Der See von Avalon war für gewöhnlich ein ruhiger und mysteriöser Ort. Eine Atmosphäre war zu spüren, welche kaum in Worte zu fassen waren. Für magisch Begabte war es ein Ort, welcher Ehrfurcht in ihnen weckte und für Menschen war es ein Platz, an welchem Wesen hausten, die viel mächtiger waren als sie.Doch an diesem Tag war alles anders.
Arthur Pendragon, der einstige und zukünftige König, stand bis zu der Hüfte im Wasser des Sees und schrie seine Verzweiflung gen Himmel.
Sein Leid und seine Trauer darüber, seinen besten Freund verloren zu haben, zerriss sein Herz.
Die Wut, dass es seine eigene Schuld war, zerfraß seine Seele.
Irgendwann begann seine Kehle zu brennen. Zu brennen, von den vielen Schreien, welche Arthur ausgestoßen hatte, um seinen Gefühlen irgendwie Luft zu machen. Seine Stimme wurde heiser und rau, der König hustete und würgte, bis seine Stimme erstarb. Sein Körper erschlaffte und er legte den Kopf in den Nacken.
Seine Augen sahen durch Tränen verschleiert zum Himmel.
„Bitte… Komm zurück, Merlin… Bitte…“, krächzte er leise. Seine Stimme ein Flehen.
Aber Merlin kam nicht zurück. Er würde nie wieder zurückkehren, dessen war sich Arthur schmerzlich bewusst.
Und es zerstörte ihn.
Es vergingen noch einige Minuten, bis Arthur sich regte. Mit langsamen, watenden Schritten ging der König erst rückwärts, bis er sich irgendwann umdrehte und zum Ufer zurückging. Sein Kopf blieb gesenkt. Er konnte seinen Freunden nicht in die Augen sehen. Dazu hatte er nicht die Kraft.
Kaum, dass Arthur das Wasser nur noch um seine Knöchel schwappen spürte, ließ sich Arthur auf die Knie fallen. Alle Kraft schien den sonst so starken König verlassen zu haben. Seine Hände ballten sich in seinem Schoß zu Fäusten.
Arthur atmete tief ein und aus. Ein und aus. Ein und aus.
Er wollte schreien, weiter schreien, alles vergessen, alles verdrängen. Das konnte alles nicht wahr sein, es musste ein Traum sein. Ein schrecklicher Alptraum.
Doch er musste sich den Tatsachen stellen.
Und dazu gehörte auch, dass Arthur nicht alleine war.
Arthur hätte sein Verhalten peinlich sein müssen, war es für einen Mann und dazu einen König mehr als unangebracht… doch das war es nicht.
Nicht vor seinen Freunden.
Nicht vor dem Drachen.
Und nicht bei etwas, was ihn innerlich so sehr zerriss.
Tief und zittrig atmete Arthur durch. Er wollte aufstehen, doch seine Beine versagten.
Plötzlich spürte er, wie Hände nach ihm griffen und ihn wieder auf seine wackeligen Beine zogen. Sein Blick richtete sich nach links. Leon sah ihn an, mit Trauermiene und Tränen in den Augen. Er war seit langer Zeit Ritter, hatte bereits Jahre unter Uther gedient. Leon hatte schon viele Menschen sterben sehen. Auch Unschuldige. Es war verständlich, dass er die Fassung bewahren konnte, doch auch an dem Ältesten von ihnen ging die ganze Situation nicht spurlos vorbei. Er trauerte um Merlin.
Arthurs Blick wanderte wie in Trance nach rechts.
Gwaine blickte ihm entgegen. Er sah beinahe so furchtbar aus, wie Arthur sich fühlte. Seine Wangen waren aufgequollen, noch immer verließen Tränen die Augen des Ritters. An dem Griff an seinem Arm spürte Arthur die Anspannung und das Zittern von Gwaine.
Noch immer atmete Arthur schwer, überlegte für einen Moment, sich einfach in die Griffe seiner Männer zu hängen und sich der Dunkelheit und dem Schmerz hinzugeben, welche ihn zu verschlingen drohten. Doch es ging nicht. Er konnte nicht.
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Das Schicksal von Camelot
FanfictionIn dieser Merlin Fanfiction geht es darum das Morgana ihrem Hass, wegen ihres Rückschlages, verfehlt und ein Wesen der Dunkelheit befreit. Dieses verbündet sich mit Morgana, um Arthur zu töten und Camelot zu erobern. Nun ist es nicht nur an Merlin...