werde sie nicht alleine lassen."

"Scheint so als wärt ihr euch nicht einig." Ediz grinste mich immernoch so blöd an.

"Doch, er wird gehen... du musst ihn nur lassen."

"Nein Dinah, das werde ich nicht."

"Idris, ich bin jetzt eine verheiratete Frau, Ediz ist mein Mann und ich bin glücklich. Ich liebe das Leben hier und alle behandeln mich gut. Du kannst gehen, es gibt keinen Grund zur Sorge."

Lügen. Jedes Wort, dass aus meinem Mund kam war eine absurde Lüge. Das Leben mit Ediz war miserabel und das auch schon seit Anfang an.

"Aber du liebst ihn nicht. Dinah hör auf mich anzulügen, ich bin doch dein Bruder. Ich spüre dein Leid."

Ediz hob seine Hand und befahl somit allen, den Raum zu verlassen. Adam blieb jedoch neben mir stehen.

"Du auch, Bruder." Adam ging also auch.

Ich schaute zu Ediz. Es schien so als wäre er bereit mitzuspielen. Wir mussten meinem Bruder etwas verkaufen, was nicht wahr war. Ich musste ihn dazu bringen, mich zu hassen.

"Deine Schwester liebt mich. Im Lager war ich ein ganz anderer Mensch. Ich habe mich ihretwillen gebessert, nicht wahr, Schatz?" Er liebte es mir die Menschen zu nehmen die ich am meisten liebte.

In meinen Gedanken spielte sich ein Rückblick ab. Wie schlecht er mich im Lager behandelte, wie er mich und auch viele andere Menschen erschossen hatte, wie er mir Adha nahm und ihren Liebsten tötete.

Er war der Teufel in Person. Ich musste mich jetzt jedoch selber vergessen und nur an das Wohl meines Bruders denken.

"Ja, er hat sich tatsächlich geändert. Dieser Mann der da liegt. Er hat ihn nur getötet um mich zu schützen.

Ich... ich... Ich liebe ihn."

Ediz grinste auf, ihn schienen diese gelogenen Worte glücklich zu machen, obwohl er wusste dass es eine Lüge war.

"Du würdest niemals die Ermordung eines Menschen rechtfertigen, egal was er getan hat. Was ist nur los mit dir Schwester, hast du etwa so leicht aufgegeben?"

"Du sprichst so abwertend über meinen Mann und beleidigst mich in meinem eigenen Haus. Ich möchte dich nie wieder sehen."

So schlimm diese Wort klangen, nur so würde mein Bruder dieses Haus und auch dieses Land verlassen können und hoffentlich nie wieder zurück kehren. Ich hatte ihn nun auch endgültig verloren.

Er schaute mich nur enttäuscht an. "Na gut." Er grinste mich an und ging.

Ich brach in Tränen aus und Adam trat wieder ein.

Er lief auf mich zu. "Was ist passiert?" Er schaute abwechselnd zwischen mir und Ediz hin und her.

Er schaute zu Ediz und dieser hob nur verwundert seine Schultern. Ich lief auf Ediz zu und verpasste ihm mit meiner gesamten Kraft einen Schlag ins Gesicht.

Er schaute wütend zu mir. Durch seinen Anzug waren seine Muskeln zu sehen. Er war wütend und packte meine Hand. Er wollte mich hinter sich ziehen, doch Adam stellte sich ihm in den Weg.

DinahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt