„Jetzt noch einmal langsam“, verlangte Gwaine und starrte seinen König an, als wäre ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen.
Arthur hatte nach dem Aufbruch von Aithusa Gwen und seine Freunde in seine Gemächer getroffen, um ihnen von dem Gespräch zu erzählen. Er verbrachte ein paar Minuten länger auf dem Dach, um sich zu beruhigen, die Tränen trocknen zu lassen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Als es ihm größtenteils gelungen war, machte er sich auf den Weg in seine Gemächer, wo ihn bereits seine Frau und seine Freunde erwartet haben. Sie schienen sich keine Sorgen gemacht zu haben.
Doch trotzdem waren sie mehr als gespannt, was ihr König zu berichten hatte.
Arthur rieb sich beinahe genervt die Stirn.
„Gwaine, ich kann dir nicht mehr sagen, als ich es gerade getan habe.“ Die erwartungsvollen Augen des Ritters durchbohrten ihn beinahe. Arthur seufzte.
„Aithusa sagte, dass ich mich auf den Weg nach Avalon machen soll. Sie würde dort auf uns warten. Ich schätze mal, es würde sie und auch sonst niemanden stören, wenn ihr mitkommt.“
Diese Worte besagten, dass Arthur nicht alleine reiten wollte. Wenn es sein musste, würde er es tun, aber der Gedanke, alleine diese emotionsvolle Reise zu unternehmen, ließ ihn erschaudern.
Auch, wenn er es niemals zugeben würde. Arthur wollte nicht alleine losziehen. Er brauchte seine Frau und seine Freunde bei dieser Reise an seiner Seite.
„Sie sagte, es wäre vielleicht eine Chance. Meine Chance. Sie sprach… sie sprach von den zwei Seiten einer Medaille.“ Arthurs Stimme versagte.
Ein Schaudern ging durch sie alle.
„Merlin…?“, fragte Gwen leise, ihre Stimme ein Hauch. Ihre Hände hatte sie vor der Brust verschränkt. Ihre Augen schimmerten.
Jeder von ihnen wusste natürlich, dass Kilgharrah Arthur und Merlin als solche beschrieben hatte. Ebenso Gaius, der dazu allerdings keine genauere Erklärung abgegeben hatte. Sie waren zwei Seiten derselben Medaille. Keiner von ihnen kannte die wahre Bedeutung dieser Worte, doch sie alle wussten, dass es nur etwas mit ihrem verstorbenen Freund zu tun haben konnte.
Arthur nickte, sein Hals war rau.
„Allerdings weiß ich nicht, was uns erwarten wird. Er…“ Der König stoppte, sammelte sich kurz, bevor er mit belegter Stimme fortfuhr. „Es wäre nicht möglich.“
Eine kleine Hoffnung war in ihnen erschienen, aber sofort wieder verbannt worden.
Keiner konnte glauben, dass Merlin tatsächlich zurückkehren könnte. Das war unmöglich.
Aber… ein letztes Wiedersehen… jeder von ihnen hoffte es und wünschte es sich von ganzem Herzen. Ein letztes Wiedersehen sollte ihnen und vor allem Merlin vergönnt sein.
Sie wollten ihm danken. Für alles, was er für sie getan hatte und was sie nie erfahren würden.
Sie wollten es Merlin sagen.
Er war ihr Freund und nichts würde an dieser Tatsache etwas ändern können.
Weder, dass er ein Zauberer ist, noch das er so große Geheimnisse vor ihnen hatte.
Merlin war ihr Freund. Im Leben und auch im Tod.
Gwaine stemmte die Arme in die Hüfte. „Worauf warten wir dann noch? Auf geht’s!“
Der sonst so lebensfrohe Ritter war in dem letzten Jahr mehr und mehr in sich gekehrt. Sein Erscheinungsbild war ihm immer unwichtiger geworden. Es schien, als gebe sich Gwaine die Schuld an den Geschehnissen und den Tod seines besten Freundes.
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Das Schicksal von Camelot
FanfictionIn dieser Merlin Fanfiction geht es darum das Morgana ihrem Hass, wegen ihres Rückschlages, verfehlt und ein Wesen der Dunkelheit befreit. Dieses verbündet sich mit Morgana, um Arthur zu töten und Camelot zu erobern. Nun ist es nicht nur an Merlin...
