Kapitel 2 - Eine neue Bedrohung

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Die Nacht war angebrochen.

Die meisten Menschen schliefen und die Wachen patrouillierten durch die Gänge, um die Sicherheit der Schlösser und ihrer Herren zu gewährleisten.
 

Nur in einem Schloss kam niemand zur Ruhe. Das Schloss, welches die Sachsen besetzten. Unzählige Fenster hell waren erleuchtet. Niemand konnte auch nur an schlafen denken.
 

Im Thronsaal des Schlosses, der mit säulenbesetzte und dunkle Raum, war nur von wenigen Flammen erhellt. Beinahe panisch standen mehrere Männer vor den Türen und an den Säulen. Und in eben jenem Raum ließ die Hexe Morgana Pendragon ihrer Wut freien Lauf.
 

„Wie konnte das nur passieren?!“

Die Hexe war außer sich. Sie zerstörte einen Großteil des Raumes mit ihrer Zauberkraft, die Flammen sprangen über und versengten das schwarze Stein.

Aithusa verkroch sich ängstlich hinter dem schwarzen Thron. Im Moment war niemand sicher und die Wut der weiblichen Pendragon konnte jeden treffen.

„Wie konnten sie nur entkommen?!“

Die Augen Morganas glühten golden auf, bevor eine der Säulen zerbarst und Steine in der Halle umher flogen. Der Mann, welcher davor stand, wurde durch die Luft geschleudert, ebenso jene, welche von dem wutentbrannten Blick der Schwarzhaarigen getroffen wurden.

Laut fiepte und fauchte Aithusa vor Angst, doch ihre Herrin beruhigte sich einfach nicht.
 

Keuchend sah sich Morgana in dem Thronsaal um. Betrachtete die Schwächlinge, welche ihr bereits zum Opfer gefallen waren und jene, welche noch ängstlich die Hexe anstarrten.

„Hinaus!“, fauchte die Hexe. Unschlüssig blieben die Männer stehen und sahen sich verwirrt an.

„HINAUS!“, schrie Morgana nun völlig ungehalten und ließ eine weitere Säule beinahe zu Staub zerfallen. Mehr musste den Männern nicht gesagt werden. Schnell nahmen sie die toten oder bewusstlosen Männer und verließen eilends den Saal.

Schnaubend über diesen armseligen Haufen schritt Morgana mit festen Schritten zum Thron und ließ sich darauf nieder. Ihre Hände krallten sich beinahe in die Lehnen des Throns.

Ungeduldig streckte die Hexe ihre Hand aus und wedelte mit ihr herum. Vorsichtig kam Aithusa hinter dem Thron hervor und legte sich an die Seite ihrer Herrin.

Die Hand der Hexe strich immer wieder über den Kopf der Drachin, doch die sonst so gewohnte erleichternde und beruhigende Wirkung blieb für Aithusa dieses Mal aus. Viel zu groß war dieses Mal die Angst und das Gefühl, etwas Schlimmes würde passieren.

Auch Morgana schien sich kaum auf den Drachen zu ihren Füßen zu konzentrieren. Mit einer Hand massierte sie sich die Schläfe, während sie Aithusa streichelte.
 

Wie konnte das nur geschehen? Ihr Plan war perfekt! Es hätte nicht mehr viel gefehlt, dann hätte Odin Arthur getötet und mit ihm gleich auch noch diese einfältige Mithian und ihren Vater. Somit wären gleich mehrere Probleme aus dem Weg geschafft und der Thron von Camelot hätte endlich ihr gehört.

Um diesen Narr Odin machte sich die Hexe keinerlei Sorgen, ihn hätte sie zu gegebener Zeit auch noch aus dem Weg räumen können.

Doch wieder wurden ihre Pläne vereitelt. Sie hatte es gespürt. Dieses Beben, es war kein gewöhnliches gewesen, nichts Natürliches. Nein, sie hatte die Magie gespürt, welche das Beben verursachte und ihre Pläne durchkreuzt hatte. Und sie kannte nur einen, welcher es wagen würde, sich ihr entgegen zu stellen.

Emrys.

Schauer liefen der Hexe über den Rücken, ihre Hand auf Aithusas Kopf verkrampfte sich, was diese aufzucken ließ.

Das Schicksal von Camelot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt